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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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erlaubt, meinen Viper zu fahren.«
    Autos! An die kann ich mich erinnern. Schnittig, sexy, schnell und stark – all das mag ich sehr. Etwas nagt an mir. »Warum hast du diese ›Geburtstagstorte‹ an die Decke geschleudert?« Ich warte auf eine Antwort, und die Situation erscheint mir wie ein Déjà-vu. Anscheinend habe ich schon oft auf eine Antwort von meinem Tier gewartet, aber, wenn überhaupt, nur selten eine erhalten.
    Er starrt mich unverwandt an – offenbar hat ihn diese Frage erschreckt. Ich selbst staune darüber. Ich stelle keine Fragen und habe nicht viel für Gespräche übrig. Es gibt nur das Jetzt. Ich kenne meinen Liebhaber seit dem Tag, an dem wir zum ersten Mal miteinander geschlafen haben. Was gehen mich diese Torten und Geburtstage an? Scheinbar wünsche ich mir die Antwort sehr, und ich bin enttäuscht, weil er mir keine gibt.
    Â»Ich bin Jericho Barrons. Sprich meinen Namen aus.«
    Ich will mein Gesicht wegdrehen, aber seine Hände halten meinen Schädel wie in einem Schraubstock und hindern mich daran, mich abzuwenden.
    Ich schließe die Augen.
    Er schüttelt mich. »Sag meinen Namen.«
    Â»Nein.«
    Â»Verdammt, würdest du bitte mit mir kooperieren?«
    Â»Ich kenne das Wort ›kooperieren‹ nicht.«
    Â»Offensichtlich«, brummt er.
    Â»Ich glaube, du hast das Wort gerade erfunden.«
    Â»Ich erfinde keine Wörter.«
    Â»Doch.«
    Â»Nein.«
    Â»Doch.«
    Â»Nein.«
    Ich lache.
    Â»Frau, du bringst mich um den Verstand«, murrt er.
    Oft lassen wir uns auf kindische Zankereien ein. Es ist eigensinnig, mein Tier.
    Â»Mach die Augen auf und sag meinen Namen.«
    Ich kneife die Augen extra fest zu.
    Â»Es würde mein Glied hart und fest machen, wenn du meinen Namen aussprichst.«
    Ich reiße die Augen auf. »Jericho Barrons«, sage ich zuckersüß.
    Er stöhnt gequält auf. »Verdammte Hölle, Frau, ich glaube fast, ein Teil von mir möchte, dass du in diesem Zustand bleibst.«
    Ich berühre sein Gesicht. »Mir gefällt, wie ich bin. Mir gefällt auch, wie du bist. Wenn du … Wie ist das Wort, das du benutzt hast? Kooperierst.«
    Â»Sag mir, dass ich dich ficken soll.«
    Lächelnd gehorche ich. Wir sind wieder auf dem Terrain, in dem ich mich auskenne.
    Â»Du hast meinen Namen nicht gesagt. Nenn meinen Namen, wenn du mich aufforderst, mich zu vögeln.«»Fick mich, Jericho Barrons.«
    Â»Von jetzt an wirst du mich jedes Mal, wenn du etwas sagst, mit Jericho Barrons ansprechen.«
    Er ist ein eigenartiges Tier. Aber er gibt mir, was ich will. Ich nehme an, es wird mich nicht umbringen, wenn ich ihm den Wunsch erfülle.
    Und so gewöhnen wir uns einen anderen Umgangston an. Ich nenne ihn Jericho Barrons, und er nennt mich Mac.
    Wir sind keine Tiere mehr. Wir haben »Namen«.

    Ich träume von seiner »Alina« und wache weinend auf. Etwas ist neu in mir. Etwas Kaltes, Explosives jenseits der Tränen.
    Ich weiß nicht, wie man das nennt, doch es macht mich rastlos. Ich gehe im Zimmer auf und ab wie das Tier, das ich bin, ich werfe mit Gegenständen um mich, wieder andere zerbreche ich. Ich schreie, bis ich heiser bin.
    Plötzlich habe ich neue Wörter.
    Zorn.
    Wut. Gewalt.
    Ich habe all die Wut in mir, die jemals war. Ich könnte die ganze Erde mit meinem Kummer und meinem Zorn überziehen.
    Ich wünsche mir etwas, weiß jedoch nicht, was das sein könnte.
    Er beobachtet mich schweigend.
    Ich denke, dass es Sex sein muss, und gehe zu ihm. Er sitzt auf dem Bettrand und zieht mich zwischen seine Beine.
    Meine Hände tun weh, nachdem ich mit Sachen herumgeschmissen habe. Er küsst sie.
    Â»Rachegelüste«, sagt er leise. »Sie fordern zu viel. Du gibst auf und stirbst, oder du lernst, sie zurückzugewinnen. Rache, Mac.«
    Ich neige den Kopf zur Seite und probiere, wie mir das Wort über die Lippen kommt. »Rache.« Ja. Genau das will ich.

    Er ist nicht da, als ich aufwache, und es geht mir nicht gut, doch dann ist er wieder da. Er hat viele Schachteln mitgebracht, und manche riechen gut.
    Ich leiste keinen Widerstand mehr, wenn er mir Essen anbietet. Ich freue mich sogar darauf. Essen bereitet Vergnügen. Manchmal lege ich die Sachen auf seinen Körper und lecke sie ab, und er sieht mir mit dunklen Augen zu und zittert, wenn er kommt.
    Er geht wieder und kommt mit noch mehr Schachteln

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