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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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glaubten, Marty Shepherd sei in den Schlammlawinen umgekommen. Auch Capa und Annabel waren Opfer des Vulkans geworden, dachten sie.
    Weston verließ sie mit einem weiteren Geschenk von Dax. Er konnte den Kerl zwar nicht sein Leben lang beobachten, doch er konnte Weston zumindest suggerieren, dass er quaken würde wie ein Frosch, wann immer er etwas Unpassendes zu einer Frau oder über eine Frau sagen wollte. Dax fand diese Lösung ausgesprochen passend.
    »Danke, dass ihr geblieben seid!«, sagte er zu Jubal.
    »Im Heli war ohnehin kein Platz für uns«, erwiderte Jubal schulterzuckend.
    »Wenn ihr wirklich mitgewollt hättet, wäre Platz gewesen«, meinte Dax. »Und ich weiß auch sehr zu schätzen, dass ihr über Riley wacht, wenn ich nicht dazu in der Lage bin.« Er wollte sie voll und ganz zur Karpatianerin machen, damit er sich nicht mehr darum sorgen musste, dass sie über der Erde schlief und er darin. Seinem eigenen Seelenfrieden zuliebe musste er sie bei sich haben.
    Das Geräusch ihres hellen Lachens erregte seine Aufmerksamkeit. Als Dax den Kopf wandte, sah er sie bei Gary stehen und über irgendetwas, das er sagte, lachen. Dax’ Herz verkrampfte sich. Er hätte nie gedacht, einmal eine Seelengefährtin wie sie zu haben. In all den Jahrhunderten seines langen Lebens hatte er nie wirklich geglaubt, dass es jemanden wie sie für ihn geben konnte. Sein Leben war stets von Pflicht und Ehre bestimmt gewesen, aber nie von Glück und Freude.
    Langsam wandte sie den Kopf, und die ersten Strahlen der Morgensonne ließen ihr glänzendes dunkles Haar aufleuchten. Ihre Blicke begegneten sich, und er hatte das Gefühl, in diesen tiefen, geheimnisvollen Seen aus kühler, dunkler Erde zu versinken. Merkwürdigerweise spürte er sogar, wie sein Magen sich verkrampfte. Das Lächeln, zu dem sich ihre sinnlichen Lippen verzogen, sodass ihre strahlend weißen Zähne zum Vorschein kamen, galt ihm, nur ihm allein. Er kannte jede Linie ihres Gesichts, die hohen Wangenknochen, die sanfte Biegung ihres Kinns und die kleine Kerbe in der Mitte. Ihm war, als schwänge er sich in die Luft auf und flöge über seine Welt dahin. Das Gefühl war genauso stark, wie es in dem Körper des Drachen gewesen war.
    Riley hatte etwas an sich, das er nicht mit Worten hätte definieren können, aber wenn er bei ihr war, fühlte er sich unglaublich lebendig und brannte geradezu vor Leidenschaft, als könnte er alles, aber auch wirklich alles. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, zögerte sie nicht, sondern kam zu ihm. Ohne den Blick von seinen Augen abzuwenden, legte sie die Hand in seine, und er zog sie beschützend an sich. »Schafft ihr zwei es, das Lager aufzubauen?«, fragte er Jubal. »Ich bringe Riley bald wieder zurück.« Er blickte zum Himmel auf, als er ihre Hand über sein Herz zog und sie mit seiner festhielt.
    Der Regen hatte einen Teil der Asche von dem Blätterdach gewaschen, und die ersten Spuren von Morgenröte sahen so aus, als fielen Lichtstrahlen von über ihnen explodierenden Sternen durch die üppige Vegetation um die Lichtung. Dax liebte die Nacht, aber auch die Morgendämmerung, die er nur so selten mitbekam, besaß ihre ganz eigene Schönheit.
    Riley stellte keine Fragen, sondern ging mit ihm, in seine Armbeuge geschmiegt, in die sie so perfekt hineinpasste, als wäre sie für ihn geboren – und Dax war überzeugt davon, dass es so war. Sie war von überirdischer Schönheit und königlicher Anmut, und ihr Körper bewegte sich mit fließender und nahezu völlig lautloser Geschmeidigkeit. Schon jetzt sah ihre Haut aus wie die einer Karpatianerin. Riley befand sich schon mehr als halb in seiner Welt, und er musste sie wissen lassen, was sonst noch auf sie zukam. Er hatte bemerkt, dass sie nichts aß, besonders kein Fleisch, das kein Karpatianer, der etwas auf sich hielt, je anrühren würde.
    Wortlos hob er Riley auf und schwang sich mit ihr in die Luft. Sie liebte das Fliegen ebenso sehr wie er, und er konnte ihr Entzücken spüren, als sie immer höher aufstiegen.
    Das ist das Gefühl, das du mir gibst, wann immer ich dich ansehe , gestand er ihr.
    Sie kuschelte sich an ihn und hielt ihr Gesicht in den Wind und die leise fallenden Regentropfen. Dann bin ich ja froh, denn ich liebe es zu fliegen. Ich kann es kaum erwarten, bis ich es selbst kann … obwohl es natürlich auch gewisse Vorteile hat, mit dir dahinzufliegen, scherzte sie und rieb den Kopf an seiner Brust.
    Dax lachte, außerstande, die Freude zu bezähmen, die

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