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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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in der Halle des Gutshauses vor. »Mylord«, sagte sie leise und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Wollt Ihr Euch mir im Sonnenraum anschließen?«
    Er wandte sich mit einem Blick um, der sie von Kopf bis Fuß erfasste, und ein seltsames, forschendes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Gewiss.« Er nahm ihre Hand und zog sie durch seine Armbeuge, und derselbe Schauder, den sie empfunden hatte, als er sie am Vortag berührt hatte, durchlief sie erneut. »Bitte, geht voraus.«
    Es ist, weil Sean uns verheiraten wollte, entschied sie, während sie die belebte Halle durchquerten. Darum verursacht er mir solch ein merkwürdiges Gefühl. Silas hatte sich Meister Nicholas bei seinen Büchern angeschlossen, und er begegnete ihrem Blick, als sie vorübergingen, und runzelte leicht die Stirn. Aber Silas war eher Tristans als ihr Freund, daran gab es keinen Zweifel. Sie brauchte einen eigenen Verbündeten.
    Sie schloss die Tür des Sonnenraums hinter ihnen und verriegelte sie. »Nicht«, warnte Callard und griff an ihr vorbei, um den Riegel wieder zu öffnen. »Das Schloss Eures Ehemannes hat Augen, Mylady. Habt Ihr das nicht bemerkt?« Er öffnete die Tür einen Spalt und lächelte ihr zu, bevor er sich vom Eingang entfernte. »Wenn wir uns verstecken wollen, müssen wir das offen tun.«
    »Wie Ihr wünscht«, murmelte sie und blickte durch den Spalt, bevor sie ihm zur anderen Seite des Raumes folgte. Er war bei solchen Intrigen offensichtlich weitaus erfahrener als sie. »Verstecken wir uns?«
    »Verstecken wir uns nicht?« Sein Lächeln war freundlich, aber sie traute ihm immer noch nicht. Solch ein hübsches Gesicht konnte eine Vielzahl von Sünden verbergen, und sie hatte, trotz allem, was Sean vielleicht dachte, erst sehr wenige Beweise für seine Ehre gesehen. »Wo ist Euer Bruder, Mylady?«
    »Warum denkt Ihr, ich wüsste das?«, erwiderte sie leichthin und trat an ihm vorbei, um die Fensterläden zu öffnen. Er zuckte vor dem Licht leicht zusammen, als schmerzte es in seinen Augen, aber er wich nicht zurück. »Und wenn ich es wüsste, warum sollte ich es Euch sagen?«
    »Weil ich ihn noch immer retten kann.« Sie wandte sich um und sah, dass er noch ernster wirkte. »Ist das nicht genau das, was Ihr wollt?«
    »Warum sollte ich Euch vertrauen?«, konterte sie. »Ihr habt Euch den Freund meines Bruders genannt, und doch kommt Ihr in Begleitung seines Feindes hierher.«
    »Sodass ich wie ein Verräter wirke«, antwortete er, und sein Lächeln kehrte allmählich zurück. »Aber ich bin nur mit DuMaine hereingeritten. Wie sollen wir Euch nennen?«
    »Seine Frau«, erwiderte sie, ohne zu zögern. Er konnte sie damit nicht verletzen, dass er behauptete, sie hätte ihren Bruder und ihre Ziele dafür verraten, die Hure ihres Dämons zu sein. Dasselbe dachte sie auch. »Sagt mir, Mylord, was sollte ich stattdessen sein?«
    »Das muss noch entschieden werden.« Er trat einen halben Schritt von ihr zurück, als räumte er das Feld. »Ihr solltet mich nicht fürchten, Siobhan.« Er wartete einen Moment, als erwartete er eine Antwort von ihr, aber sie sah ihn nur an und wollte, dass er fortfuhr. »Ich traf Meister Nicholas auf meinem Weg hierher«, sagte er schließlich und setzte sich auf eine Bank. »Als ich erkannte, dass er nichts von Tristan DuMaines Tod wusste, hielt ich es für das Beste, ihn nicht aufzuklären.« Er lächelte.
    »Was habt Ihr ihm gesagt?«, fragte sie, ohne sein Lächeln zu erwidern. »Was habt Ihr ihm erzählt, warum Ihr hierher auf dem Weg wärt?«
    »Ich sagte ihm, ich hätte Gerüchte über Veränderungen auf Schloss DuMaine gehört, widersprüchliche Gerüchte über Krieg und Heirat«, antwortete er. »Die Frage ist, warum haben wir DuMaine selbst weniger als einen Tagesritt entfernt und in Begleitung eines irischen Herzogs angetroffen?«
    Seine Haltung war noch entspannt, aber er sah sie plötzlich sehr durchdringend an. »Ich weiß es nicht«, antwortete sie und zwang sich, den Blick nicht abzuwenden. »Ich nahm genau wie Ihr an, er sei tot.«
    »Wirklich?«, fragte er. »Habt Ihr seinen Leichnam gesehen?«
    »Ich habe gesehen, dass er fast tot war und von Männern von hier fortgetragen wurde, die nicht zögern würden, ihn auf Befehl meines Bruders zu ermorden«, sagte sie. »Hat Euer Mann Gaston Euch das nicht selbst erzählt?«
    »Das hat er«, bestätigte er nickend. »Gaston hat mir vieles erzählt, Mylady.« Er blickte auf den Dolch in seinem Gürtel hinab, und sein hübsches Gesicht

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