Gefangene der Flammen
lachte, und der tiefe, warme Klang seiner Stimme überflutete ihre Sinne wie der köstliche Geschmack geschmolzener schwarzer Schokolade auf der Zunge. Ein wohliges Prickeln lief über ihren Rücken, und sie konnte gar nicht anders, als seinen Kopf zu sich herabzuziehen und seinen sinnlichen Mund zu küssen, als gäbe es kein Morgen mehr.
Nur das Knacken eines Zweiges in der Nähe der lebendigen Wand brachte sie wieder zur Vernunft. Schnell entzog sie sich ihm, hustete nervös und wich verlegen seinem Blick aus.
»Also … was ist denn nun da draußen eigentlich passiert? Hast du eine Art Bombe gezündet?«, fragte sie und blinzelte zu ihm auf.
»Wir haben etwas benutzt, das Gary und Jubal bei sich hatten. Es nennt sich ›Sprengstoff‹, glaube ich. Ich wusste nicht, was Mitro uns schicken würde, deshalb wollte ich auf alles vorbereitet sein.« Dax zeigte auf die beiden Männer. »Sie sind gute Kämpfer und bestens ausgerüstet.«
»Und die Feuerwand mit den blauen und weißen Blitzen darin?«
»Wir waren dem Sprengstoff zu nahe, deshalb benutzte ich eine Art Schutzzauber, um den größten Teil der Explosion einzugrenzen. Das ermöglichte mir auch, ihre Hitze auf Mitros Ghule zu konzentrieren, um sie von ihrem Makel zu befreien und die Möglichkeit zukünftiger Bedrohungen durch sie auszuschließen.«
Riley schüttelte den Kopf. »Warum habe ich das Gefühl, dass ich immer mehr Fragen haben werde, je länger ich in deiner Nähe bin?« Der Kummer der geflohenen Menschen, die hier ein provisorisches Lager errichtet und sie so freundlich aufgenommen hatten, setzte Riley ebenso sehr zu wie das Wehklagen der Erde über die Abscheulichkeit des Bösen und die Vernichtung der Pflanzenwelt. Sie brauchte Dax, damit er die Geräusche und Empfindungen wenigstens für ein paar Minuten ausblendete, um ihr Zeit zu geben, wieder neue Kraft zu schöpfen.
Sein antwortendes Lächeln war warm, einladend und sexy genug, um den Wunsch nach mehr in ihr zu wecken. Sie wollte ihn wieder küssen, ihn mit Armen und Beinen umschlingen und sich in seiner Kraft verlieren.
Dax’ Finger legten sich um ihren Nacken. »Das kannst du, sívamet. Du kannst alles von mir haben, was du willst. Ich schenke mich dir mit Freuden.« Seine Augen nahmen hungrig ihren Anblick in sich auf, und sein glutvoller Blick senkte sich auf ihre Lippen.
Auf gewisser Ebene wusste Riley, dass es mehr Furcht war als Leidenschaft, was sie antrieb. Sie brauchte Trost. Sie musste spüren, dass er lebendig war, und sein Herz stark und ruhig schlagen hören, nachdem er so gelassen dem Feind entgegengetreten war. Der Gedanke, er könnte sterben, hatte sie an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Sich einzureden, dass das mit dem erst kürzlichen Verlust ihrer Mutter zusammenhängen könnte, wäre Selbstbetrug. Es ging um ihn. Um Dax. Wie magisch angezogen von den kleinen Flammen, die in seinen Augen brannten, trat sie wieder näher auf ihn zu.
»Ich dachte, du wärst tot. Für einen schrecklichen, unvorstellbaren Moment lang dachte ich, du wärst tot«, murmelte sie und ließ die Hand an seiner Brust hinauf zu seinem Herzen gleiten.
Dax schien genau zu wissen, was sie brauchte. Er schloss sie in die Arme und zog sie tröstend an sich, drückte ihren Kopf an seinen Oberkörper und strich ihr zärtlich übers Haar. Für einen Moment lauschte Riley seinem ruhigen, gleichmäßigen Herzschlag. Dann hob er sanft mit einer Hand ihr Kinn an, sodass sie ihn ansehen musste. Die rotgoldenen kleinen Flammen, die in seinen Augen brannten und tanzten, raubten ihr ebenso den Atem wie sein Mund, der sich schon fast quälend langsam auf den ihren zubewegte.
Alles Weibliche in Riley verzehrte sich nach Dax. Ihr Magen schlug einen Purzelbaum, und Tausende von Schmetterlingen vollführten einen Freudentanz in ihrem Bauch. Dax’ Lippen waren warm und fest, aber auch von exquisiter Zärtlichkeit. Riley hatte das Gefühl, sich vor Wonne aufzulösen, als seine Zunge spielerisch über ihre Lippen strich und Einlass forderte. Natürlich zögerte sie nicht, seinem Drängen nachzugeben, und er küsste sie hungrig. Es war ein sinnliches, berauschendes Erlebnis, das ihr das Atmen vollkommen unmöglich machte. Doch in Dax’ Kuss fand sie die Zuflucht, die sie suchte, und eine Fülle von Empfindungen, die den Boden unter ihren Füßen erbeben ließen und sie von Tod und Wahnsinn forttrugen. Sie kroch förmlich an ihm hinauf und schlang die Beine um seine Taille.
Die Geräusche, die Gary und
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