Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
wurde sie so jäh von ihren Gefühlen überwältigt, dass sie kaum noch denken konnte. Doch sie wollte auch gar nicht denken. Nicht denken, nicht reden und schon gar nicht noch mehr hören. Könnte sie sich nur einfach wie ein Kind die Ohren zuhalten! Aber sie war kein Kind, und so seufzte sie bloß und zwang ihren müden Körper zu einer aufrechteren Haltung. »Dann habt ihr sicher auch Pfähle unter euren Waffen?« Es war ein halbherziger Versuch zu scherzen, der beste, den sie unter den gegebenen Umständen zustande bringen konnte.
    Ben lachte. »Holzpfähle? Willst du mich auf den Arm nehmen?
    »Pfähle nützen nichts«, sagte Jubal. »Man muss das Herz verbrennen. Man kann Vampire erschießen, erstechen, ihnen einen Pfahl durchs Herz treiben oder ihnen sogar den Kopf abschneiden, aber wenn man das Herz nicht verbrennt, können sie sich aus eigener Kraft regenerieren.«
    Ein Stöhnen entrang sich Riley. Natürlich würde man das Herz verbrennen müssen. Alles andere wäre ja wohl auch zu einfach.
    Ben verdrehte die Augen. »Jetzt weiß ich, dass ihr verrückt seid.«
    »Ich wünschte, ich könnte behaupten, das alles nur erfunden zu haben«, sagte Gary. »Aber so ist es leider nicht. Jeder ist nun gefährdet. Wir alle. Jeder Dorfbewohner. Jedes Mitglied unserer Gruppe, das versucht hat, von dem Vulkan fortzukommen. Der Vampir wird jetzt auf Blut aus sein und jeden töten, dem er begegnet. Und er wird ihnen nicht nur ihr Blut nehmen, sondern auch ihre Erinnerungen, und aus ihnen sehr schnell lernen, sich überall anzupassen, wohin er auch gehen mag. Seine Unkenntnis der vergangenen Jahrhunderte wird innerhalb weniger Tage kein Problem mehr sein.«
    Riley massierte mit der Fingerkuppe ihre Augenbraue, um einem beginnenden Kopfschmerz entgegenzuwirken. »Dann müssen wir die anderen Expeditionsmitglieder finden und sichergehen, dass ihnen nichts zustößt.«
    Ben warf ihr einen schrägen Blick zu. »Du glaubst allen Ernstes, dass ein waschechter Vampir nicht sterben wird, wenn man ihm einen Pfahl ins Herz treibt? Oder nicht mal, wenn wir ihn erschießen oder ihn erstechen?«
    Riley nickte langsam. »Auch wenn ich es nicht will: Ja, ich glaube es, Ben. Die Tiere im Dschungel haben sich völlig unnatürlich verhalten, und irgendetwas hat Capa dazu getrieben, meine Mutter zu ermorden. Also nenn es, wie du willst, aber ich möchte herausfinden, wie man diese Kreatur vernichten kann. Ich will genauestens wissen, was ich zu erwarten habe, wenn ich ihr begegne, weil ich nicht noch mehr Überraschungen erleben will.«
    Ben runzelte die Stirn, doch er nickte. »Da hast du wahrscheinlich nicht ganz unrecht.«
    »Vampire können sehr gerissen sein«, erklärte Jubal. »Sie sind Meister der Täuschung. Sie scheinen charmant und attraktiv zu sein, doch in Wirklichkeit verbergen sie nur ihr wahres Wesen. Sie können psychischen Zwang anwenden und dich dazu bringen, ihnen zu Willen zu sein. Du wirst zu ihnen gehen, wenn sie es dir befehlen, und dir die Kehle von ihnen aufschlitzen lassen. Du wirst ihnen deine Kinder oder jeden anderen geliebten Menschen ausliefern, wenn sie es verlangen.«
    »Na prima!«, murmelte Riley. »Das schlimmste Monster also, das man sich vorstellen kann, oder? Das ist es doch, was du uns sagen willst? Also brauche ich neben der Pistole auch noch einen Flammenwerfer. Ich habe gesehen, dass du einen hast, Gary. Kannst du ihn mir leihen? Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass ich es bin, den Mr. Vamp nicht mag. Das hat er deutlich genug zum Ausdruck gebracht.«
    »Und ich denke, wir sollten von hier verschwinden, solange wir noch können«, warf Ben ein. »Was immer es auch ist, es kann von den Piranhas leben.«
    »Aber das würde er nicht tun«, widersprach Gary. »Ein Vampir lebt vom Blut der Menschen.«
    »Ich bin auch der Meinung, dass du und Riley so schnell wie möglich von hier verschwinden solltet«, meinte Jubal. »Und Gary und ich sollten die anderen suchen und sie schnellstens aus dem Regenwald in die Zivilisation zurückbringen.«
    »Hat irgendeiner von euch schon mal darüber nachgedacht, wie wir hier herauskommen?«, fragte Ben.
    Riley spürte die Blicke der Männer auf sich. Falls der Vampir nicht in die Höhle hineinkonnte, würde sie vielleicht sogar in Betracht ziehen, für lange, lange Zeit zu bleiben. »Ich weiß es nicht«, gab sie schulterzuckend zu. »Und ich bin mir nicht mal sicher, ob es jetzt schon ungefährlich ist, die Höhle zu verlassen. Der Erde ist noch in Bewegung und

Weitere Kostenlose Bücher