Gefangene der Leidenschaft
brachte kein Wort heraus.
„Auch ich stamme aus einer Familie mit vielen Traditionen. Unglücklicherweise wurden wir zu gezähmten, zivilisierten Höflingen.“ Er zeichnete die Linien ihres Mundes nach, bis ihre Lippen sich langsam teilten. „Es gab Zeiten, da hat ein Grey beim Anblick einer schönen Frau ... “ - sein Lächeln verkündete Gefahr -.....nicht gezögert. Er hat sie sich einfach ge
nommen.“ Er beugte sich vor und presste die Lippen auf ihren Mund.
Bei dieser Berührung durchfuhr es Brenna wie ein heißer Blitz. Ihr war, als loderte in ihr eine Flamme auf, die ihr Blut erhitzte und sie zu versengen schien. Sein Mund war warm und fest und voller Verheißungen, dass ihr letzter Widerstand schwand. Ihre Lippen wurden weich und öffneten sich ihm. Nie hätte sie für möglich gehalten, dass bereits ein Kuss in ihr ein solches Verlangen erwecken könnte.
Eine plötzliche Brise bauschte ihre Röcke und wehte durch
ihr Haar. Doch sie kühlte nicht ihre glühende Haut.
Während sein Kuss drängender wurde, strich Morgan langsam über ihren Rücken. Er zog sie noch fester an sich, und sie fühlte den festen Druck seines Körpers. Vergeblich versuchte sie, ihn von sich fortzuschieben. In ihren Händen war keine Kraft, und sie musste sich an seine Schultern klammern, um Halt zu finden. Ihre Knie begannen zu zittern, und sie war sicher, dass ihre Beine sie nicht mehr lange tragen würden. Doch gleichzeitig verwünschte sie ihre Schwäche. Eine Schwäche, die sie noch nie zuvor erlebt hatte. Aber sie konnte sich nicht länger dagegen wehren.
Morgans Kuss wurde fordernder. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und drängte sich so sehnsuchtsvoll an ihn, dass es sie erschreckte. Was geschah nur mit ihr? Weder zärtliche Worte noch sanfte Liebkosungen versetzten sie in diesen berauschten Zustand. Eine elementare, wilde Kraft schien sie davonzureißen.
Seine Hand presste sich fester auf ihren Rücken, und die Berührung schien sich in ihre Haut zu brennen. Sie spürte jede Faser von Morgans Körper. Sein Herzschlag vereinte sich mit ihrem zu einem hämmernden Rhythmus.
Morgan löste sich von ihren Lippen und küsste sie auf Hals und Nacken. Sie drängte sich ihm entgegen. Das Verlangen ihres Körpers erschreckte sie, doch sie gab ihm willenlos nach. Morgans Liebkosungen weckten tief in ihrem Innern wunderbare, nie gekannte Empfindungen.
Er suchte von neuem ihre Lippen, und sie öffnete sich weich und schmiegsam seinem Kuss. Sie wusste, dass von diesem Mann Gefahr ausging, ein finsteres und ungezähmtes Begehren, dem sie sich nicht entziehen konnte. Und dennoch - aus irgendeinem unerfindlichen Grund wollte sie alles lernen, was er sie lehren konnte.
Das Schlagen einer Tür drang wie durch einen Nebel in ihr Bewusstsein.
Morgan fluchte leise und hob den Kopf. Einen Moment lang fühlte Brenna sich seltsam verlassen. Als sie Schritte hörte, ; fuhr sie zusammen.
„Mylady.“
Die Kammerfrau starrte die beiden, die sich immer noch umarmten, überrascht an. Dann sah sie verlegen zu Boden. „Die Näherin, Mylady. Sie möchte Euch das Gewand für das Fest anpassen.“
Brenna sah eine bucklige alte Frau und eine Dienerin mit Stoffballen in der Tür stehen. „Ich danke Euch“, sagte sie benommen.
Die Kammerfrau entfernte sich, und die alte Frau begann die Stoffe auszubreiten.
Brenna versuchte, sich aus Morgans Armen zu befreien, aber er ließ sie nicht los. Als er sie ansah und die Verwirrung in ihren Augen las, lächelte er. „Ich glaube, Mylady, dass Ihr meine Berührungen nicht so abstoßend findet, wie Ihr vorgebt!“
Flammende Röte überzog ihr Gesicht. Was hatte er mit ihr gemacht? Wie konnte sie sich so verlieren, dass sie vergaß, wer er war?
„Geht jetzt und lasst Euch Euer Gewand nähen. Aber denkt nicht, dass diese Sache zwischen uns erledigt ist.“ Eindringlich sah er sie an.
Sie wich zurück. Plötzlich war sie wie erstarrt. Sie hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen, den sie nicht mehr rückgängig machen konnte.
Morgan blickte ihr nach, als sie ins Zimmer flüchtete. Dann drehte er sich um und sah dem kleinen Schiff nach, bis es hinter einer Biegung des Flusses verschwand. Er stellte überrascht fest, dass seine Hände nicht ganz ruhig waren. Vielleicht hatte Brenna Recht. Wären sie nicht unterbrochen worden, hätte er sie wahrscheinlich hier auf dem Boden genommen. Wild und unbeherrscht, wie sie ihn auch einschätzte.
„Ist es nicht gut, wieder in England zu sein?“ Alden
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