Gefangene deiner Dunkelheit
ganz verzerrt vor Bosheit.
»Sie wird zu dir kommen«, versicherte er Manolito. Er stand hoch aufgerichtet vor ihm, die Arme seitlich ausgestreckt, und Manolito spürte das Verschmelzen seines Geistes mit seinem eigenen im selben Augenblick, als es geschah.
17. Kapitel
D er Vampir durchbrach die Überreste der Barriere, die Mary-Ann umgab, und riss Manolitos Schutzzauber in Fetzen. Die Krallen der Kreatur waren ausgestreckt, um Manolitos Körper zu erreichen, der an dem Geländer der Terrasse hoch im Blattwerk lehnte. Der Werwolf begegnete dem Untoten noch in der Luft, sie prallten hart zusammen, und die Wölfin trieb den Vampir mit der Kraft seiner eigenen Vorwärtsbewegung zurück. Erbarmungslos bearbeitete sie den Vampir mit ihren Tatzen, während sie zusammen von der Terrasse herunterfielen.
Sie stürzten auf den Waldboden zu, die Wölfin auf dem Untoten, und die beiden sich heftig windenden Gestalten zerbrachen ganze Äste, da der Vampir während des Sturzes immer wieder mit dem Rücken dagegenprallte. Überall um sie herum erwachte der Dschungel zum Leben von den Kampfgeräuschen, dem Kreischen der Vögel, dem Geschrei der Affen und dem Fauchen des Vampirs.
Der Vampir schlug der Wölfin seine Zähne in die Schulter und zerriss ihr Fleisch, während er ihr mit seinen Krallen den Bauch aufriss. MaryAnn spürte, wie tief die Krallen eindrangen; sie konnte sogar das Geräusch des zerreißenden Fleischs und Fells des Wolfes hören. Ihr drehte sich der Magen um, doch die Wölfin schlug mit der Tatze den Kopf des Vampirs beiseite, sodass sich seine Zähne aus ihrer Schulter lösten, und ignorierte den Schmerz, als Fleischfetzen und Blut die Blätter besprenkelten.
Der Vampir kam auf dem Boden auf, schon halb in Dunst aufgelöst, um dem Wolf zu entkommen, aber MaryAnns Beschützerin war schneller und schlug ihm ihre Fänge in die Kehle und die Krallen in die Brust, um ihm das verdorrte, schwarze Herz herauszureißen. Das Tier folgte seinem Instinkt, der kollektiven Erinnerung an ein uraltes Vermächtnis, das von einer Generation an die nächste weitergegeben wurde. Tief in ihrem Innersten, wo nichts sie berühren konnte, schwor sich MaryAnn, nie wieder ohne ihr Pfefferspray irgendwohin zu gehen. Die Wölfin hätte den Vampir damit blenden und sich so wenigstens vor diesen schrecklichen Zähnen schützen können.
Beim Aufprall auf dem Boden landete sie auf dem Vampir, und sie wälzten sich über den Boden, wobei der fauchende Vampir ihr seinen widerlichen Atem ins Gesicht blies. Die Kreatur, die nach verfaulendem Fleisch stank, beleidigte den feinen Geruchssinn der Wölfin. Der Vampir packte sie, schleuderte sie von sich und nutzte die Gelegenheit, um sich in Dunst aufzulösen und zu der Terrasse hoch oben in den Bäumen hinaufzuströmen.
MaryAnns Herz drohte, ihr die Brust zu sprengen. Sie hörte sich schreien und versuchte mit aller Macht, die Kontrolle über den Wolfskörper zu erlangen, damit sie zu Manolito eilen konnte, aber das Tier war schon in Bewegung, sprang mit unglaublicher Geschwindigkeit die Baumäste hinauf und stürzte sich auf den Vampir, der gerade neben Manolitos Körper wieder Gestalt annahm. Diesmal packte die Wölfin den Kopf des Vampirs mit seinen Tatzen und brach ihm mit einer schnellen Drehung das Genick. Ein lautes Knacken, und der Kopf des Vampirs fiel schlaff zur Seite. Knurrend, ihre Augen rot vor Zorn, senkte die Kreatur ihre Schulter und trieb die Wölfin zurück, sodass sie schon wieder zusammen über das Geländer in die Tiefe stürzten.
MaryAnn spürte, wie sie fielen, sie fühlte die Zweige, die gegen ihren Bücken peitschten, aber ihre Wölfin verlor nicht eine Sekunde die Kontrolle, sondern grub ihre Schnauze tief in die Brust des Untoten, um ihm das Herz herauszureißen. Blut bedeckte ihr Fell und brannte sich wie Säure in ihre Haut und Knochen, aber nicht einmal das konnte sie aufhalten. In seiner Verzweiflung riss der Vampir sich von der Wölfin los, und beide kamen hart auf dem Boden auf.
Und dann tauchte aus dem Nichts plötzlich Riordan De La Cruz auf, als der Vampir gerade wieder auf die Füße sprang. Ohne Zögern stieß Riordan seine Faust tief in die Brust des Untoten und riss ihm das Herz heraus. Nachdem er es weit weggeworfen hatte, fuhr er zu dem Wolf herum. Die Wölfin schwankte, als es ihr gelang, sich zu erheben, und zitterte am ganzen Körper von dem Schmerz ihrer Verletzungen.
Riordan zog eine Augenbraue hoch. »MaryAnn?«
Die Wölfin nickte und lehnte
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