Gefangene der Dunkelheit
hat!«
»Ich weiÃ, welche Konsequenzen es hat, wenn wir es nicht machen! Wir werden unseren Planeten verlieren, Stück für Stück! Zwei Milliarden Menschen sind bereits umgekommen, Rowena. Wie viele wollen Sie noch sterben lassen? Wie viele Menschenleben sind Ihrer Ansicht nach noch entbehrlich? Es war unsere Pflicht, das Sinsar Dubh zu bewahren! Das haben wir nicht getan. Jetzt ist es unsere Pflicht, das Chaos zu ordnen.«
»Du kanntest eine Methode, den Menschen mehr Sicherheit zu geben, und hast uns nichts davon erzählt?« Kat starrte Rowena entgeistert an. »All den Familien hier auf dem Lande, denen wir versprochen haben, sie zu beschützen, und die doch ausgelöscht wurden, hätten wir beibringen können, sich selbst zur Wehr zu setzen?« Tränen traten ihr in die Augen. »Lieber Himmel,
Rowena, ich habe Sean und Jamie verloren! Ich hätte sie in die Lage versetzen können, die Unseelie zu sehen? Sie hätten sich selbst verteidigen können?«
»Was sie euch verschweigt«, schrie Rowena giftig, »ist, dass man, um sie zu sehen, das lebende, unsterbliche Fleisch von Dunklen Feen essen muss.«
Die Sidhe-Seherinnen keuchten, einige würgten. Ich hatte vollstes Verständnis. Selbst damals, als ich gegen die Sucht angekämpft hatte, war mir das Zeug zuwider gewesen.
»Was sie euch nicht sagt«, fuhr Rowena fort, »ist, dass der Verzehr unsägliche Folgen hat. Das Fleisch macht süchtig, und wenn ein Mensch einmal damit anfängt, kann er nicht mehr aufhören. Es verändert die Persönlichkeit. Was denkt ihr denn, was aus uns wird, wenn wir das Fleisch unserer Dunklen Feinde essen? Es korrumpiert die Seele! Ist das ein Schicksal, das du deinen unschuldigen Brüdern zugedacht hättest, Katrina? Hättest du sie lieber verdammt als tot gesehen?« Ihre Stimme wurde immer lauter und erboster. »Und was sie euch auch nicht erzählt, aber erwähnen sollte, wenn wir darüber diskutieren, dass Dunkle Geheimnisse zurückgehalten werden, ist, dass sie den Menschen beigebracht hat, es zu essen, und dass sie  â¦Â«
»⦠es selbst gegessen hat«, verkündete ich, ehe sie es tun konnte. »Und man kann die Sucht überwinden. Ich habâs getan.« Ein Punkt für Rowena. Sie hatte mein Tagebuch gelesen, genau wie ich es erwartet hatte. Ich versuchte, mir schnell ins Gedächtnis zu rufen, was ich alles geschrieben hatte und wo sie mir noch den Teppich unter den FüÃen wegziehen könnte. Ich habe mein Herz ausgeschüttet auf diesen Seiten. »Rowena sagt, es verändert euch. Ich bin mir da nicht so sicher. Urteiltselbst, ob ich âºverdammtâ¹ bin«, forderte ich die Frauen auf. »Urteilt selbst, ob die Menschen in Dublin, die unseren Krieg ausfechten, wirklich so anders sind, nur weil sie getan haben, was nötig war, um zu überleben. Oder wollt ihr weiterhin blind auf Rowenas Wort vertrauen? Wenn ich verdammt bin, warum bin ich dann die einzige Sidhe -Seherin da drauÃen an der Front? Die Einzige, die etwas unternimmt?«
»Hey!« Dani stand plötzlich neben mir auf der Motorhaube. »Und was bin ich? Gar nichts?«
»Du bist unersetzlich«, versicherte ich.
Sie grinste.
»Weil sie das Buch für sich selbst haben will«, beschuldigte mich Rowena, »deshalb ist sie da drauÃen. Damit sie die Macht an sich reiÃen kann.«
»So ein Quatsch«, rief ich mit einem spöttischen Grinsen. »Wenn das die Wahrheit wäre, hätte ich mich schon vor langer Zeit mit den Unseelie zusammengetan. Und der LM hätte mich nie zur Pri-ya gemacht.«
»Woher sollen wir wissen, dass du das nicht noch bist?«, fragte Rowena.
»Ich kann gehen«, gab ich zurück. »Es ist schrecklich«, fügte ich an die Frauen gewandt hinzu, »Pri-ya zu sein. Aber ich habe mich nicht nur davon erholt, sondern mir auch eine Art Immunität gegen die Tod-durch-Sex-Feen entwickelt. Vâlanes Ausstrahlung bewirkt gar nichts mehr bei mir.«
Damit weckte ich ihre Aufmerksamkeit.
»Hört zu, ihr könnt euch dem da drauÃen stellen und dadurch stärker werden, oder ihr bleibt hinter diesen Mauern und befolgt Befehle, bis unser Planet nicht mehr zu retten ist. Ihr wollt über verdammte Menschen reden? Die ganze Menschheit ist dem Untergang geweiht und verdammt, wenn wir nichts dagegen unternehmen.«
Die Frauen schrien wieder durcheinander.
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