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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Mir ist übel, übel, übel. Auf meinen Handflächen und in den Achselhöhlen sammelt sich der Angstschweiß. Ich wische das Schwert an der Jeans ab. Mein Körper weiß manches, längst bevor mein Verstand es erfasst hat. So war es schon immer, auch als ich noch klein war. Das hat Mom oft aus der Fassung gebracht. Deshalb bin icheine so gute Kämpferin. Ich weiß, dass das, was ich vorfinden werde, etwas Furchtbares sein wird, etwas, was mich nachts aus dem Schlaf schrecken lässt und was ich am liebsten aus meinem Gedächtnis tilgen möchte.
    Worauf auch immer wir zusteuern, was immer diese Giftwolke ausgestoßen haben mag, es ist mehr als die Feenstärke, die ich bisher zu spüren bekommen habe. Es scheint eine geballte Macht zu sein. Wir gehen in geschlossenen Reihen voran; die anderen Sidhe -Seherinnen schlagen um sich, und ich tue das, was ich, seit Ro mich nach dem Mord an Mom zu sich genommen hat, am besten kann.
    Ich töte.

    Wir fächern uns auf wie ein Netz – ein Netz aus fünfhundert Sidhe-Seherinnen. Schulter an Schulter umzingeln wir das Epizentrum. Nichts kann uns entkommen, es sei denn, es kann fliegen. Oder den Ort wechseln, wie es die Feenwesen vermögen.
    Ah, Scheiße! Diese raschen Ortswechsel! Manche Feenwesen können sich innerhalb eines Wimpernschlags an einen anderen Ort versetzen – nur einen Hauch schneller als ich, aber daran arbeite ich noch. Ich habe eine Theorie, die ich erst testen muss. Die Einzelheiten konnte ich bisher noch nicht ausarbeiten. Und der Teufel steckt oft im Detail.
    Â»Stopp«, zische ich Kat zu. »Sag ihnen, dass sie stehen bleiben sollen.«
    Sie wirft einen strengen Blick in meine Richtung, spricht aber den knappen Befehl aus, der durch die Reihen weitergegeben wird. Wir sind gut ausgebildet. Wir rücken zusammen, und ich erzähle, was mir Sorgen bereitet – dass sich Mac mittendrin befindet und echteSchwierigkeiten hat. Und wenn die richtig Bösen die Macht haben, von einem Ort zum anderen zu wechseln – wozu die meisten richtig Bösen imstande sind –, werden sie Mac wegbringen, in der Sekunde, in der sie uns entdecken.
    Was so viel heißt wie: Ich gehe allein weiter. Ich bin die Einzige, die einen Blitzangriff schnell genug durchführen kann.
    Â»Auf keinen Fall«, wehrt Kat ab.
    Â»Wir haben keine andere Wahl, und das weißt du.«
    Wir sehen uns in die Augen. Ihr Gesichtsausdruck, während sie mir übers Haar streicht, ist einer, den Erwachsene oft haben. Ich zucke zurück. Ich mag es nicht, wenn man mich anfasst. Erwachsene verursachen mir Gänsehaut.
    Â»Dani …« Lastendes Schweigen.
    Ich kenne diesen Tonfall nur zu gut, und ich weiß, worauf das hinausläuft: auf eine Standpauke. Ich verdrehe die Augen. »Spar dir das für jemanden auf, den es interessiert. Und ich bin das nicht. Ich gehe da hinauf …«, ich deute mit dem Kopf auf das nächststehende Gebäude, »… um mir die Lage der Dinge einzuprägen. Dann gehe ich hinein. Erst – wenn – ich – wieder – herauskomme –«, ich spucke ihr regelrecht jedes Wort entgegen, »könnt – ihr – hinein.«
    Wir starren uns an. Ich weiß, was sie denkt. Nein, Gedankenlesen gehört nicht zu meinen Spezialitäten. Erwachsene »telegraphieren« alles. Jemand muss mich töten, bevor ich dieses Play-Doh-Gesicht bekomme. Kat denkt, dass Ro ihr die Hölle heißmachen würde, wenn sie mich zurückhält und wir Mac deshalb aus den Augen verlieren. Wenn sie mich machen lässt und alles schiefgeht, kann sie der eigensinnigen, unkontrollierbaren Dani immer noch die Schuld in die Schuhe schieben. Immer wieder lastet man mir ungerechtfertigt etwas an, aber das macht mir nichts aus. Ich tue, was getan werden muss.
    Â»Ich werde da hinaufgehen«, sagt sie.
    Â»Ich muss mir selbst ein Bild machen und alles ins Gedächtnis brennen, sonst schnappe ich mir letzten Endes noch das Falsche. Willst du, dass ich mit einem verda … äh, mit einem Feenwesen in den Armen wieder rauskomme?« Ich handle mir nur noch mehr Schelte ein, wenn ich fluche. Als ob ich noch ein Kind wäre. Als hätte ich nicht mehr Blut vergossen, als sie alle jemals gesehen haben. Was für eine Logik ist das? Heuchelei und Scheinheiligkeit kotzen mich mehr an als alles andere.
    Sie sieht mich eigensinnig an.
    Ich

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