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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Prellungen war er offenbar unverletzt. Aber er schien mit offenen Augen zu schlafen, was sie ausgesprochen seltsam fand.
    »Ich verstehe. Danke, Jubal.« Da sein privates Gespräch mit Jubal offenbar beendet war, wechselte Dax wieder in Rileys Sprache.
    Ihr war es egal, ob der Jäger ärgerlich wurde, doch sie konnte Ben nicht in einem solchen Zustand lassen, nachdem er ihr so oft geholfen hatte. »Gib ihn frei!«, herrschte sie den Jäger an. »Gib ihn auf der Stelle frei!«
    Und tatsächlich entließ der Karpatianer Ben so abrupt aus seinem Bann, dass der bewusstlose Mann nach vorne kippte und fast auf Riley fiel. Verblüfft, dass der Jäger so schnell gehorcht hatte, legte sie Ben eine Hand auf die Schulter, um ihn zu stützen.
    Als er zu sich kam, sah er aus, als erwachte er aus einem langen Schlaf. Er gähnte sogar. »Mann, war das ein Traum!« Ben lächelte sie an und wirkte vollkommen entspannt, bevor sein Blick zu dem halb nackten, schwer verletzten Mann hinter ihr glitt. Sein Lächeln verblasste jedoch, als er Dax’ geschundenen Körper und sein blutiges Gesicht sah. Ben erstarrte wieder, sein Mund klappte auf, und seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    »Ben! Es ist alles in Ordnung.« Riley nahm sein Gesicht zwischen die Hände und zwang ihn, seinen schockierten Blick auf sie zu richten. »Es ist vorbei. Wir sind alle okay.«
    Ben gab einen erstickten Laut von sich, der sich wie ein unterdrückter Schrei anhörte.
    »Er wird uns nichts antun.« Riley rang sich zu einem Lächeln durch. »Sieh mal!«, sagte sie und stand auf, um dem Jäger eine Hand auf den Oberarm zu legen. Harte Muskeln bewegten sich unter ihren Fingerspitzen, und ein leises Zittern durchlief den Mann, das Riley entgangen wäre, wenn sie ihn nicht berührt hätte. Für einen Moment überfiel sie wieder Panik und raubte ihr den Atem. Doch genauso schnell verflog sie wieder, und nur eine leise Übelkeit in ihrem Magen blieb zurück. »Siehst du, Ben? Es ist alles in Ordnung. Dir ist nichts passiert, du bist in Sicherheit.«
    »Es wäre viel einfacher und wirkungsvoller gewesen, ihn unter meiner Kontrolle zu behalten«, murmelte der Jäger dicht an ihrem Ohr.
    Seine tiefe, samtene Stimme löste ein Erschauern in ihr aus, aber dann runzelte sie die Stirn und vermied es, den Karpatianer anzusehen. »Untersteh dich! Wenn du einer der Guten bist, wie Jubal sagt, wirst du Ben in Ruhe lassen.«
    »Wenn das dein Wunsch ist, tue ich es, aber deine Sicherheit, päläfertiilam , ist jetzt meine erste Sorge. Sowie die Angst dieses Menschen sie gefährdet, bringe ich ihn wieder unter Kontrolle. Würde dich das zufriedenstellen?«
    Riley holte tief Luft. Sogar ihn anzusehen war schwierig. Was war es, was sie so zu ihm hinzog? Sie musste ihm eine Abfuhr erteilen, um klarer zu sehen.
    »Meine Mutter ist tot, irgendein uraltes Monster, das wir in Schach halten sollten, ist in die Welt entkommen, und ich stehe vor jemandem, der sich aus einem Drachen in einen Mann verwandeln kann, der Kugeln ausweichen und das Bewusstsein anderer manipulieren kann. Nichts an dieser Situation stellt mich zufrieden!«
    Ein Ausdruck aufrichtigen Kummers erschien in seinen Augen. »Es tut mir leid, dass ich deine Mutter nicht retten konnte.« Er streckte eine Hand nach Rileys Gesicht aus und strich ihr eine lose Haarsträhne hinter das Ohr. »Mehr, als ich sagen kann. Ich weiß, wie es ist, jemanden zu verlieren, den man liebt.«
    Ihr ganzer Körper sehnte sich danach, auf ihn zuzugehen, sich von diesen muskulösen Armen umfangen zu lassen und Geborgenheit darin zu finden. Natürlich kämpfte sie gegen das Bedürfnis an, doch es kostete sie große Mühe.
    Riley erlaubte sich allerdings den Luxus, ihn anzusehen, ohne sich darum zu scheren, dass sie sich zu einem Wesen hingezogen fühlte, das anscheinend nicht mal menschlich war. Sie konnte nicht umhin, die beeindruckende Kraft und Macht des Mannes und seine knappen, sorgfältig bemessenen Bewegungen zu bemerken, die von der Geschmeidigkeit und Eleganz einer großen Dschungelkatze waren. Wenn er still stand, schien seine braun gebrannte Haut in dunklen Rottönen zu schimmern, als wäre der Drache, der er gewesen war, noch immer da und wartete nur auf eine Chance, sich zu befreien. Ihr Blick glitt zu seiner Brust hinunter. Er trug kein Hemd, und das Spiel der ausgeprägten Muskeln unter seiner Haut faszinierte sie.
    Doch plötzlich schnappte sie entsetzt nach Luft. »Oh Gott!« Über seinem Herzen war ein Loch, als hätte jemand

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