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Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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ausgehalten hat, beim Häuten dabei zu sein?"
    „Nein, das war nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Es stellte sich heraus, dass ich überhaupt nicht zielen kann. Aber ich hätte sowieso kein Tier geschossen, selbst wenn es zu mir gekommen wäre und die Nase direkt vor die Flinte gehalten hätte. Die ganze Angelegenheit war mir einfach zuwider." Leise, fast zu sich selbst, fügte sie noch hinzu: „Ich bin einfach nicht so gut wie mein Bruder Jeff."
    „Hatte Ihr Vater das etwa vorausgesetzt?" Cooper spießte das Kaninchen auf einen grünen Zweig und hängte es über die Glut.
    „Ich denke, er hat es gehofft."
    „Dann ist er ein Narr. Sie sind doch rein körperlich gar nicht für die Jagd geschaffen."
    Sein Blick glitt zu ihren Brüsten und blieb dort haften. Hitze durchströmte Rusty, schien sich in ihrer Brust zu sammeln, ließ die weichen Rundungen sich spannen und die rosigen Knospen hart werden.
    Eine Reaktion, die Rusty zutiefst verwirrte. Instinktiv hätte sie gern die Arme über der Brust verschränkt, aber er schaute sie immer noch an, also konnte sie das nicht tun. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen. Sie hatte Angst, irgendetwas sehr Zerbrechliches in ihr würde dann in tausend Scherben bersten, etwas, das nicht mehr repariert werden könnte. Jede Bewegung könnte eine Katastrophe auslösen.
    Es war das erste Mal, dass er eine sexuelle Anspielung machte, abgesehen von den Anzüglichkeiten gestern Abend. Gestern hatte er das nur getan, um sie zu provozieren, das wurde ihr jetzt klar. Aber das hier, das von eben, war etwas völlig anderes. Dieses Mal war er ebenso Opfer wie Verfolger.
    Er riss den Blick los und wandte sich abrupt der Feuerstelle zu. Der Moment war vorbei. Trotzdem sprachen sie beide lange kein Wort. Rusty schloss die Augen und tat, als schliefe sie, dabei beobachtete sie ihn, während er das Kaninchen drehte und dann das Beil an einem Stein schliff. Eine Szene wie auf einem gemütlichen Campingplatz.
    Für einen Mann seiner Größe bewegte er sich mit erstaunlicher Geschmeidigkeit. Sicher würde ihn so manche Frau als attraktiv bezeichnen, vor allem, nachdem sein
    Kinn und seine Wangen jetzt mit dem dunklen Schatten von Bartstoppeln überzogen waren.
    Sie ertappte sich erst dabei, dass sie auf seinen Mund starrte, als er sich zu ihr beugte und etwas sagte. „Entschuldigung?"
    Er musterte sie argwöhnisch. „Ihre Augen sind ganz glasig. Haben Sie wieder Fieber?" Er legte seine Hand an ihre Stirn.
    Verärgert über ihn und sich selbst und ihre unreifen Fantasien, fegte sie seine Hand unwirsch beiseite. „Nein, mir geht's gut. Was sagten Sie?"
    „Ich hatte gefragt, ob Sie was essen wollen."
    „Das ist eine Untertreibung."
    Er half ihr dabei, sich aufzusetzen. „Hier, es ist ein wenig abgekühlt, müsste jetzt fertig sein." Er schnitt einen Schenkel ab und reichte ihn Rusty, die das Fleisch nur zögernd annahm und misstrauisch betrachtete. „Sie werden essen, und wenn ich es Ihnen in die Kehle stopfen muss." Er selbst biss in ein Stück Fleisch. „Ist gar nicht so übel, ehrlich."
    Mit den Fingern riss sie ein winziges Stückchen Fleisch vom Knochen, schob es sich in den Mund und schluckte hastig.
    „Nicht so schnell, sonst wird Ihnen schlecht", warnte er.
    Sie nickte und nahm ein weiteres Stück. Etwas Salz, und es wäre sogar recht schmackhaft. „Es gibt ein paar gute Restaurants in Los Angeles, die Kaninchen auf ihrer Speisekarte führen", begann sie im Plauderton. Automatisch suchte sie nach einer Serviette, erinnerte sich daran, dass es keine gab, zuckte die Schultern und leckte sich die Finger ab.
    „Leben Sie dort, in Los Angeles?"
    „Beverly Hills, um genau zu sein."
    Er studierte sie im Schein des Feuers. „Sind Sie Schauspielerin oder so was?"
    Rusty hatte das sichere Gefühl, dass es ihn in keinster Weise beeindrucken würde, selbst wenn sie drei Oscars vorweisen könnte. Sie zweifelte ernsthaft daran, dass Cooper Landry viel Wert auf Berühmtheit legte. „Nein, keine Schauspielerin. Meinem Vater gehört eine Immobilienfirma, mit Zweigstellen in ganz Kalifornien. Ich arbeite für ihn."
    „Sind Sie gut?"
    „Bis jetzt war ich sehr erfolgreich."
    Er kaute, schluckte und warf den abgenagten Knochen ins Feuer. „Als Tochter vom Boss, wie sollte es da anders sein?
    „Ich arbeite hart, Mr. Landry." Die Anspielung, ihr Vater sei verantwortlich für ihren Erfolg, wurmte sie maßlos. „Im letzten Jahr hatte ich die höchste Verkaufsstatistik der

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