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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zurücklässt.«
    Wie hypnotisiert von Dax und seiner Stimme, nickte Riley nur. Man sollte meinen, dass ihr das nicht passieren könnte angesichts eines mordlüsternen Mobs, der auf dem Weg zu ihnen war, angeführt von Zombies …
    »Von Ghulen«, berichtigte er sie mit der gleichen weichen, hypnotisierenden Stimme.
    Sie sprachen über Krieg, aber sie hörte nur diese wundervolle Stimme, die wie warmer Honig und überaus beruhigend war. Außerdem strahlte Dax ein solch enormes Selbstvertrauen aus, dass sie gar nicht anders konnte, als sich bei ihm sicher zu fühlen, selbst wenn sie in Wirklichkeit zutiefst verängstigt war. Aber er sah sie an und berührte sie, als wäre sie die kostbarste und schönste Frau der Welt.
    Dax hatte fast sein ganzes langes Leben nur Gewalt gekannt. Er hatte Dinge gesehen, die die meisten Leute nicht verstehen könnten, und doch war er stets sanft bei ihr, ja sogar zärtlich.
    Riley nickte. »Ich kann das.«
    »Ich weiß, dass du es kannst«, stimmte er ihr zu.
    Das Kreischen eines Vogels und der Schrei einer der Dorfbewohner ließen beide aufhorchen. Als sie sich umdrehten, um durch die belaubte Wand zu spähen, sahen sie, dass die ersten Angreifer sich schon wie Insekten über den verlassenen Lagerplatz ergossen. Einige hatten blutbefleckte Speere und Macheten bei sich, andere hielten nichts als Knüppel oder Steine in der Hand. Schnell teilten sie sich in zwei Gruppen auf, die jeweils auf eins der Zelte zueilten.
    Riley beobachtete, wie sie das erste Zelt in Stücke rissen. Einer der acht mit dem auffälligen Kopfschmuck, der bei der ersten Gruppe war, geriet bei der Entdeckung des leeren Zeltes so in Harnisch, dass er in einem Wutanfall den neben ihm stehenden Mann mit seinem Speer durchbohrte. Der Verwundete schrie auf und fiel auf die Knie, und schwarzes Blut sammelte sich in Lachen auf dem Boden.
    Dax zog Riley an sich. »Geh, sívamet! Du musst das nicht mit ansehen. Ich habe dich gebeten, die Wand zu errichten, weil die meisten der Einheimischen aus unserem Lager aus dem Dorf kamen, das Mitro zerstört hat. Sie brauchen nicht zu sehen, was ich tun werde, und du auch nicht.«
    Riley wurde schwer ums Herz, zu schwer fast, um zu ertragen, was geschehen würde. Prüfend blickte sie Dax ins Gesicht. Es war völlig ausdruckslos, und auch seine Augen, die ihren Blick erwiderten, waren stumpf und leer. Es war sein Herz, das sie spürte, sein Herz, das so schwer geworden war, auch wenn er selbst es nicht wahrhaben wollte. Riley strich ihm über die Wange und legte zärtlich eine Hand unter sein Kinn. »Tu, was du tun musst! Ich werde nirgendwohin gehen.«
    Dax’ ließ seine Hand noch einen Moment auf ihrer Schulter liegen, und dann erhob sich ein Chor ohrenbetäubend schriller Stimmen von den draußen versammelten Angreifern. Dax drückte einen schnellen, harten Kuss auf Rileys Lippen, bevor er sich abwandte und in einer Nebelwolke verschwand, die mühelos durch das Blattwerk glitt. Riley trat dicht an die Wand. Das Flechtwerk teilte sich ein wenig, als sie es berührte, sodass sie zu dem verlassenen Lager dahinter schauen konnte. Ihr sank das Herz, als sie merkte, dass jedes wutverzerrte Gesicht dort ihr zugewandt war und sie anblickte, als wäre das undurchdringliche Gestrüpp aus Blättern und Zweigen unsichtbar oder nicht einmal vorhanden. Und dann griff die Gruppe an.
    Riley wich entsetzt zurück, doch dann stolperten die Männer, die den Trupp anführten, über irgendetwas und gingen hart zu Boden. Diejenigen hinter ihnen stolperten entweder über sie oder versuchten, über ihre am Boden liegenden Gefährten hinwegzuspringen. Schockiert ging Riley zu dem kleinen Loch in ihrer Wand zurück, und während sie hindurchspähte, sprang ein Mann über einen der Gestürzten und wurde mitten im Sprung von Dax gepackt, der sich so schnell bewegte, dass er kaum mehr als eine verschwommene Silhouette war. Sein Fuß landete im Genick des gefallenen Mannes und zerbrach es knackend. Gleichzeitig holte er den anderen Mann aus der Luft herunter. Wieder brachen Knochen, als der Kopf des Springenden um fast einhundertachtzig Grad verdreht wurde. Der leblose Körper fiel zu Boden. Alles, was Riley sehen konnte, war ein verschwommener Fleck, der von einem Ende des Lagers zu einem anderen flitzte. Und überall, wo dieser Fleck erschien, knackten Knochen, und Körper brachen wie schwere Säcke zusammen und rührten sich nicht mehr. Die Spur von Leichen machte es leicht zu sehen, wo Dax gewesen war.
    Er

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