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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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mir?«
    Er zog die Lippen zurück und zeigte seine Zähne. Ich erinnerte mich, wie sie an meinen Nippeln geknabbert hatten, und konnte sie fast spüren.
    Â»Wir haben gevögelt, Miss Lane. Selbst Kakerlaken tun das. Sie fressen sich auch gegenseitig.«
    Â»Selbe Seite, Barrons.«
    Â»Dasselbe verdammte Wort«, stimmte er mir zu.
    O ja, hier waren wir und arbeiteten wieder zusammen. Alles war gut – oder zumindest normal – im Barrons Books and Baubles.

    Â»Ich soll wirklich bei Barrons wohnen? Mit Barrons ?«, rief Dani und hüpfte von einem Fuß auf den anderen, als wir durch den Temple-Bar-Bezirk gingen. Wir waren auf dem Weg zu den Sidhe- Seherinnen. Dani hatte aufgeschnappt, dass einige Dutzend, angeführt von Kat, heute Abend in die Stadt kommen wollten.
    Â»Nein«, antwortete ich trocken, »mit dem LM und seinen Helfershelfern.«
    Â»Ich lebe bei Barrons! Heilige Scheiße! Cool!«
    Â»Stört es dich nicht, dass wir keine Ahnung haben, was er ist oder ob er gut oder böse ist?«
    Â»Nein – kein bisschen.« Ihre Augen funkelten.
    Ich schnaubte. Sie meinte das ernst. Ich wünschte, ich könnte so unkompliziert sein. Aber das konnte ich nicht. Richtig und falsch, gut und böse – das bedeutet mir viel. Daran sind meine Eltern schuld. Sie haben mich mit einem lästigen Sinn für Ethik ausgestattet.
    Â»Wir sind gleich da, Mac. Ich höre sie vor uns.« Sie legte den Kopf zur Seite, und plötzlich weiteten sich ihre Augen. »Ah, Ro wird stinksauer sein! Sie hat sie angewiesen, auf keinen Fall zu kämpfen. Sie sollen nur herausfinden, was in der Stadt vor sich geht und wie viele sich wo aufhalten. Wir müssen uns beeilen, Mac. Klingt nicht so, als würde es gut für sie laufen.«
    Ich hatte nicht die Zeit, mich auf den holprigen Lauf vorzubereiten. Ihre Hand legte sich um meinen Arm, und weg waren wir.

    Dani hielt mitten im Kampfgetümmel an. Es war chaotisch, und gekämpft wurde auf der Straße vom Anfang bis zum Ende eines Blocks. Dani liebte Action. Leider vergaß sie oft, dass wir alle nicht so schnell sind wie sie. Sie landete mit gezogenem Schwert, gänzlich unbelastet nach dem schnellen Lauf; ich hingegen brauchte eine Weile, bis ich den Speer aus dem Schulterholster gefummelt hatte. Und genau in diesem Augenblick bekam ich einen so heftigen Schlag auf den Hinterkopf, dass ich Sternchen sah und die Stützen von meinem MacHalo in alle Richtungen flogen. Knurrend wirbelte ich herum und bohrte meinen Speer in einen Unseelie-Kopf, glaube ich. Das Wesen hatte auf den Schultern drei rundliche Dinger mit unzähligen Schlitzen, aus denen eine eisige, ätzende Flüssigkeit floss.
    Danach wurde der Kampf eine verschwommeneAbfolge von Bewegungen, Drehungen, Tritten, Lunen und Stechen. Ich erhaschte einen Blick auf Kats entsetztes Gesicht und die großen Augen. Ich war überzeugt, dass sie gerade ihren ersten Kampf erlebte und dass er wie aus heiterem Himmel über sie hereingebrochen war.
    Zwischen Unseelie entdeckte ich andere Sidhe- Seherinnen. Sie versuchten verzweifelt, sich zu behaupten. Die meiste Zeit schlummern die Talente in uns, aber die Anwesenheit von Feenwesen weckten sie, und besonders im Kampf werden sie hellwach. Ich sah ihnen an, dass sie sich in dem speziellen Sidhe- Seherinnen-Zustand befanden – stärker, schneller, robuster, tatkräftiger –, doch das war nicht genug. In ihren Augen lag zu viel Angst.
    Angst lässt den Gegner zögern, und das bringt ihm den Tod.
    Jeder, der auf einem Autobahnzubringer schon einmal hinter jemandem gefahren ist, der versucht, sich in den Verkehr der Autobahn einzufädeln, sich jedoch nicht traut, zu langsam fährt, stehen bleibt und wieder anrollt und immer unsicherer wird – jeder, der das schon mal erlebt hat, weiß, was ich meine. Man steckt im Verkehr hinter einem so unentschlossenen Fahrer fest und weiß, dass einem jemand hinten auffährt, wenn der Vordermann nicht endlich in die Gänge kommt.
    So kämpften die Sidhe-Seherinnen. Ich verfluchte Rowena, weil sie die Frauen nicht besser ausgebildet und sie so komplett abgeschirmt hatte, dass ihre Talente eine Gefahr für ihre und meine Gesundheit darstellten. Dani und ich standen Rücken an Rücken, wir bewegten uns miteinander und stachen und schnitten uns durch den Unseelie-Mob.
    Â»Helft mir!«, hörte ich Kat schreien. Ich sah

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