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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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Kopf zu bekommen.
    »Mylord!« Sir Andrew kam den Gang herab, um Bericht zu erstatten. »Vergebt mir, dass ich Euch störe«, sagte er und zitterte angesichts Tristans finsterer Miene ein wenig. »Ich hörte, dass Ihr wach wärt.«
    »Wer kommt sonst noch, Sir?«, fragte Simon grinsend, während er ebenfalls aufstand. »Sollen wir uns auf eine Prozession vorbereiten?«
    »Niemand außer mir, Euer Gnaden«, antwortete der Ritter und erwiderte sein Lächeln. »Obwohl ich glaube, dass Lady Siobhan und Lady Clare Euch schon lange besucht hätten, wenn die Wachen es zugelassen hätten.«
    »Siobhan war hier?«, fragte Tristan. »Wo ist sie jetzt?«
    »Sie war nicht hier in den Kerkern, Mylord«, antwortete Andrew. »Sebastian hielt sie auf der Brücke auf und erklärte ihr, dass Ihr darum gebeten hättet, nicht gestört zu werden. Es gefiel ihr nicht, aber sie bedrängte ihn auch nicht weiter.«
    »Ich werde Orlando suchen«, sagte Simon und schlug ihm leicht auf die Schulter, als er ging.
    »Trefft mich später in den Ställen«, wies Tristan ihn an. »Wir werden ausreiten.«
    Simon nickte. »Wie Ihr wünscht.«
    »Also hat Sebastian mit meiner Frau gesprochen«, sagte Tristan, als sein Vampir-Bruder fort war.
    »Heute Morgen«, bestätigte Andrew. »Sie wollte ausreiten, aber er wollte es nicht erlauben. Dann sagte sie, sie wolle mit Euch sprechen, aber er überzeugte sie, es gar nicht erst zu versuchen.«
    Die Augen des jungen Ritters blickten besorgt drein. »Was ist los?«, fragte Tristan.
    Er schaute den Gang hinab zu den Wachen, als wollte er sichergehen, dass sie nicht belauscht wurden. »Mylord, wir haben die Hauptleute befragt«, sagte er leiser. »Sie erzählten uns … wenn es nicht wahr ist, könnt Ihr Euch kaum vorstellen, was sie sagten.«
    »Es ist wahr«, erklärte Tristan. »Lebuin und seine Briganten haben das Schloss eingenommen.«
    »Du lieber Himmel.« Andrews Herzschlag beschleunigte sich, und Tristan schloss die Augen und bemühte sich, den Klang zu ignorieren und sich auf das Gespräch zu konzentrieren. »Und Lady Siobhan …«
    »Lady Siobhan ist meine Frau«, unterbrach Tristan ihn. »Mehr braucht Ihr nicht zu wissen.«
    »Ja, Mylord.« Der junge Ritter senkte den Kopf, um seinen Gesichtsausdruck zu verbergen, während Tristan die Augen öffnete und angemessen nachdenklich gestimmt wirkte, aber offensichtlich nicht überzeugt war.
    »Versammelt die Ritter und Hauptleute in der Turmhalle«, sagte Tristan freundlicher. »Schickt alle fort, die Ihr nicht selbst kennt, alle, die nicht zu unserer ursprünglichen Garnison gehörten – schickt sie über die Brücke zum Gutshaus. Ich werde euch dort vor Mitternacht treffen und meinen Plan erklären.«
    Andrew lächelte erleichtert. »Ja, Mylord.« Er wollte gehen, hielt aber dann noch einmal inne. »Mylord, was wisst Ihr über diesen Baron von Callard?«
    Tristan runzelte die Stirn. »Warum fragt Ihr?«
    »Ohne wirklichen Grund, wie ich hoffe.« Andrew war bisher stets sein geradlinigster, ehrlichster Ritter gewesen. Wenn er auswich, stimmte etwas nicht. »Aber als Sebastian Eure Lady daran hinderte, das Schloss zu verlassen oder zu Euch zu kommen, suchte sie den Baron von Callard auf.«
    »Sie suchte ihn auf?«, wiederholte Tristan. Eifersucht, die von seinem dämonischen Hunger genährt wurde, flammte in ihm auf. Lebuin hatte von Callard als Siobhans zukünftigem Ehemann gesprochen, wenn er selbst tot sei. Er hatte Callards Mann gesagt, Siobhan sei gegen den Plan. Aber hatte sie ihre Meinung seitdem geändert? »Seid Ihr sicher, dass nicht der Baron sie aufgesucht hat?«
    »Er schien nicht allzu ungehalten, sie zu sehen«, räumte Andrew ein. »Aber sie trat zuerst an ihn heran. Sie verbrachten eine gute halbe Stunde allein im Sonnenraum.« Er runzelte die Stirn. »Wenn ich dort gewesen wäre, hätte ich sie unterbrochen oder zumindest einen Diener hingeschickt, um ihre Unterhaltung zu belauschen.«
    »Ich bin mir sicher, dass das keine Bedeutung hatte«, sagte Tristan. »Und nun lasst mich allein.« Der junge Ritter nickte und verließ ihn, damit er sich ankleiden und seine Gedanken sortieren konnte. Er legte zum ersten Mal seit Wochen wieder seine eigene Kleidung an, aber es bereitete ihm wenig Vergnügen. Er musste das Schloss verlassen, musste jagen und sich nähren, ohne Aufsehen zu erregen, und dann zurückkehren und seine Garnison glauben machen, er sei noch immer ihr Herr, während er gleichzeitig Simon und Orlando auf ihrer mythischen und,

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