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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Hüfte. »Ich brauche dein Wort nicht, Mac. Du hast mir heute Nacht etwas gegeben – das sagt alles.«

NEUNZEHN
    Â»MacKayla.«
    Wir waren noch einen Block vom Buchladen entfernt, als V’lanes Stimme aus der Dunkelheit ertönte – eine orchestrale Variation in einem erotischen Traum. Die Feenwesen haben außergewöhnliche Stimmen, melodiös und volltönend. Die Töne vibrierten unter der Haut und berührten sanft die Nervenenden. Wenn das Schöpfungslied tatsächlich ein Lied war, war ich nicht sicher, ob Menschen, die es hörten, überlebten.
    Früher hatte ich, was ich einen normalen sexuellen Trieb nenne. Einige meiner Freundinnen waren geradezu besessen von Sex. Vermutlich glaubten sie, es würde die Leere der Ziellosigkeit ausfüllen, mit der viele Menschen meiner Generation geplagt sind, während sie versuchen, ihren Platz im Leben zu finden.
    Aber der Pri-ya-Zustand hat mich verändert und mich mit einem unersättlichen Bewusstsein für alles Sexuelle ausgestattet. Oder vielleicht war es der Sex mit Barrons – keine Ahnung. Alles, was ich weiß, ist, dass ich weit empfänglicher für erotische Nuancen bin denn je. Das Raunen des Seelie-Prinzen war eine Ganzkörperliebkosung, und ich genoss sie einen Moment, ehe ich sie abschüttelte.
    Â»V’lane!«, rief Dani.
    Er lachte, und wäre ich nicht immun gegen die Tod-durch-Sex-Feen-Glamour, dann wäre ich in ernsthafteSchwierigkeiten geraten. Er zeigte sich als verführerisches, schönes goldenes Feenwesen, das pures Verlangen ausstrahlte. Ich glaubte allmählich, dass das schlicht ein Teil seiner Natur war, dass er nicht mehr dafür konnte als manche Männer, die Testosteron verströmten. Ich denke, einige männliche Exemplare beider Spezies haben einfach mehr.
    Dani war nicht immun. Ihre Augen glänzten fiebrig, ihre Haut war gerötet, die Lippen geteilt. Dieser Moment bot mir Einblicke in ihre Zukunft – ich sah die Frau, die sie einmal sein würde, vor mir. »Hör auf damit, V’lane. Lass sie in Ruhe.«
    Â»Ich bezweifle, dass sie das auch will. Wer wäre besser geeignet, sie für die Gestalt und Textur von Eros zu erwecken? Sozusagen die Messlatte festzulegen.«
    Â»Mhm«, brachte Dani heraus. »Das würde mir gefallen.«
    Â»Mir ist gleichgültig, was du willst oder sie sich wünscht. Du wirst nicht die Messlatte festlegen. Sie wird ein ganz normales Leben führen.« Zumindest ein so normales, wie ich es ihr ermöglichen konnte. »Dani, geh in den Buchladen. Ich komme in ein paar Minuten nach.«
    Â»Aber ich will nicht …«
    Â» Sofort «, fiel ich ihr ins Wort.
    Sie funkelte mich böse an.
    Â»Ich wette, Barrons ist dort«, versuchte ich, sie zu locken. Und zu V’lane sagte ich: »Und du nimmst dich zurück, damit sie den Bann abschütteln kann.«
    Er hob und senkte eine Schulter.
    Dani seufzte leise, als hätte sie jemand aus einer inneren Spannung befreit, die sie gar nicht so gern aufgab. Dann schaute sie zwischen V’lane und Buchladenhin und her, als versuchte sie, sich zwischen einem Bananasplit und einem Früchtebecher zu entscheiden. »Gut«, sagte sie aufgebracht, dann grinste sie frech über die Schulter und fügte hinzu: »Lass dir Zeit, Mac. Ich und Barrons, wir haben eine Menge zu besprechen.«
    Ich verbiss mir das Lachen und erinnerte mich an meine eigenen Teenager-Schwärmereien – an Alpträume aus Peinlichkeiten und Nervenanspannung. Damals war ich unbeholfen, ungeschickt und bedürftig.
    Ich vertraute darauf, dass Barrons Danis Heldenverehrung einen deftigen Dämpfer geben würde. Nur zu mir benahm er sich wie ein konstanter Blödmann.
    Ich sah Dani nach, bis sie sicher im Laden war und die Tür hinter sich zumachte. Obschon es keine Hinweise darauf gab, dass die Dunkle Zone, die einmal in der unmittelbaren Nachbarschaft vom Barrons Books and Baubles gelegen hatte, noch existierte, traute ich diesen Straßen voller Schatten nicht.
    Ich richtete den Blick wieder auf V’lane, der mich genauer in Augenschein nahm.
    Â»Du hast gekämpft. Geht es dir gut, MacKayla?«
    Â»Alles bestens.« Meine Reflexe heute Nacht waren super gewesen. Zwar hatte ich ein paar wuchtige Schläge abbekommen, aber es war mir meistens gelungen, mich in letzter Sekunde zu ducken oder auszuweichen und den Aufprall zu minimieren.

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