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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Lieder, und ich habe »What a Wonderful World« und »Tubthumping« gründlich satt. Er behält mich im Auge, wenn er sie spielt. Sie haben blöde Titel, und ich hasse sie. Manchmal zeigt er mir Bilder. Die hasse ich auch. Die meisten sind Fotos von einer Frau, die er Alina nennt. Ich weiß nicht, warum er Fotos von ihr braucht, solange er mich hat! Wenn ich sie ansehe, wird mir gleichzeitig heiß und kalt. Es tut weh, sie zu betrachten.
    Hin und wieder erzählt er mir auch Geschichten. Seineliebste handelt von einem Buch, das ein echtes Monster ist und die Welt zerstören könnte. Langweilig!
    Einmal erzählte er mir von Alina und sagte, dass sie gestorben sei. Ich schrie und weinte. Keine Ahnung, warum ich so außer mir war. Heute hat er mir etwas Neues gezeigt. Fotos von einem Mann namens Jack Lane. Ich hab sie zerrissen und die Schnipsel auf ihn geworfen.
    Ich habe ihm vergeben, weil ich ihn jetzt in mir spüre und er seine großen Hände auf meine Petunie gelegt hat – ich kenne das Wort nicht und weiß auch nicht, woher es kommt. Er stößt so langsam zu und reibt sich so sanft an mir, dass ich beinahe zu schnurren anfange. Er küsst mich leidenschaftlich, bis ich keine Luft mehr bekomme und auch gar nicht mehr atmen will. Er ist in meiner Seele und ich bin in seiner, und wir sind im Bett, aber auch gleichzeitig in einer Wüste, und ich weiß nicht, wo er anfängt und wo ich aufhöre, und wenn sein Spleen Musik, Fotos und Geschichten sind, die mich ärgern, dann ist das ein geringer Preis für solche Wonnen.
    Er kommt mit einem heftigen Beben. Ich tue es ihm gleich und bäume mich mit jedem Schauer auf. Als er den Höhepunkt erreicht, gibt er einen heiseren, animalischen Laut von sich. Ich denke, wenn er mich nur ansehen und diesen Laut ausstoßen würde, müsste ich erneut in einem Orgasmus explodieren.
    Er hält mich. Er riecht gut. Ich döse ein.
    Wieder fängt er mit seinen albernen Geschichten an.
    Â»Mir liegt nichts an deinen Geschichten.« Ich hebe den Kopf von seiner Brust. »Hör auf zu reden.« Ich lege die Hand auf seinen Mund. Er schiebt sie weg.
    Â»Aber du musst dich dafür interessieren, Mac.«
    Â»Ich kann dieses Wort nicht mehr hören! Ich kenne ›Mac‹ nicht. Ich mag deine Bilder nicht und hasse deine Geschichten!«
    Â»Mac ist dein Name. Du bist MacKayla Lane, kurz Mac. Das bist du. Du bist eine Sidhe-Seherin und wurdest von Jack und Raines Lane großgezogen. Sie sind deine Eltern und lieben dich. Sie brauchen dich sehr. Alina war deine Schwester. Sie wurde ermordet.«
    Â»Hör auf zu reden! Ich höre dir nicht zu.« Ich presse die Hände auf die Ohren.
    Er zieht sie weg. »Du liebst die Farbe Pink.«
    Â»Ich hasse Pink. Ich liebe Rot und Schwarz.« Die Farben des Blutes und des Todes. Die Farben der Tätowierungen auf seinem wunderschönen Körper; sie bedecken seine Beine, den Bauch, die Hälfte seiner Brust und schlängeln sich über die eine Seite seines Halses. Er rollt sich so, bis ich unter ihm liege, dann nimmt er mein Gesicht zwischen die Hände. »Sieh mich an. Wer bin ich?«
    Da ist etwas, was ich vergessen habe. Ich will mich nicht erinnern. »Du bist mein Liebhaber.«
    Â»Das war ich nicht immer, Mac. Es gab eine Zeit, in der du mich nicht einmal mochtest. Du hast mir nie vertraut.«
    Warum lügt er? Wieso will er das, was wir haben, kaputtmachen? Wir sind im Jetzt. Es ist perfekt. Es gibt keine Kälte, keinen Schmerz, keinen Tod, keinen Betrug, keine eisigen Orte, keine furchteinflößenden Monster, die dir deinen Willen stehlen und dich zu etwas machen, was du nicht kennst und wofür du dich schämst, furchtbar schämst. Hier gibt es nur Vergnügen, endloses Vergnügen.
    Â»Ich vertraue dir«, sage ich. »Wir sind aus demselben Holz geschnitzt.«
    Sein Lächeln ist scharf wie ein Messer. »Das sind wir nicht. Das habe ich dir schon einmal gesagt. Lass dich niemals von diesem Irrtum leiten. Wir begegnen uns mit Lust. Aber wir sind uns in nichts ähnlich. Und werden das auch nie sein.«
    Â»Du machst dir Gedanken um Unwichtiges. Und du redest zu viel.«
    Â»Du hast mir eine Geburtstagstorte geschenkt. Sie war rosa. Ich hab sie an die Zimmerdecke geschleudert.«
    Ich weiß nicht, was »Geburtstag« oder »Torte« sein soll, deshalb schweige ich.
    Â»Du liebst Autos. Ich habe dir

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