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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ja sogar den Zwang, für die Pflanzen und die Natur um sie herum zu sorgen. Sie war die Hüterin, die Wächterin, und irgendwo auf diesem Planeten gab es noch jemand anderen, der dieselbe Aufgabe besaß.
    Ihr kam der Gedanke, dass sie vielleicht nach dem Mord an ihrer Mutter traumatisiert war – möglicherweise sogar einen schwer wiegenden Zusammenbruch erlitten hatte –, und schaffte es gerade noch, das in ihr aufsprudelnde hysterische Gelächter zu unterdrücken. Sie konnte es sich nicht leisten durchzudrehen. Nicht ausgerechnet jetzt.
    »Was auch immer dieses üble Wesen ist – und für mich fühlt es sich männlich an –, es spricht jedenfalls die gleiche Sprache, in der der Träger sang, als er meine Mutter umbrachte. Und ich glaube, es ist diesem Bösen gelungen, mit der Explosion zu entkommen.« Riley schluckte, als sie Jubal ansah. »Es tut mir leid. Ich habe mein Bestes versucht. Wäre meine Mutter nicht ermordet worden, hätte sie vielleicht mehr ausrichten können.«
    Ben erhob sich und ging vorsichtig zu einer der Wände, um sich mit dem Rücken dagegenzulehnen. »Jemand muss mir sagen, was hier los ist.« Er strich sich das Haar zurück, und seine Hand war voller Asche, als er sie zurückzog. »Weil ich nämlich ein bisschen das Gefühl habe, als würde ich verrückt. Hat Riley wirklich den Ausbruch des Vulkans gestoppt? Ich meine, wir leben doch noch, oder?«
    »Für den Moment«, erklärte Gary. »Ich glaube, sie hat es geschafft, den Ausbruch auf ein Minimum zu reduzieren und zur anderen Seite des Berges umzuleiten. Die Schlote in unserer Nähe lassen nur Druck ab.«
    »Wie lange hast du diese … speziellen Fähigkeiten schon?«, fragte Ben in einem Ton, der irgendwo zwischen Erstaunen und Sarkasmus lag.
    »Seit meine Mutter starb«, antwortete Riley geistesabwesend. Wie gern hätte sie noch einmal dieses schwer zu bestimmende Gefühl von Trost und Kraft verspürt, das die fremde Präsenz ihr vermittelt hatte, und wenigstens noch ein Mal Mut daraus bezogen. Eingesperrt in einer Höhle, wo sie damit rechnen musste, bei lebendigem Leib gekocht zu werden, erschöpfter, als sie es je zuvor gewesen war, wollte sie sich nur noch wie ein Kind zusammenrollen und verstecken.
    Aber Ben gab keine Ruhe. »Wie hast du das gemacht?«, beharrte er. »Bist du eine Art Teufelsanbeterin? Niemand kann aus dem Nichts heraus eine Höhle entstehen lassen oder einen Vulkanausbruch verhindern.«
    »Wie du gesehen haben dürftest, habe ich den Ausbruch nicht verhindert«, versetzte Riley scharf. »Und du unterstellst mir jetzt schon zum zweiten Mal, mit schwarzer Magie zu arbeiten, was mir wirklich sehr missfällt. Außerdem warst du hier und hast alles gesehen, was ich gewirkt habe. Ich habe das Universum zu Hilfe gerufen, nicht den Teufel.« Sie konnte ihre Müdigkeit und Gereiztheit nicht aus ihrer Stimme fernhalten, und das war nicht fair gegenüber Ben. Dass er angesichts der Ereignisse durcheinander war und sich ängstigte, war verständlich. Möglicherweise hätte sie an seiner Stelle genauso reagiert. Und wie hätte sie ihm auch erklären sollen, was hier vorging, wenn sie es selbst nicht verstand?
    Ganz unversehens wallte Kummer in ihr auf, und sie blinzelte, um das jähe Brennen in ihren Augen zu verdrängen. Sie wollte ihre Mutter zurückhaben – sie brauchte sie so sehr!
    Gary griff vermittelnd ein. »Beruhig dich, Ben! Ich weiß, dass es verrückt erscheint, was hier geschieht, aber die Tatsache, dass du so etwas noch nie erlebt hast, macht es nicht weniger real – oder weniger gefährlich. Wenn wir uns streiten, wird alles nur noch schlimmer. Jubal und ich haben Dinge gesehen, die die meisten Leute ins Irrenhaus bringen würden. Doch die Wahrheit ist, dass es das Böse gibt, dass Monster nachts hinter uns her sind und Menschen wie Riley manchmal das Einzige sind, was zwischen uns und der totalen Vernichtung steht. Ich wünschte, du hättest nicht dabei sein müssen, aber zu deinem eigenen Pech bist du ein tapferer Mann und hast beschlossen, Riley zu beschützen, statt wie die anderen die Beine in die Hand zu nehmen. Diese Entscheidung war bewundernswert, doch sie hat dich in Gefahr gebracht und Kräften ausgesetzt, die über deine Vorstellungskraft hinausgehen. Solange du bei uns bleibst, wirst du mittendrin sein, und ich kann dir mit ziemlicher Sicherheit garantieren, dass es noch schlimmer kommt, bevor es besser wird. Deshalb musst du Ruhe bewahren und Riley in Frieden lassen. Sie anzugreifen wird

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