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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sehnte mich inständig danach, mehr über Alinas letzte Tage zu erfahren.
    Â»Wie haben Sie sie kennengelernt?«
    Er war in einen Pub gekommen, in dem Alina mit Freunden gesessen hatte. Sie schaute auf, und er hatte das Gefühl, als wären nur noch sie und er in der Bar.
    Sie verbrachten den Nachmittag zusammen. Und die Nacht. Und die nächste und übernächste Nacht. Sie wurden unzertrennlich. Er entdeckte, dass sie nicht wie andere Menschen war, dass sie auch mit neuen Lebensumständen zu kämpfen hatte, die sie nicht verstand und mit denen sie nicht umgehen konnte. Sie lernten gemeinsam. Er hatte eine Verbündete bei der Suche nach dem Buch und seinem Streben, wieder seinen Feenstatus zu erlangen, gefunden. Sie waren füreinander bestimmt.
    Â»Sie haben sie belogen. Sie haben vorgegeben, ein Sidhe-Seher zu sein«, klagte ich ihn an. »Sonst hätte sie Ihnen niemals geholfen.«
    Â»Wenn du das sagst. Ich denke, sie hätte mir geholfen. Aber sie war sprunghaft, und ich war nicht bereit, ein Risiko einzugehen. Sie hat Gefühle in mir geweckt, die ich nicht verstand. Ich habe Gefühle in ihr geweckt, nach denen sie sich schon ihr ganzes Leben gesehnt hatte. Ich habe sie befreit. Die Art, wie sie lachte …« Er brach ab, und der Hauch eines Lächelns umspielte seinen Mund. »Wenn sie lachte, drehten sich die Leute nach ihr um. Es war so … Menschen haben ein Wort dafür. Freude. Deine Schwester kannte Freude.«
    Ich hasste ihn dafür, dass er ihr Lachen gehört hatte und von ihrer Freude wusste, dass er sie berührt hatte – dieses Monster, das meine Vergewaltigung an Leib und Seele arrangiert hatte. In meinen Augen musste der Hass gebrannt haben, denn sein Lächeln verlosch.
    Â»Es ist die Wahrheit. Ich habe sie nicht getötet, und das bedeutet, dass ein anderer, der es getan hat, da draußen herumläuft. Du bist überzeugt, dass ich der Schurke bin. Aber was, wenn dir der wahre Schurke nähersteht, als du denkst?«
    Â»Ich fasse das Wesentliche noch einmal zusammen: Sie haben mich zur Pri-ya gemacht«, fauchte ich und setzte hinzu: »Sie haben die vier Unseelie-Prinzen auf mich angesetzt.«
    Â»Drei.«
    Ich starrte ihn an. Ich wusste, dass es einen Vierten gegeben hatte. »Sie waren der Vierte?«
    Â»Das hätte keine Auswirkung gehabt. Ich bin derzeit kein Feenwesen.«
    Â»Wer war dann der Vierte?« Ich legte die Fäuste auf meinen Schoß. Vergewaltigt worden zu sein war schon schlimm genug. Vergewaltigt worden zu sein und nicht zu wissen, ob der vierte Vergewaltiger jemand war, den man kennt, ist noch schlimmer.
    Â»Es gab keinen Vierten.«
    Â»Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    Â»Der vierte Unseelie-Prinz kam vor mehreren hunderttausend Jahren in einer Schlacht der Königin und des Königs ums Leben. Dieses Kind  –«, er warf einen Blick aus dem Fenster, »– hat einen anderen getötet, als ich versuchte, dich aus der Abtei zu holen.«
    Ein Erinnerungsfetzen drang in mein Bewusstsein: Ich lag auf dem kalten Steinboden und glaubte, dass die Rettung nahte. Eine rothaarige Kriegerin. Ein Schwert. Ich erinnerte mich. Es war eine schmachvolle Erinnerung. Ich hätte Dani am liebsten erwürgt, weil sie meinen »Meister« getötet hatte. Und ich war Dani immer noch böse, weil sie dem Prinzen den Garaus gemacht hatte, aber aus ganz anderen Gründen: Ich wollte diejenige sein, die diese Bastarde umbringt.
    Â»Die Prinzen wollen Rache. Sie wollten, dass ich ihnen das Kind überlasse. Sie gehorchen meinen Befehlen.«
    Ich sah ihn an – die Drohung war mir nicht entgangen, aber ich musste noch verdauen, dass es keinen vierten Prinzen gegeben hatte. Der LM musste doch wissen, dass da noch ein Vierter gewesen war. Hatte es einen Vierten gegeben, oder hatte ich mir das nur eingebildet?
    Â»Was wollte Barrons aus dir machen, MacKayla? Und V’lane? Ein Werkzeug für ihre Zwecke. Sie sind nicht anders als ich. Meine Methoden waren lediglich direkter. Und wirkungsvoller. Jeder will dich benutzen.« Er schaute aus dem Fenster. »Und hätte sie sich nicht eingemischt, dann wäre ich erfolgreich gewesen. Inzwischen hätte ich das Sinsar Dubh in den Händen und wäre wieder im Feenreich.«
    Â»Und Sie würden unsere Welt im Chaos lassen.«
    Â»Was denkst du, was Barrons tun würde? Oder V’lane?«
    Â»Sie würden zumindest

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