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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Schuld an allem gab und Dani wieder unter ihre Fittiche nahm. Das war jetzt nicht mehr möglich. Dani war zu einer Persona non grata geworden. Es gab kein Zurück mehr.
    Â»Es ist gut gelaufen, oder, Mac? Ich meine, ich hab mir das doch nicht nur eingebildet? Die Mädchen haben uns zugehört und mochten uns, stimmt’s?«
    Ich nickte.
    Â»Mann, das ist richtig schnell in die Grütze gegangen.«
    Wieder nickte ich.
    Wir sahen uns lange an.
    Â»O Mann«, sagte sie schließlich. »Ich glaube, wir sind Ausgestoßene.
    Â»O Mann«, bestätigte ich mit einem Seufzer.

FÜNFZEHN
    Um halb elf Uhr an diesem Abend war ich wieder in Dublin und machte mich auf den Weg zur Rêvemal Street 939 .
    Ich war ziemlich sicher, dass ich das Chester’s gefunden hatte.
    Unter diesem Namen gab es drei Einträge im Telefonbuch: einen Friseursalon, ein Geschäft für Herrenbekleidung und einen Nachtclub.
    Ich entschied mich für den Nachtclub, weil die kleine Anzeige zu der Männerstimme passte, die sich unter der Nummer meldete. Elegant, klassisch, mit einem Hauch Frivolität, als könnte dort jeder Wunsch erfüllt werden, solange man mit der richtigen Währung dafür zahlte.
    Ich erhaschte einen Blick auf mein Spiegelbild in einem Schaufenster und lächelte. Mein Haar war pechschwarz und ein bisschen wild. Mein rot glänzender Lippenstift passte zu der Farbe auf meinen Nägeln. Ich war von Kopf bis Fuß in schwarzes Leder gehüllt – nicht wegen der Aussage, die eine solche Kleidung machte, sondern weil es praktisch war. Von echtem Leder konnte man alles einfach abwischen. Stoff ist nicht gegen Blut imprägniert.
    Meine Schritte waren beschwingt, und meine Augen funkelten. Endlich hatte ich den dringend nötigen Schlaf nachgeholt. Wir – Dani und ich – hatten uns bis zum späten Nachmittag in einem verlassenen Haus amStadtrand von Dublin eingenistet und später auf den Weg gemacht, um Lebensmittel und andere Vorräte zu organisieren. Es war eigenartig unbehaglich gewesen, das Haus von Leuten zu besetzen, die entweder bei den Halloween-Krawallen auf den Straßen ums Leben gekommen oder aus Dublin geflohen waren, aber wir brauchten eine Bleibe, und es erschien mir unsinnig, nicht in eine der unendlich vielen unbewohnten Wohnungen zu ziehen.
    Da wir unsere MacHalos in der Abtei gelassen hatten, galt unser erster Besuch einem Sportgeschäft, wo wir uns Rucksäcke mit Taschenlampen und Batterien vollstopften, um uns dann neue MacHalos zu basteln. Anscheinend hatten die Schatten die Stadt verlassen, aber ich wollte kein Risiko eingehen.
    Danach gingen wir ins Einkaufszentrum, wo ich mir in einer öffentlichen Toilette die Haare gefärbt, mich gewaschen und umgezogen hatte. Dani ging voraus in einen Elektroladen, und dort fand ich sie später vor einem Laptop lümmelnd vor – neben ihr ein Berg Batterien und jede Menge DVDs. Ich sah mir einige Hüllen der DVDs an. Meine Augen wurden groß, und ich warf einen raschen Blick auf den Computerbildschirm. Zu ihrem Glück sah sie sich keinen dieser Filme an. »Wenn du dir auch nur eine dieser DVDs anschaust«, drohte ich, »versohle ich dir deine Petunie.«
    Sie schaute auf. »Tolles Outfit, Mac!« Dann runzelte sie die Stirn. »Ich jage und töte. Was spielt es da noch für eine Rolle, was ich mir anschaue? Diese Augen haben alles schon gesehen, Mann.« Irgendwie gelang es ihr, großspurig aufzutreten, obwohl sie im Schneidersitz auf dem Fußboden saß.
    Â»Mir ist es egal, wie cool du dir vorkommst. Du bistdreizehn, und es gibt Grenzen. Du siehst dir dieses Zeug nicht an. Und wenn du es doch tust, dann solltest du es besser vor mir verstecken, denn wenn ich es finde, mache ich dir ordentlich die Hölle heiß.«
    Sie schob den Laptop von ihrem Schoß und sprang auf die Füße. »Das ist lächerlich«, fauchte sie. Ihre Augen sprühten Funken. »Ich sehe jeden Tag Schreckliches, aber ich darf mir nicht ansehen, wie zwei Menschen miteinander schlafen? Du bist nicht mein Boss.« Sie schnappte sich ihren Rucksack und ging los.
    Â»Hier geht es nicht nur um zwei Menschen, die miteinander schlafen, Dani. Das sind Hardcore-Pornos.«
    Â»Ja, und?«, rief sie über die Schulter. »Was warst du noch vor wenigen Tagen?«
    Â»So war ich nicht.«
    Â»Dann erzähl mir doch, was du warst. Eine Pri-ya zu sein war poetisch

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