Gefangene der Liebe
vorsichtig.
âWie kommst du darauf, dass es überhaupt um eine Frau geht?â
âDu hast doch von der groÃen Liebe gesprochen.â
âIch weiÃ, was ich gesagt habe. Nein, es geht nicht um eine bestimmte Frau.â
âGut, denn sonst â¦â
âSehe ich vielleicht so aus, als würde ich mich in eine Frau verlieben und mich von ihr zum Narren halten lassen?â
Ja, dachten beide Brüder. Genau so. In Matthews Gesicht spiegelten sich die verschiedensten Gefühle: Wut, Schmerz, Verzweiflung und noch etwas anderes.
âNeinâ, sagte Cameron nachdenklich. âAber wenn du in Kolumbien etwas erlebt hast, was dich aus der Fassung gebracht hat, dann solltest du darüber reden.â
Matthew funkelte ihn wütend an. âIch habe mich vielleicht wie ein Idiot benommen, aber das ist noch lange kein Grund, mich zur Gruppentherapie zu schicken.â
âNatürlich nicht, aber â¦â
âGlaubst du etwa, ich bin der Typ, der sich bei einem Psychiater auf die Couch legt?â
âNein. Trotzdem â¦â
âVielleicht glaubst du auch, dass ich mich in eine Schnecke verliebt habe, von der ich wusste, dass sie nichts taugt? Eine Frau, die versucht hat, Drogen zu schmuggeln. Eine Frau, die zu einem anderen Mann gehört. Glaubst du das?â Matthew ballte eine Hand zur Faust und schlug auf den Tisch. âGlaubst du das?â, wiederholte er wütend.
Bevor seine Brüder reagieren konnten, erzählte er ihnen die ganze Geschichte.
Angefangen bei dem Treffen mit Hamilton, über die Suche nach Mia, bis zu der Tatsache, dass er sich bis über beide Ohren in sie verliebt hatte und dann zusehen musste, wie sie ihn zum Narren hielt.
Allerdings sprach er nicht von Verliebtheit, sondern von Vernarrtheit.
Alex atmete erleichtert auf.
âOkay. Ich muss schon sagen, Matt, einen Moment haben wir uns wirklich Sorgen um dich gemacht.â
âDas ist völlig unnötigâ, antwortete Matthew mürrisch. âIch lasse mich nur nicht gern für dumm verkaufen.â
âIst doch klarâ, sagte Cameron. âAber jetzt hast du uns die ganze Geschichte erzählt, und nun wird alles gut, du wirst schon sehen.â Er sah sich um und machte der Kellnerin ein Zeichen, dass sie noch eine Runde bestellen wollten. âDas ist aber auch ein Ding! Da kommt so eine Schnecke mit der Moral einer streunenden Katze daher und â¦â
Noch bevor Cameron den Satz beenden konnte, packte Matthew ihn beim Kragen. âWas hast du gerade gesagt?â
âHe, Matt!â Ganz langsam legte Cameron die Hände um Matthews Gelenke. âTu jetzt nichts Unüberlegtes, Bruderherz.â
âDu hast dich über Mia geäuÃert. Ich will nur sichergehen, dass ich mich auch nicht verhört habe.â
âNun mal ganz ruhig.â Alex sah von einem wütenden Gesicht ins andere. âVermutlich haben wir dich missverstanden,Matt. Und du beruhigst dich auch wieder, Cameron. Du siehst doch, was mit ihm los ist.â
âGar nichts ist mit mir losâ, stieà Matthew wütend hervor. Dann verzog er das Gesicht, sah abwechselnd seine Brüder an und lieà schlieÃlich von Cameron ab, bevor er wieder auf seinen Platz sank. âMeine Güteâ, sagte er leise vor sich hin. âWas soll ich nur tun?â
âDu bist in sie verliebtâ, sagte Cameron vorsichtig.
Matthew nickte. âDas ist ja das Traurige an der Sache.â
âVielleicht ist es gar nicht so aussichtslos. Kann doch sein, dass sie gar nicht â¦â
âDoch. Sie hat nicht mal versucht, abzustreiten, was Hamilton ihr vorgehalten hat. Er hat sie eine Diebin und Drogenschmugglerin genannt, die zu allem Ãberfluss auch noch vertrauliche Informationen verkaufen wollte. Und er hat auch gesagt, sie habe mich zum Narren gehalten.â
âUnd sie hat überhaupt nichts gesagt?â, hakte Alex nach.
âNein. Erst ganz am Ende, als sie mit ihm weggegangen ist, und das ergab sowieso keinen Sinn. Sie hat eine Bemerkung über mich gemacht.â
âWas hat sie denn gesagt?â
Matthew lachte verbittert. âSie hat die Tätowierung angesprochen, die wir alle haben. Unglaublich, oder? Aber sie hat da etwas verwechselt. Denn sie hat gesagt, es sei wie damals, als wir uns für den Totenkopf und nicht für den Adler entschieden hätten: Der Zweck heilige â¦â Er wurde blass. âDu liebe
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