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Gefangene der Liebe

Gefangene der Liebe

Titel: Gefangene der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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halben Stunde vor der Tür stehen würde.
    Was er noch sehr höflich von sich fand.
    Ein Mann, der einen ohne Vorwarnung in Schwierigkeiten mit dem Geheimdienst bringt, verdiente es eigentlich nicht, höflich behandelt zu werden.
    â€žKaffee?“, fragte Avery. „Er ist ganz frisch.“
    Matthew nickte und folgte seinem Vater in die Küche. Nachdem Matthew sich großzügig aus dem Zuckertopf bedient hatte, schmeckte der Kaffe stark, heiß und süß. Koffein und Zucker waren jetzt genau richtig.
    â€žWie war’s in Cartagena?“, fragte Avery, der seinem Sohn gegenüber am Küchentisch saß.
    Das ist die Preisfrage, dachte Matthew ironisch und rangsich ein Lächeln ab. „Heiß“, antwortete er knapp.
    â€žJa, sicher. Ich nehme an, du hast Douglas Hamilton getroffen?“
    â€žJa, in der Tat.“ Matthew blickte seinen Vater forschend an. „Sag mal, wusstest du eigentlich, was das für ein Mann ist, als du mich gebeten hast, ihm zu helfen?“
    â€žWie meinst du das?“
    â€žHamilton ist ein ausgemachter Mistkerl.“
    â€žWirklich? Ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich war mit seinem Vater befreundet.“
    â€žEr wollte, dass ich eine Frau für ihn aufspüre. Seine Freundin.“
    â€žIm Ernst? Ach, Junge, hätte ich das gewusst, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dich damit zu behelligen. Bitte entschuldige.“
    Allmählich verrauchte Matthews Ärger. Der alte Herr wirkte tatsächlich verblüfft. Das war nicht gespielt. Und wann hatte Avery sich je bei ihm entschuldigt?
    â€žJedenfalls habe ich sie gefunden.“
    â€žUnd warum bist du dann so erledigt?“
    Einen Moment sah Matthew seinen Vater starr an. Das geht dich nichts an, wollte er sagen, überlegte es sich jedoch anders.
    â€žIch habe etwas mit ihr angefangen“, sagte er leise. „Das hätte niemals passieren dürfen.“
    Avery nickte verständnisvoll. „Das kann die Sache schon komplizieren, wenn man Gefühle für eine Frau entwickelt.“
    â€žIch habe keine Gefühle für sie entwickelt“, entgegnete Matthew scharf. „Ich habe nur etwas mit ihr angefangen. Das ist alles. Ich …“ Er begegnete Averys Blick. „Ich habe mich zum Narren halten lassen. Verdammt, ich hätte es wirklich besser wissen müssen.“
    â€žWenn man verliebt ist, handelt man eben nicht immer rational.“
    â€žDad! Ich versuche, dir die ganze Zeit klarzumachen …“
    â€žAls ich deine Mutter kennenlernte, ist es mir doch auch soergangen.“
    Ãœberrascht hob Matthew die Augenbrauen. Er konnte sich nicht erinnern, dass sein Vater jemals über seine Mutter gesprochen hätte.
    â€žIch habe sie so sehr geliebt, dass ich Angst hatte, es zu zeigen. Deine Mutter hat mein Leben komplett verändert, und ich dachte, wenn sie je aufhören würde, mich zu lieben …“ Avery lachte verlegen. „Aber das hat sie nicht. Ihre Liebe hat mir Halt gegeben. Als sie starb, war ich völlig verzweifelt. Ich habe mich in die Arbeit gestürzt und … und dich und deine Brüder sträflich vernachlässigt. Das tut mir noch heute leid, aber …“
    â€žJa, du hast dich wirklich nicht um uns gekümmert.“ Leise fügte Matthew hinzu: „Aber ich bin froh, dass ich jetzt den Grund dafür kenne. Ich verstehe, wie sehr du unter Mutters Tod gelitten haben musst.“ Er räusperte sich. „Doch das ist etwas anderes. Diese Frau … sie hat mich nicht geliebt. Und ich habe sie nicht geliebt.“
    Avery nickte verständnisvoll. „Natürlich nicht.“
    In einträchtigem Schweigen leerten Vater und Sohn ihre Kaffeetassen. Schließlich stand Matthew auf.
    â€žIch muss in die Firma“, sagte er.
    Avery brachte ihn zur Tür. „Wenn du Glück hast, wirst du eines Tages erkennen, dass die Sache auch ihr Gutes hatte, mein Sohn. Die Zeit heilt alle Wunden.“ Er lächelte wehmütig. „Was geschehen ist, ist geschehen.“
    â€žJa“, Matthew erwiderte das Lächeln. „Und der Zweck heiligt die Mittel.“
    Bevor sie auseinandergingen, sahen Vater und Sohn sich lange an, und dann umarmten sie sich zum Abschied – etwas ungeschickt, weil sie es nicht kannten.
    Mit einem Taxi fuhr Matthew zum Flughafen. Während der Fahrt dachte er die ganze Zeit darüber nach, was er gerade zu seinem Vater gesagt hatte:

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