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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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keine Unseelie entdeckt. Vermutlich bevorzugen sie die Stadt. Dort finden sie mehr Nahrung. Kat denkt, dass sie nicht aufs Land kommen, bis sie sich die Mägen in der Stadt ordentlich vollgeschlagen haben; demnach wären wir vorerst sicher vor ihnen und müssten uns nur mit den verdammten Schatten herumschlagen. Zwischendurch sehe ich immer wieder nach Mac und versuche, sie dazu zu bringen, etwas zu essen. Ro hat den Schlüssel zu ihrer Zelle. Keine Ahnung, warum sie Mac eingesperrt hält, solange all die Bannzauber um Mac herum wirksam sind und sie ohnehin nicht laufen kann. Wenn ich ihr nicht bald ein paar Bissen aufzwingen kann, fordere ich die Herausgabe des Schlüssels. Ich kann sie zwar ans Gitter locken, aber es gelingt mir nicht, sie durch das Gitter zu füttern.
    Mich interessiert wirklich, wo V’lane steckt, verdammt noch mal. Warum ist er Mac nicht zu Hilfe gekommen? Wieso hat er nicht verhindert, dass die Unseelie-Prinzen sie vergewaltigten? Ich rufe nach ihm, während ich unterwegs bin, aber falls er mich hört, antwortet er mir nicht. Wahrscheinlich erhört er Mac auch nicht mehr.
    Und Barrons – was treibt der? Will er sie nicht mehr am Leben erhalten? Weshalb lassen alle sie im Stich, wenn sie am meisten Hilfe braucht?
    Kerle.
    Blödmänner. Sie sind das Allerletzte.

    Ich lade meine Einkäufe in der Halle ab: Sekundenkleber, Lichter, Batterien, Halterungen und Bänder mit Klettverschluss. Niemand beachtet mich. An allen Tischen sitzen Sidhe -Seherinnen und basteln Beleuchtungshelme nach dem Vorbild von Macs Helm, den sie in der Nacht getragen hatte, in der wir beide zusammen auf Unseelie-Jagd waren. Nachdem ich sie den Prinzen entrissen hatte, waren Kat und die anderen in die Kirche gestürmt, mischten die Unseelie auf und schnappten sich den Speer und Macs Rucksack, in dem sie den rosafarbenen Helm fanden.
    Jetzt arbeiten sie wie am Fließband, und ich versorge sie mit allem Nötigen; nur Click-It-Lichter sind schwer zu bekommen. Um sie zu besorgen, muss ich wahrscheinlich nach Dublin, obschon Ro uns verboten hat, die Geschäfte dort zu plündern.
    Da viele von uns als Fahrradkuriere – Post Haste, Inc., mit all den internationalen Filialen dient der Tarnung für die Sidhe -Seherinnen-Vereinigung – arbeiten, haben die meisten bereits einen eigenen Helm, der nur noch modifiziert und mit Lichtern ausgestattet werden muss. Mit all den Schatten in der Abtei möchte jede den nächsten Helm, der fertiggestellt wird, für sich beanspruchen. Ich hab ihnen erzählt, dass Mac ihre Erfindung MacHalo getauft hat, doch Ro verbot allen, sie so zu nennen, als ob sie sauer wäre, weil Mac die Urheberin ist.
    Ich flitze in die Küche, reiße den Kühlschrank so heftig auf, dass er sich nach vorn neigt und ich ihn erst wieder zurechtrücken muss, ehe ich mich über das Essen hermachen kann. Ich weiß nicht mal, was ich verschlinge, und es ist mir auch egal. Ich zittere. Ich muss ständig essen – die Superschnelligkeit fordert jedes Mal all meine Energiereserven. Ich brauche Nahrung mit hohem Fett- oder Zuckergehalt. Butter, Sahne, rohe Eier, Eiscreme, Kuchen – diese Sachen sind am besten. Zusätzlich stopfe ich mir immer die Taschen voll mit Schokoriegeln, und ohne meine Gürteltasche gehe ich nicht aus dem Haus. Ich trinke zwei Dosen Soda, und endlich lässt das Zittern nach.
    Aus dem Laden habe ich ein paar Energydrinks für Mac mitgenommen. Ich fürchte, sie könnte an fester Nahrung ersticken, wenn sie die Bissen nicht schlucken will. Diesmal wird sie etwas zu sich nehmen. Basta.
    Cassie sagt, Ro macht ihre Runden. Höchste Zeit, dass ich diesen Schlüssel bekomme.

    Ich weine nicht. Ich erinnere mich nicht, ob ich das jemals getan habe. Nicht einmal nach Moms Tod habe ich geweint. Aber wenn ich Mac ansehe, könnte ich auf der Stelle losheulen. Sie und ich – wir würden füreinander sterben. Sie in diesem Zustand zu erleben zerreißt mir das Herz. Ich schlurfe durchs Haus – ich bilde mir ein, dass ein schleppender Gang typisch für Kerle ist – und verleibe mir dabei noch ein paar Schokoriegel ein.
    Mac will ihre Kleider nicht anbehalten. Sie reißt sie sich vom Leib, als würden sie ihre Haut versengen. Mann, ich möchte auch mal so aussehen wie sie, wenn ich erwachsen bin. Als ich sie in die Abtei brachte, hatRo sie in den Kerker verbannt und in eine

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