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Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Titel: Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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nicht gerade." Angie lächelte schwach. "Es war nur so eine Theorie von mir. Am besten vergisst du es gleich wieder."
    Jennifer starrte eine Weile nachdenklich auf das leicht bewegte Wasser hinaus. Sie war sich immer noch unschlüssig darüber, ob und wie viel sie der Freundin von ihren eigenen Beobachtungen und Eindrücken in Bezug auf Richard Allensford und seinen Sohn mitteilen sollte. Bei Angies Temperament konnte man nie wissen, welchen Stein man auch mit der harmlosesten Bemerkung ins Rollen bringen würde.
    Sie hatte sich schon halb durchgerungen, Angie alles zu sagen, als diese plötzlich aufsprang.
    "O Schreck!", rief sie aus. "Schau dir nur den Himmel dort hinten an! Komm, lass uns schnellstens zum Schloss zurückgehen. Unwetter auf Killarney Island sind kein Honigschlecken."
    Jennifer drehte sich erschrocken um. Während über dem Meer noch die Sonne schien, näherten sich von der anderen Seite her bedrohlich schwarze Gewitterwolken. Eilig sprang sie ebenfalls auf und fing an, hinter Angie die Felsen hochzuklettern.
    Hinunter war der Weg über die Klippen einfacher gewesen als hinauf. Es war eine mühselige Kraxelei, die einfach kein Ende nehmen wollte. Zudem rumpelte es am Himmel schon bedrohlich, und der einsetzende Regen machte die Felsen schlüpfrig.
    "Das geht ja hier blitzschnell mit Gewittern", keuchte Jennifer, nachdem sie sich mühsam auf eine Felsplatte geschwungen hatte. "Vor fünf Minuten hatte ich noch nicht das Geringste davon bemerkt."
    Angie war ein Stück über ihr. "Ich hätte dich warnen sollen", rief sie nach unten. "Aber ich hätte jetzt nicht im Traum an ein Gewitter gedacht."
    Sie hatte kaum ausgeredet, als von oben plötzlich ein fürchterliches Poltern zu hören war. Beinahe hätte Jennifer vor Schreck ihren sicheren Halt losgelassen.
    "Was um Himmelswillen ist das?", schrie sie ängstlich in das Getöse. "Das kann doch kein Donner ..."
    "Vorsicht! Pass auf!", unterbrach Angie sie in heller Panik, dann sah Jennifer, woher der Lärm kam. Starr vor Schreck beobachtete sie, wie ein riesiger Felsbrocken herabdonnerte und direkt auf sie zuhielt. Erst in letzter Sekunde kam Bewegung in sie, und sie konnte sich gerade noch zur Seite werfen. Zuvor jedoch registrierte sie noch etwas, das eine Sinnestäuschung gewesen sein konnte oder auch nicht – oben auf den Klippen hatte sie eine Bewegung wahr genommen und ihrer Meinung nach auch eine dunkle Gestalt davonhuschen sehen.
    Mit einem gewaltigen Aufklatschen landete der Felsbrocken im Meer.
    "Bist du okay, Jen?", rief Angie zu ihr herunter. Ihr Gesicht war kreidebleich, und ihre Stimme zitterte.
    Jennifer rappelte sich wieder hoch und rieb sich die schmerzende Schulter.
    "So einigermaßen", erwiderte sie. "Aber das hätte schlimm ins Auge gehen können."
    Angie reichte Jennifer die Hand und zog sie zu sich herauf. "Mein Gott, es ist mir völlig schIeierhaft, wie dieser Felsbrocken sich plötzlich lösen und heruntersausen konnte!"
    Jennifer setzte gerade zu der Bemerkung an, dass da wohl jemand seine Hand im Spiel gehabt hatte, schluckte sie dann aber wieder hinunter. Sie wollte Angie jetzt nicht beunruhigen und erst einmal ihre Gedanken ordnen. Außerdem war es allerhöchste Zeit, dass sie ins Schloss zurückkamen. Der Regen war heftiger geworden, und grelle Blitze zuckten über den gespenstisch verfärbten Himmel.
    * * *
    Die nächsten Tage verliefen harmonisch und waren angefüllt mit allen möglichen Aktivitäten. Jennifer und Angie hatten ihr gefährliches Erlebnis auf den Klippen schon fast wieder vergessen, auch wenn Jennifer sich manchmal noch fragte, ob sie sich die Gestalt oben auf den Felsen tatsächlich nur eingebildet hatte oder nicht.
    Aber wer sollte den Steinbrocken auf sie herabgestoßen haben? Richard und Barry waren zu diesem Zeitpunkt offenbar gar nicht auf der Insel gewesen, und Lorna schied ja wohl aus. Der alten Rachel hätte Jennifer zwar eine solche Schandtat zugetraut, aber die Wirtschafterin konnte ja kaum mehr Treppen steigen, geschweige denn auf den Klippen herumklettern.
    Blieb also nur noch Jason Barski übrig, der geheimnisvolle Urlaubsgast. Jennifers Herz krampfte sich zusammen, wenn sie an ihn dachte. Sie war ihm erst dreimal begegnet, und doch wusste sie, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Sie wusste auch, dass sie ihm ebenfalls nicht gleichgültig war. Was sie jedoch nicht wusste, war die Antwort auf die Frage, was Jason nun wirklich auf Killarney Island verschlagen hatte. Dass er ein Hobby-Ornithologe

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