Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Fähigkeiten, aber es machte sie wütend, dass er Jasmine ohne Rücksicht auf ihr Leben fast erstickte.
    Der Magier stolperte, wich zurück und zog Jasmine mit, wobei er ein paarmal hustete, als hätte er irgendetwas in den Hals bekommen. Vielleicht hatten sie ja Glück, und sein dummer Zauberspruch ging nach hinten los, hinterließ einen riesigen Kloß in seiner Kehle und erschwerte ihm das Atmen.
    Der Magier griff sich voller Entsetzen an den Hals, als könnte er MaryAnns Gedanken lesen. Aber wieso sollte er denken, sie könnte ihm etwas antun? Sie hatte noch ihr Pfefferspray, doch die Dose war fast leer. Und sie bezweifelte, dass die zweite voller war. Aber wenn er nicht endlich seine Hand von Jasmines Kehle nahm, würde sie ihm alle Glieder einzeln ausreißen. Bis nicht einmal mehr etwas für die Aasgeier übrig bleibt. Unwillkürlich blickte sie zum Himmel auf, und da waren sie auch schon, die Geier, zogen langsam ihre Kreise über ihnen und warteten.
    Der Magier folgte ihrem Blick, sah die sich versammelnden Aasfresser und wurde sichtlich blass.
    »Sie wissen, dass du ein toter Mann bist.« MaryAnn zitterte, jedoch nicht aus Furcht. Es lag vielmehr an dem Adrenalinausstoß in ihrem Körper, dem Jucken überall, dem Prickeln ihrer Kopfhaut und dem unangenehmen Gefühl ihrer Zehennägel, die plötzlich gegen die Spitzen ihrer Schuhe stießen, als wären sie ihr auf einmal viel zu klein.
    Ihre Sicht verschwamm, bis sie den Magier wie durch einen gelben Dunst wahrnahm. Sie fixierte ihn mit einem scharfen Blick, damit er merkte, dass sie zu einem Kampf auf Leben und Tod bereit war, um Jasmine zu retten. »Lass sie auf der Stelle gehen!«
    Und da begann sie, ihn zu spüren, den Sturm, der sich in ihr zusammenbraute und sich zu entfesseln drohte. Der Wind heulte, und grelle Blitze zuckten am Himmel auf; Donner grollte und erschütterte die Bäume. Die Luft knisterte vor Elektrizität. Win zige Funken flogen auf, und orangefarbene und gelbe Flammen flimmerten in der Luft um sie herum.
    »Ihre Augen«, stieß der Magier entsetzt hervor. »Sieh dir ihre Augen an!«
    Jasmine stieß ihm ihren Ellbogen in die Rippen und rief die Raubkatze in sich zu Hilfe, was sie nur sehr selten tat, aber das Tier reagierte augenblicklich und verlieh ihr ungeheure Kraft. Die Luft entwich pfeifend aus den Lungen ihres Angreifers, und er nahm die Hände von Jasmines Hals. Sie flüchtete zu MaryAnn, mit Tränen in den Augen, die ihre Sicht verschwimmen ließen. MaryAnn packte sie am Handgelenk, stieß sie hinter sich und bereitete sich auf einen Angriff vor.
    Der Magier trat zwei Schritte zurück und hob wieder die Hände. Bevor er jedoch einen Zauber wirken konnte, stürzte aus den Bäumen ein dicker Ast auf ihn herab und trieb den Mann ganz tief in die weiche Erde. Jasmine schrie auf und drückte ihr Gesicht an MaryAnns Schulter.
    MaryAnn schloss die Arme um das Mädchen und hielt es fest an sich gedrückt. »Wir können Solange nicht allein gegen den Jaguar kämpfen lassen«, flüsterte sie. »Ich muss zurückgehen und ihr helfen.«
    Jasmine nickte zustimmend, straffte ihre schmalen Schultern und trat von MaryAnn zurück. Sie warf einen Blick auf den mächtigen Ast, der herabgefallen war und dessen Blattwerk den Magier fast vollständig bedeckte. »Glaubst du, er ist wirklich tot?«
    »Das ist mir im Moment ziemlich egal«, sagte MaryAnn, verblüfft, dass das die Wahrheit war. Aber sie ergriff Jasmines Hand und begann, mit ihr zum Haus zurückzulaufen, wobei sie fieberhaft überlegte, wie sie Jasmine vor den beiden Jaguarmännern beschützen konnte, die da drinnen warteten. Sie war ziemlich sicher, dass die Raubkatze, die Sergio angegriffen hatte, Luiz gewesen war, doch wenn sie sich irrte, kämpfte Solange ganz allein um ihr Leben.
    Über den schmalen Pfad, der durch den Wald führte, rannten sie zum Haus zurück. Während sie über umgestürzte Stämme und Wurzelgeflechte sprangen, begannen über ihnen Affen warnend loszuschreien. Jasmine kam schlitternd zum Stehen, legte den Kopf zurück und blickte suchend in das Blattwerk über ihnen. Hunderte von aufgeregt herumspringenden Affen warfen mit Blättern und Zweigen um sich und starrten zähnefletschend zu einer kleinen Baumgruppe neben dem Haus hinüber.
    »Da ist noch einer«, flüsterte Jasmine.
    »Natürlich ist da noch einer. Es wäre ja auch zu leicht, nur drei von ihnen am Hals zu haben«, erwiderte MaryAnn seufzend. »Dieser da verfolgt uns, nicht?«
    »Ja«, sagte Jasmine. »Er

Weitere Kostenlose Bücher