Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
zielstrebig voranmarschierte.
    Glaubst du, der Vampir ist hier?, fragte Juliette.
    Riordan blickte sich noch einmal sehr viel aufmerksamer um. Wenn ja, ist er ein Meister darin, sich unsichtbar zu machen. Ich weiß, dass sie immer geschickter darin werden, also werden wir noch viel mehr auf mögliche Gefahren für MaryAnn achten müssen. Es zieht sie zu Manolito hin, und vielleicht kann sie ihn schneller finden als wir, da er sich vor uns verbirgt.
    Juliette runzelte die Stirn, als sie MaryAnn zu folgen begannen. Durch eure Blutsbande müsstest du eigentlich immer wissen, wo er ist.
    Riordan schenkte ihr ein schwaches Lächeln. Wir sind alt, Juliette, und haben viele Dinge im Laufe der Jahrhunderte gelernt. Manolito kann seine Anwesenheit sogar vor unseren besten Jägern verbergen, und niemand kann Zacarias ausmachen, wenn er geheim halten will, dass er in der Nähe ist.
    MaryAnn merkte, dass ihr Tränen über die Wangen liefen. Das Gefühl der Beklemmung und Furcht wurde langsam übermächtig. Wo bist du? Such mich. Sie versuchte weiter, Manolito auf telepathischem Weg zu erreichen, auch wenn sie offensichtlich nicht die parapsychischen Fähigkeiten hatte, von denen alle annahmen, dass sie sie besäße.
    Als sie tiefer in das Waldesinnere eindrang, bemerkte sie, dass die Grüntöne nicht mehr so lebhaft waren. Blätter und Sträucher schienen von einem Dunstschleier bedeckt zu sein, der das Grün in dumpfes Grau verwandelte. Schatten breiteten sich aus, wo vorher keine gewesen waren. Zuerst hatte sie leuchtende Farben im Dun keln gesehen, nun sah sie Schatten, wo sie eigentlich keine sehen dürfte. Panische Angst erfasste sie, doch sie konnte nicht mehr anhalten. Gewisper quälte ihr Gehirn, als sie zu laufen begann. Laufen? Sie war weder Joggerin noch irgendeine andere Art von Läuferin, aber sie ertappte sich dabei, wie sie durch den Wald sprintete, um zu Manolito zu gelangen.
    Irgendetwas trieb sie voran, während der Wald immer dunkler und das Rascheln über ihrem Kopf noch ausgeprägter wurde. Einmal riskierte sie einen Blick nach oben und sah kleine pelzige Dinger über sich herumschwingen, wovon ihr ganz schwindlig und ein bisschen übel wurde. Sie stolperte und fiel beinahe, konnte aber noch rechtzeitig die Hand ausstrecken, um ihren Fall zu bremsen. Ihre langen, perfekt manikürten Nägel bohrten sich ins feuchte Moos. Ein Nagel brach ab. Sogleich sprang ein Dutzend Frösche auf ihren Arm und klammerten sich mit ihren klebrigen Füßen an ihr fest.
    Wieder verhielt sie abrupt den Schritt. Die Frösche starrten sie aus riesigen schwarzen, grünlidrigen Augen an. Sie hatten glänzende grüne Körper, mit dunkleren Flecken übersäte Unterbäuche und grüne Zehennägel, als benutzten sie Nagellack. Zungen schnellten aus den kleinen Mäulern und kosteten das Leder ihrer Jacke. Mary-Ann erschauderte und sah sich nach Juliette um.
    »Warum tun sie das?«
    Juliette hatte keine Antwort darauf. Sie hatte noch nie eine solch große Ansammlung von Fröschen gesehen, obwohl sie fast ihr ganzes Leben im Regenwald verbracht hatte.
    »Ich weiß es nicht«, gestand sie. »Es ist ein ungewöhnliches Verhalten.« Riordan, sie ignorieren sogar die schärfsten Befehle! Sowohl in ihrer Stimme als auch in ihrem Kopf schwang ungewöhnliche Besorgnis mit.
    Riordan zog Juliette hinter sich und betrachtete die Frösche misstrauisch. »Wenn Tiere sich nicht so verhalten, wie sie sollten, ist es das Beste, sie zu töten.«
    MaryAnn stockte der Atem, und sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich will nicht, dass du sie tötest. Vielleicht sind sie ja nur neugierig auf meine Jacke.« Los, beeilt euch, bevor der große böse Karpatianer euch alle in die Pfanne wirft. Ich meine es ernst, ihr müsst verschwinden. Lautlos drängte sie die Tiere zu gehorchen, während sie innerlich die Augen verdrehte. Herrjemine, was für einen Schaden konnten ein paar harmlose kleine Laubfrösche schon bewirken? Sie wollte Riordan nicht irgendetwas Grässliches tun sehen, wie Feuer auf die armen hilflosen Dinger herabregnen zu lassen. »Sch, sch. Geht zu euren kleinen Froschhäuschen zurück.«
    Die Frösche verzogen sich in die Bäume, und die Bewegung ging wie eine merkwürdige grüne Welle über das Gewirr von Wurzeln, als Dutzende von Fröschen sich in die Sicherheit der höheren Äste zurückzogen. MaryAnn sah Riordan naserümpfend an. »Was wolltest du denn tun? Kebab aus ihnen machen? Die armen kleinen Dinger. Sie sind bestimmt genauso verängstigt wie

Weitere Kostenlose Bücher