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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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lassen.«
    Ohne die Kraft des Alten kannst du nicht gewinnen. Du musst sie nehmen. Aber zuerst musst du dich ihrer würdig erweisen.
    »Na prima!« Dax bewegte den Kopf zur Seite, um seine Sehnen zu strecken, und ließ die Gelenke in seinem Nacken knacken. Dann besah er sich noch einmal das in der heißen Luft flimmernde Bild des Drachen. »Also gut, Alter. Dann wollen wir mal die Knochen rasseln lassen.«
    Diesmal war er auf einen Angriff vorbereitet, als er sich dem kristallisierten Drachenskelett und der flimmernden Energie darüber näherte. Als der Schlag kam, traf er ihn doppelt so hart wie zuvor. Die Macht fuhr mit Krallen von diamantener Härte in ihn hinein, so heftig, dass sie ihn in Stücke zu zerreißen drohte, aber Dax biss die Zähne zusammen und begegnete ihr mit einem eigenen Energiestoß, sodass Macht auf Macht und Kraft auf Kraft traf. Der schimmernde Drache stieß ein Brüllen aus und spreizte die Flügel.
    Und der Kampf begann.
    Energiewellen durchwirbelten den Raum. Eine gewaltige Kraft baute sich unter Dax und um ihn herum auf. Die Wände der Kammer begannen zu zittern. Winzige Stein- und Sandpartikel fielen von der Decke. Dax sandte beruhigende Energiewellen in den Boden, um die aufbrechende Erde zum Einhalten zu bringen.
    Der Magmafluss verstärkte sich und zwang Dax dazu zurückzutreten. Gase brodelten und blubberten in dem Magmatümpel. Die Hitze nahm zu. Die Luft knisterte. Die Gase entzündeten sich, und eine orangefarbene Flamme zuckte auf. Dax schloss die Augen und zog einen Schutzschild vor sich hoch. Die Hitze überschwemmte ihn wie eine Ozeanwelle.
    Eine Stimme, die wie Donner klang, ertönte grollend in seinem Kopf. Nur die Stärksten dürfen hoffen, die Seele eines Drachen zu erlangen. Wie stark bist du, Danutdaxton? Der Drache sprach Karpatianisch, damit Dax ihn verstand.
    Jedes Wort dröhnte und brannte in seinem Kopf, als schlüge ein Hammer aus rot glühendem Blei gegen seinen Schädel. Dax unterdrückte den Impuls, sich die Ohren zuzuhalten, weil er wusste, dass es sinnlos war.
    »So stark, wie ich sein muss, um meinen Feind zu besiegen«, erwiderte er. Die Seele eines Drachen . War sie es, die sich einen Kampf mit ihm lieferte? Oder hatte Mitro doch einen Weg gefunden, ihn hereinzulegen? »Hältst du mich für deinen Feind?«
    Bezeichnet ein Löwe einen Floh als seinen Feind?
    »Ich bin also ein Floh?« Dax war leicht gekränkt bei dem Gedanken und griff nach der von dem Magma aufsteigenden Hitze, formte sie zwischen seinen Händen zu einem Feuerball und warf ihn auf die substanzlose Kreatur. Doch anstatt ein Loch in den flimmernden roten Nebel zu reißen, explodierte der Feuerball bei dem Kontakt mit ihm in Flammenzungen, die blitzschnell aufgesogen wurden, und der Drache schien sogar noch größer zu werden, als machten die Flammen ihn nur stärker.
    Der Feind der Hitze war Kälte. Dax versuchte also, die Hitze um den Nebelschleier abzuziehen, aber sie war zu intensiv für ihn, um mehr zu erreichen, als den Raum um ein paar Grad abzukühlen.
    »Wenn du wirklich helfen willst, Alter, dann tu es auch!«, sagte Dax. »Etwas sehr Böses ist in diesem Vulkan gefangen, und während ich mit dir kämpfe, versucht es zu entkommen.«
    Warum sollte mich das Böse kümmern? Du hast mich aus dem Schlaf geweckt, und deine Sorgen interessieren mich nicht.
    Dax dachte kurz darüber nach. Der Drache hatte wirklich keinen Grund, sich für die Probleme eines Karpatianers zu interessieren. Seine Zeit war längst vorbei. Alles, was er kannte und liebte, war von der Erde verschwunden. Sogar sein eigener Körper existierte schon lange nicht mehr.
    Vielleicht gibt es keinen anderen Grund als die Tatsache, dass du ein Drache bist – und ein großer Krieger, oder zumindest ließ man mich das glauben.
    Ein kurzes Schweigen folgte. Die Seele eines Drachen ist eine gewaltige Kraft. Nur das stärkste Gefäß kann hoffen, sie in sich zu tragen. Alle anderen würden daran zerbrechen.
    Wieder schlug Dax eine enorme Macht entgegen, doch diesmal versuchte er es mit einer anderen Taktik. In seinen Jahren des Trainings mit den Ältesten seiner Spezies hatte er gelernt, wann er sich behaupten musste oder wann es besser war, sich zu beugen wie ein Baum im Wind. Er schirmte seinen Geist vor dem Schmerz ab und versuchte, die Hitze in sich aufzunehmen und zu benutzen, wie die Seele des Drachen seinen Feuerball absorbiert und benutzt hatte. Seine Hände schossen vor, zeichneten Schutzzauber in die Luft und verwoben

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