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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Bewegungen der Tanzenden beobachtete.
    Ich sehe Blutflecken auf dem Boden, den Wänden und diesem Podium dort oben. Dax zeigte auf die Plattform im vorderen Teil des Raumes, wo Pietra mit lässig übereinandergeschlagenen Beinen auf einem Stuhl saß und mit dem Fuß den Takt der hämmernden Musik mitklopfte.
    Riley betrachtete sehr eingehend ihr Gesicht. Ihr Blick war leer und glasig und ihr Mund zur grotesken Parodie eines Lächelns verzogen. Das Weiße ihrer Augen war fast vollständig verschwunden, und eine unheimliche Schwärze, die nahezu ihre ganzen Augen überzog, breitete sich wie eine Krankheit darin aus. Ein winziges Fragment der übelsten Kreatur auf Erden befand sich in Pietra und verband sich mit der perfiden, bösartigen Natur der Frau.
    Ich muss die Erde fühlen, Dax. Riley konnte ihren Schmerz spüren und sie unter dem Pochen der Musik hören.
    Auf keinen Fall! Wenn du deine Hände in die Erde steckst und sich Mitros Ruhestätte irgendwo unter uns befindet und er sich dort aufhält, wird er wissen, wo du bist.
    Riley schüttelte den Kopf. Sie konnte es nicht erklären, doch sie wusste schon, dass Mitro nicht im Boden ruhte. Er war unterwegs, auf der Jagd. Aber die Erde rief sie, bettelte sie förmlich an. Die Mutanten, die er erzeugt hatte, litten. Ihre Gier nach Blut war nicht normal. Die Menschenopfer, die ihnen vorgesetzt wurden, brannten wie Säure, doch Mitros Marionetten hatten keine andere Wahl.
    Die Schlingpflanzen an den Wänden bewegten sich ruhelos, ihre verholzten Stängel schlugen klappernd aneinander, und ihre Blätter hoben sich, als griffen sie nach Riley. Jedes Mal, wenn die Pflanze sich bewegte, setzte sie einen abscheulichen, gasartigen Gestank frei, der den ganzen Raum erfüllte und Riley zu ersticken drohte.
    Dax, ich kann erreichen, dass sich selbst die Erde gegen ihn wendet. Ich höre sie gegen diese Abscheulichkeit protestieren. Die Natur hat eine Ordnung, und er verstößt gegen alles, wofür die Natur steht. Das könnte unser Vorteil sein.
    Und er könnte dich auch töten, Riley. Dieses Risiko will ich nicht eingehen.
    Es gibt kein Leben ohne dich. Du bist hier, um ihn zu bekämpfen. Ich muss auf meine eigene Art gegen ihn kämpfen. Es macht mich ganz krank, diese grässliche Pietra so selbstzufrieden dort oben sitzen zu sehen und zu wissen, dass sie sechs Frauen in den Tod geschickt hat, deren Babys geopfert wurden, bevor sie auch nur das Licht der Welt erblickten. Und Jasmine hat sie jetzt auch noch auf die Liste der Opfer gesetzt!
    Riley war sehr erregt, wütend und fest entschlossen, diese furchtbare Geschichte zu beenden. Sie mochte zwar keine Kriegerin sein, aber sie war ein Kind der Erde und konnte den Boden und die Pflanzen heilen, bevor Mitro zurückkam. Dax musste ihr nur Gelegenheit dazu geben. Falls Mitro versuchte, den beiden Jägern durch die Erde zu entkommen, würde er sich wundern. Sie brauchte nur eine Chance, ihn aufzuhalten, und er hatte selbst die perfekten Voraussetzungen dafür geschaffen, ohne es zu merken.
    Dax beugte sich vor und legte seinen Mund an ihr Ohr, obwohl er dann doch auf telepathische Weise zu ihr sprach. Bist du sicher, dass du das tun willst?
    Hundertprozentig sicher , versicherte sie ihm. Lass es mich versuchen, Dax!
    Vor allen Dingen wollte sie, dass dieser Albtraum für ihn endete, doch abgesehen davon konnten sie Mitro auch nicht mit seiner ekelhaften Lasterhaftigkeit weitermachen lassen. Arabejila und jede einzelne ihrer Vorfahrinnen, die nach Arabejila gekommen waren, hatten Riley ihre Kraft und Gaben hinterlassen und sie zu einem Ventil dafür gemacht.
    Sie blickte sich um. Der Raum lag viel tiefer unter der Erde als ein gewöhnlicher Kellerraum. Wenn er wollte, konnte Mitro die hohen Wände binnen Sekunden über seinen Anhängern einstürzen lassen. Er konnte die Erde öffnen und sie alle zur Hölle fahren lassen – und Riley war sicher, dass er vermutlich genau das im Sinn gehabt hatte, als er den Raum errichtet hatte. Seine Jünger würden alle in dieser Gruft sterben, während er woanders wieder und wieder auferstehen würde, falls er sich hier langweilte oder die Jäger ihm zu nahe kamen.
    Mitro glaubt sich im Moment noch sicher , gab Dax zu. Er weiß nicht einmal, dass wir hier in der Stadt sind.
    Und er hat auch anscheinend keine Ahnung, wer ich bin , fügte Riordan hinzu.
    Dann lasst es uns versuchen! Riley wird auf der anderen Seite des Raumes sein müssen, abgeschirmt von Pietra. Falls Mitro ihre Augen benutzt, um

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