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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dachte Dax, der Vampir würde die Flucht ergreifen, doch als der schwarze Drache nur eine Herausforderung schrie und sich auf den roten stürzte, merkte Dax, dass Mitro nicht einmal bewusst war, dass er es mit einem echten Drachen zu tun hatte statt mit der schwächeren Version, deren Gestalt Karpatianer hin und wieder anzunehmen pflegten.
    Mitro glaubte, er hätte die Oberhand.
    Der Alte dagegen vertraute darauf, dass er die viel beträchtlichere Größe, größere Geschicklichkeit, stärkere Position und Kraft auf seiner Seite hatte. Für ihn war die Vernichtung des Vampirs so gut wie sicher.
    In dem roten Drachen versuchte Dax, mit einem Ansturm heftiger Emotionen klarzukommen. Dax hatte bisher immer mit kühler Effizienz gekämpft und auch getötet. Bei dem Drachen war das anders. Für ihn war der Kampf Leben und so voller Wildheit, Rohheit und von solch lebhaften Emotionen beherrscht, dass Dax fast jede einzelne schmecken, berühren, sehen und riechen konnte. Ein Hochgefühl des Sieges vermischte sich mit ungebremster Aggression und ungeheurem Stolz. Dax’ Kopf und Sinne rotierten förmlich von der Überlastung.
    Der rote Drache stürzte sich auf den kleineren schwarzen, und sie umklammerten einander und fielen beide vom Himmel. Mit wild flatternden Flügeln versuchte jeder, das Gleichgewicht und eine überlegene Angriffsposition zu erlangen. Lange Hälse verrenkten sich, Fänge schnappten zu und zerrten an schuppigen Häuten, als jeder dem anderen einen tödlichen Biss zuzufügen versuchte. Die Krallen ihrer Hinterbeine verhakten sich mit grimmiger Entschlossenheit ineinander, während die beiden mächtigen Tiere mit den Vorderbeinen nach dem verwundbaren Bauch des Gegners ausholten.
    Der Alte, der größer und stärker war, trieb seine Krallen tief in Mitros Bauch und zerfetzte ihm den schuppigen Panzer, um an die weichen, verletzlichen Organe darunter heranzukommen. Bei jedem Schlag drangen seine Krallen tiefer ein und rissen dem schwarzen Drachen Schuppen und ganze Stücke Fleisch heraus.
    In seiner Drachengestalt schrie Mitro vor Schock und Schmerz und wahnsinniger Wut. Er war sich seines Sieges und seiner körperlichen Überlegenheit Danutdaxton gegenüber so sicher gewesen – aber jeder von Dax’ Hieben traf sein Ziel, während Mitros Schläge von stahlharten Schuppen und einer scheinbar undurchdringlichen roten Haut abgeschmettert wurden. Mitro verstand es nicht. Wie war das möglich?
    Obwohl er sich wand und wehrte wie verrückt, konnte er sich aus dem Griff des Drachen nicht befreien. In einen tödlichen Kampf verstrickt, von dem er plötzlich merkte, dass er ihn vielleicht nicht gewinnen konnte, begann Mitro einen verzweifelten, schonungslosen Angriff auf Dax’ einzigen schwachen Punkt: die Schuppen über seinem Herzen, wo er sogar noch in Gestalt des Drachen sehr viel Blut aus der Wunde verlor, die Mitro ihm beigebracht hatte. Mit furchterregender Entschlossenheit und teuflischer Geschwindigkeit ließ Mitro einen Hagel brutaler Schläge auf die blutige Stelle hinuntergehen. Die Brustplatte verbog sich, doch bevor sie brechen konnte, gruben Dax’ Fänge sich in Mitros Schulter und rissen ein großes Stück Fleisch und Sehnen heraus.
    Schreiend, kratzend und beißend taumelten die beiden riesigen Kreaturen auf die brennende Erde zu. Erst Sekunden vor dem Aufschlag trennten sich die Drachen und breiteten weit die Flügel aus, um den Wind zu erfassen und sich in entgegengesetzte Richtungen treiben zu lassen.
    Mitro strengte sich an und bewegte die Flügel mit verzweifelter Geschwindigkeit, um so schnell wie möglich wieder aufzusteigen. Der rote Drache verfolgte ihn jedoch mit unerbittlicher Entschlossenheit. Oder besser gesagt, der ruhige, schonungslose, unnachgiebige Jäger, der die Jagd nie aufgab.
    Er konnte Dax nicht entkommen, und obwohl es Mitro noch immer völlig unverständlich war, konnte er ihn offensichtlich auch nicht nur mit Kraft besiegen. Mitro brauchte einen Vorsprung, einen Vorteil. Seine Augen verengten sich zu schwarzen Schlitzen und konzentrierten sich auf die Wolke von Asche, die aus dem Vulkan aufstieg. Mit einem schnellen kleinen Zwischenspurt flog er geradewegs in die brodelnde schwarze Masse hinein.
    Durch die Augen des Alten sah Dax, wie Mitro sich mitten in die überhitzte Aschewolke stürzte. Als er aus der Sicht verschwand, schlug der Wind um und begann, die Wolke zu umwehen.
    Was machte er? Die kreisenden Winde versammelten die heißen Aschepartikel zu einem immer

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