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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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einzugehen. Versuch aber nicht, es aufzuhalten, denn das würde den Angriff auslösen! Bring es nur dazu, langsamer zu fließen!
    Riley wusste, dass sie keine andere Wahl hatte. Dax würde den Monstern unter ihnen entgegentreten. Er vertraute darauf, dass sie das von beiden Seiten in das Flussbett einströmende Wasser und auch das unter ihnen aufsteigende verlangsamte. Er war völlig ruhig und sachlich. Riley holte tief Luft und spürte, wie die Übelkeit in ihrem Magen nachließ, als sie nickte. Sie würde es versuchen. Wenn er sich den scharfen Fängen der Ungeheuer stellen konnte, die nur das eine Ziel vor Augen hatten, sie alle umzubringen, konnte sie das Ansteigen des Wassers verzögern. Doch sie würde sich schleunigst an die Arbeit machen müssen – das Wasser reichte ihnen schon bis zu den Knöcheln und hielt sie sehr auf.
    Dax reichte den Professor an Alejandro und Jubal weiter. Dabei sorgte er dafür, dass Dr. Patton nichts von dem holprigen Gang der beiden Männer mitbekam, als sie mit ihm durch das ansteigende Wasser wateten. Dann schwenkte er die Hände und zeichnete ein kompliziertes Muster, das die Luft um sie herum für einen Moment zum Flimmern brachte und es den Menschen unmöglich machte, ihn zu sehen. Schnell glitt er unter die Erde, um sich in das Wasser darunter herabzulassen.
    Jubals Gehirn hatte eine Fülle von Informationen enthalten, und Gary war eine wandelnde Datenbank. Sein Verstand beherbergte Billionen von Fakten. Einige davon waren so seltsam und ungeheuerlich, dass sie schwer zu glauben waren, doch als Dax in Rileys Kopf nach Erinnerungen an Flugzeuge und Reisen zum Mond gesucht hatte, hatten diese Fakten sich bestätigt. Es gab so viel, was er verpasst hatte, während er in dem Vulkan gefangen gewesen war. Und heute wusste er zwar von diesen Dingen, hatte sie aber noch nie selbst erlebt.
    Anscheinend war auch der Collegestudent, den Mitro gefunden hatte, eine wandelnde Datenbank gewesen. Jubal erkannte die Kreaturen, die in diesem Fluss dort auf ihn warteten. Es waren Riesentigerfische, auch wenn Mitro wie immer die Spezies manipuliert und ihre natürliche Aggressivität und Wildheit noch verstärkt hatte. Da der Tigerfisch jedoch nicht in diesen Gewässern heimisch ist, musste der Student also woandershin gereist sein, um sie in Erinnerung zu haben. Erstaunlicherweise waren es Jubals Erinnerungen, die Dax den größten Aufschluss über diese gefährliche Spezies gaben. Offensichtlich war Jubal genauso weit gereist wie der Student.
    In Rileys Erinnerungen hatte Dax nichts über den Fisch gefunden. Riley. Seine Riley. Sie war ein wahres Wunder. Er konnte spüren, dass sie sich fürchtete, doch dann verstärkte sie ihre Abwehr, straffte die Schultern und tat, was getan werden musste. Es gab so viel an ihr zu lieben. Kaum erkannte sie, was er vorhatte, fürchtete sie nicht mehr um sich selbst, sondern konzentrierte all ihre Besorgnis nur auf ihn. Dax konnte sich nicht erinnern, dass irgendjemand sich schon einmal um ihn gesorgt hatte. Dieses Gefühl war für ihn nicht nur völlig ungewohnt, sondern auch ein seltsam zweischneidiges Schwert. Bei dem Gedanken, dass er einer Frau so viel bedeutete, wurde ihm ganz warm ums Herz vor Freude, aber andererseits wollte er ihr eigentlich keinen Anlass zur Besorgnis geben.
    Dax glitt tiefer in das Wasser, bis er die ersten Anzeichen von etwas Üblem, Bösem spürte. Das Gefühl stellte sich allerdings nicht von einem Moment zum anderen ein, sondern beschlich ihn nach und nach. Er verschärfte seine Sicht und seine Sinne und verwandelte sich zu einem winzigen, unscheinbaren Blatt, bevor er sich den monströsen Fischen näherte. Sie hatten sich zu einem lockeren Schwarm zusammengeschlossen, der den Menschen über ihnen langsam folgte. Je mehr das Wasser stieg, desto mehr gewannen auch sie an Boden. Falls der Wasserstand also fiel, wie konnten diese Fische dann entkommen und jenen über ihnen schaden? Was hatte Mitro sich dabei gedacht?
    Der Vampir war raffiniert. Ihm war klar, dass Dax mit Fischen rechnen würde, mit etwas Scheußlichem und Wildem, doch wenn er das Ansteigen des Wassers bremsen konnte, wie würde das einen Angriff dieser Ungeheuer auslösen? Dax musste etwas Wichtiges übersehen haben. Das Wasser würde weiter ansteigen, und falls er oder Riley es nicht aufhielten, würden die Fische angreifen. Schafften sie es jedoch, das Wasser zum Stillstand zu bringen, würden die Fische Mitro überhaupt nichts nützen.
    Eine Woge des Bösen

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