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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Reaktion.
    Kira vergewisserte sich mit einem Blick über die Schulter, dass sie mit Ares auch wirklich allein war, dann hob sie die zuvor fallen gelassenen Handschellen vom Fußboden auf. Bei der Berührung des Eisens verzog sie angewidert den Mund. Egal wie viele Jahre sie an Eisen gekettet verbracht hatte, an das Gefühl würde sie sich wohl nie gewöhnen – und das wollte sie auch gar nicht.
    So vorsichtig wie möglich ließ Kira die Handschelle über Ares’ Handgelenk zuschnappen. Das andere Ende befestigte sie am Metallgerüst des Sofas. Dafür musste sie eins der Polsterkissen leicht anheben, was aufgrund der neunzig Kilo Wolfsmasse, die obendrauf lag, kein Leichtes war.
    »Was tust du da?«
    Kira wirbelte herum. Meggie stand in der Tür und sah sie höchst missbilligend an.
    »Pssst!«, machte Kira und hielt den Zeigefinger an die Lippen. Es fehlte ihr gerade noch, dass Ares aufwachte, während sie sich in seiner Reichweite befand.
    Darauf bedacht, so wenig Lärm wie möglich zu machen, schlich sie auf Zehenspitzen zu Meggie.
    »Sag mir jetzt, was das soll!«, zischte Meggie empört.
    Kira ignorierte die Frage und zerrte die kleine Magierin mit sich in den Flur.
    »Ja, was soll das?«, fragte nun auch Grace, die aus einem anderen Raum zu ihnen stieß. In ihren Händen hielt sie einen dampfenden Teekessel. »Ich habe gerade frischen Tee gemacht.«
    »Ich habe keine Zeit für Tee«, erklärte Kira.
    »Sei nicht albern, Kind.« Grace zeigte ihre Zähne. Kira wusste nicht, ob sie dies als Drohung oder Lächeln verstehen sollte. »Es ist immer Zeit für eine Tasse Tee – und für meinen ganz besonders. Die Mischung mache ich selbst. Ein altes Geheimrezept.«
    Ein Grund mehr für Kira, den Tee nicht anzurühren. »Ich will wirklich nicht unhöflich sein und danke Ihnen vielmals für Ihre Gastfreundschaft. Es ist nur, dass Ares ein schlauer Wolf ist. Lange werde ich ihn nicht aufhalten können. Wenn es also einen Weg gibt, den Dämon aus Kingsleys Leiche zu bannen, muss ich das jetzt wissen.«
    Grace machte »Tz-tz« und schüttelte den Kopf. »Die Hektik der Jugend. Aber schön, ich werde mein Bestes tun.«
    »Du willst ihn austreiben? Nach all den Mühen, die ich hatte, ihn herbeizurufen?« Meggie wirkte schwer beleidigt. »Hast du eine Ahnung, wie schwierig eine Totenerweckung ist?«
    Grace gab Meggie einen Klaps auf den Hinterkopf. »Ja, und wie gefährlich. Solltest du das noch einmal ohne mein Beisein wagen, hetz ich meine Vögel auf dich.«
    Meggie klimperte unschuldig mit den Wimpern.
    Grace seufzte tief, während sie den Teekessel in ihren Händen unglücklich betrachtete. »Ich fürchte, ich werde etwas Stärkeres brauchen.«
    Sie versammelten sich in der Küche. Es war der einzige Raum, der von Grace’ schlechtem Geschmack verschont geblieben war. Mit den verchromten Arbeitsflächen, marmornen Fliesen und aufeinander abgestimmten Schränken und Stühlen machte er sogar einen recht modernen Eindruck. Nur die kitschigen Kühlschrankmagneten ließen Grace’ persönliche Note durchblicken.
    Von oben drang das schrille Piepsen eines Videospiels zu ihnen runter. Wahrscheinlich lenkte Pooka den Dämon gerade mit einem Autorennspiel ab. Grace schenkte sich währenddessen eine Tasse Tee mit einer guten Portion Whisky ein. Sie bot Kira auch einen an, den diese jedoch dankend ablehnte.
    »Ich kann den Dämon für dich austreiben, Kind. Aber um die Entsorgung der Leiche musst du dich selbst kümmern«, erklärte Grace. »Damit will ich nichts zu tun haben.«
    Leiche?! , rief Kingsley entsetzt.
    Kira wurde weiß um die Nase. »Wieso Leiche?«, fragte sie kaum hörbar.
    Grace belächelte ihre Naivität. »Weil der Körper danach zu nichts mehr zu gebrauchen ist. Dämonen sind hartnäckige Biester. Es geschieht nicht oft, dass sie in einen Körper gerufen werden. Sie sträuben sich mit aller Macht, wenn sie ihn wieder verlassen sollen. Es wird mich viel Kraft kosten, aber ich kann den Dämon austreiben. Doch der Körper wird diesen Kampf nicht überleben.« Grace trank einen großen Schluck von ihrem Tee. »Ich verstehe sowieso nicht, wieso du den Körper retten willst. Cian Kingsley war kein guter Mensch.«
    Kira spürte Kingsley in sich aufsteigen, bereit, Grace seine Wut entgegenzuschleudern. Gereizt drückte Kira ihn zurück. Das hier war ihr Körper, verdammt noch mal!
    »Gibt es wirklich keinen Weg, den Körper zu retten?«, fragte sie an Kingsleys Stelle. »Ich würde Sie dafür auch gut

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