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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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auch einer der acht, sich halb stoßend, halb kriechend aus dem Berg der Leichen zu befreien.
    Dax deutete mit erhobener Hand auf die flimmernde Kugel am Himmel und rief: »Gary? Wann immer du bereit bist.«
    Riley blieb gerade noch Zeit, um aufzublicken und zuzusehen, wie Gary einen Sprengzünder betätigte, bevor das Lager in die Luft flog. Erde, Steine und Körper wurden gegen die Palisade geschleudert, als ein gigantischer Feuerball im Mittelpunkt des Lagers explodierte. Schreiend duckte Riley sich und bedeckte instinktiv den Kopf mit den Armen. Dann war Dax bei ihr, schirmte ihren Körper mit seinem ab und drehte sie beide von dem Feuer weg. Für einen Moment konnte sie sich nur an ihn klammern und nach Atem ringen.
    Von der Explosionsstelle ging noch immer eine intensive Hitze aus, aber als der schlimmste Lärm und das herumfliegende Gestein sich legten, lockerte Dax den Griff um Riley. Zusammen drehten sie sich um und warfen einen Blick zurück. Zu Rileys Erstaunen toste ein Flammenmeer aus rotem und blauem Feuer in der Mitte des zerstörten Lagers, aber so kontrolliert, als wäre das Feuer unmittelbar vor der Baumgrenze hinter einer Glaswand eingeschlossen. Riley sah sogar kleine blau-weiße Flammen an der Außenseite dieser unsichtbaren Wand entlangzüngeln.
    Dax deutete mit der rechten Hand auf die Feuersbrunst, und die Wand fiel in sich zusammen, zog sich von dem Brand zurück und lenkte seine Hitze himmelwärts. Das Feuer flaute ab, wurde kleiner und kleiner, bis es ganz erlosch und ein Stück öden, verkohlten Boden hinter sich zurückließ, der nicht einmal mehr das kleinste Anzeichen eines Kampfes aufwies. Riley stand auf, starrte überrascht das geschwärzte Erdreich an und erkannte, dass der Bereich vollkommen gereinigt worden war. Alle Spuren des Bösen, das den Boden durchdrungen hatte, waren verschwunden. Dax hatte es voll und ganz zerstört.
    Seine Arme schlossen sich noch fester um sie und drückten sie an sich, während sie zusahen, wie die letzte Asche auf die verbrannte Lichtung hinunterrieselte. Riley lehnte den Kopf an Dax’ Brust und atmete tief seinen sauberen, maskulinen Duft ein. Seine starken, warmen Arme vermittelten ihr ein wohltuendes Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Sie drehte sich in ihnen, um verwundert zu ihm aufzuschauen, denn erstaunlicherweise fühlte sie sich auch klein und zerbrechlich in seiner Nähe, was angesichts ihrer Größe ungewöhnlich war.
    Prüfend ließ Riley den Blick über Dax’ Gesicht gleiten. Über die braun gebrannte Haut, seine seltsam facettenreichen und verstörend intensiven Augen. Über die markanten, männlich schönen Züge, die ihr Herz zum Flattern brachten, wenn sie ihn nur sah. Sie legte eine Hand an sein Gesicht, strich mit dem Daumen über seine hohen Wangenknochen und wunderte sich, wie glatt sich seine Haut anfühlte. Und wie sauber. Er hatte nicht einmal das kleinste Fleckchen Schmutz an sich, während sie allein schon an ihren Händen sehen konnte, in welch fürchterlichem Zustand sie sich befinden musste.
    »Du bist so sauber«, sagte sie erstaunt. »Du hast gerade eine ganze Armee vernichtet und mitten in einem verdammten Inferno gestanden, und trotzdem hast du nicht einmal ein Körnchen Staub an dir. Wie ist das möglich? Ich kann keine zwei Schritte gehen, ohne mich schmutzig zu machen.« Riley hob die Hände, die rußverschmiert und schmutzverkrustet waren.
    Dax lächelte. Er hatte wirklich das umwerfendste Lächeln, das sie je gesehen hatte. »Einige der Fähigkeiten, die uns Karpatianer ausmachen, können ausgesprochen nützlich sein«, sagte er, und bevor Riley merkte, was geschah, verschwanden der Schmutz, der Schweiß und die Tränenspuren von ihrer Haut. Von einem Moment zum anderen sah sie so aus, als wäre sie vom Titelblatt eines Modemagazins gestiegen. Jedes Härchen lag an seinem Platz, ihre Haut fühlte sich glatt und weich an, und ihre Kleider waren frisch gebügelt und von einem angenehmen Duft durchdrungen.
    »Wo hast du bloß mein Leben lang gesteckt?«, scherzte sie. »Und kannst du auch Fenster putzen?« Ihr war klar, dass sie wieder einmal auf Humor zurückgriff, um ihre Aufregung zu verbergen. Das blanke Entsetzen, das sie ergriffen hatte, als Dax von Mitros makabren menschlichen Robotern umringt gewesen war, war fast zu viel für sie gewesen. Aber Dax schien das zu wissen, nach der Zärtlichkeit zu urteilen, mit der sein Daumen über ihren Wangenknochen strich und zu ihren Lippen hinunterglitt.
    Er

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