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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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gab Gabriel zurück.
    »Nein, und es ist mir auch egal! Ich will nur, dass du endlich wieder gesund wirst! Immerhin war Miss Holden diejenige, die uns gesagt hat, dass der Drachenhauch dich heilen kann, schon vergessen? Sie hat riskiert, den Zorn der anderen Wächter auf sich zu ziehen, nur weil sie uns geholfen hat. Ohne sie wärst du längst verloren!«
    »Ach ja? Und das alles hat sie aus reiner Herzensgüte getan? Könnte es nicht vielleicht sein, dass der Rat der Wächter ein ganz anderes Ziel verfolgt?«
    »Welches denn?«
    »Sie wollen, dass du ihnen vertraust, dass du sie für die Guten hältst. Nach dem Motto: Hier, nimm das, damit kannst du deinem Freund das Leben retten. Das ist ein abgekartetes Spiel, April, und ich bin ihr Köder. Sie versuchen, dich auf ihre Seite zu ziehen, genauso wie die Schlangen!«
    »Und was versuchst du mir zu sagen? Dass die Wächter in Wirklichkeit die Bösen sind?«
    »Allmählich fange ich an zu glauben, dass man dir gar nichts mehr klarmachen kann. Du hast dir offenbar längst alles schon selbst zusammengereimt, oder?«
    »Was bleibt mir denn anderes übrig?«, fauchte sie. »Der einzige Mensch, der mir erklären könnte, was hier läuft, ist ja nicht bereit, den Mund aufzumachen!«
    »Lass dich nicht von den Wächtern täuschen«, erwiderte er. »Sie sind nicht alle wie Miss Holden. Das ist alles, was du wissen musst.«
    »Alles, was ich wissen muss? «, wiederholte sie ungläubig. »Für wen hältst du dich eigentlich, verdammt noch mal? Mein Leben ist in Gefahr, ich riskiere alles, um dich zu retten, und du behandelst mich wie eine Siebenjährige!«
    »Na schön, was willst du wissen, April?«
    »Gegen wen trete ich hier überhaupt an? Wer in Ravenwood ist ein Vampir? Wenn ich das wüsste, hätte ich vielleicht eine winzige Chance, nicht bei lebendigem Leib verschlungen zu werden.«
    »Ja, aber genau dieses Wissen könnte dich auch das Leben kosten. Würde ich dir eine Liste der Vampire an unserer Schule geben, würdest du dich anders verhalten – und dich damit am Ende wahrscheinlich verraten. Es ist wesentlich besser, wenn du dich weiterhin so verhältst, als gäbe es gar keine Vampire in Ravenwood.«
    Im ersten Moment wollte April protestieren, doch dann leuchtete ihr die Logik seiner Worte ein. Hätte Gabriel ihr erzählt, dass Mrs Bagley eine eiskalte Mörderin war, wäre sie wahrscheinlich vor Schreck an die Zimmerdecke gesprungen, wenn die Schulsekretärin sie das nächste Mal aus dem Unterricht gerufen hätte. Trotzdem ging es ihr gegen den Strich, dass Gabriel meinte, darüber bestimmen zu können, was sie wissen sollte und was nicht. Sie zuckte zusammen, als es zu regnen begann. Dicke Tropfen platschten auf die Wasseroberfläche.
    »Na gut.« Sie verschränkte die Arme, um sich gegen die Kälte zu wappnen. »Dann verrate mir wenigstens, was mit Isabelle passiert ist. Von Mr Gordon habe ich erfahren, dass sie offenbar selbst Nachforschungen angestellt hat. Was weißt du darüber?«
    »Isabelle?«
    »Ja, genau, Isabelle. Wann immer ich dich nach ihr frage, tischst du mir eine andere Geschichte auf. Du warst ganz in der Nähe in der Nacht, als sie ermordet wurde. Was ist dort passiert?«
    Gabriel starrte in den Regen hinaus.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er tonlos.
    »Du weißt es nicht? Was willst du damit sagen? Ich bitte dich darum, mir gegenüber ehrlich zu sein, und du willst mich mit diesem Blödsinn abspeisen?«
    »Ich bin ehrlich, April«, fuhr er sie an. Mit einem Mal klang er stocksauer. »Auf manche deiner Fragen würdest du nur Antworten bekommen, die du nicht hören willst. Es gibt Zeiten, in denen ich … nicht ich selbst bin, mich nicht mehr unter Kontrolle habe. Das ist, als wäre ich eine Figur in einer Geschichte, in die ich eigentlich gar nicht gehöre. Wenn die Dunkelheit Besitz von mir ergreift, kann ich für nichts mehr garantieren.«
    Sie musterte ihn forschend.
    »Was meinst du damit? Willst du damit sagen, dass du etwas mit Isabelles …« April konnte den Satz nicht zu Ende bringen, da Gabriel sich plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht krümmte. Behutsam legte sie einen Arm um seine Schultern. Lieber Gott, bitte nicht, nimm ihn mir nicht weg.
    »Was ist denn?«, fragte sie. »Gabriel?«
    »Tut mir leid«, keuchte er. »Ich liebe dich so sehr, aber ich kann dich nicht beschützen. Du bist mein Ein und Alles, aber ich bin einfach zu schwach. Und du hast recht. Ich sollte viel mehr für dich tun, und ich weiß selbst, dass ich dich

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