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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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funkelten vor Vergnügen und Jagdfieber.
    Zwei Pixies in schief gestrickten Pullovern flogen schimpfend hinter Pooka her und bewarfen ihn mit Kieselsteinen.
    Pooka setzte dem Kanarienvogel noch kurz nach, machte dann jedoch eine Kehrtwendung und schoss direkt auf Kira zu. Kira grinste. Pooka und sie waren noch nie so lange voneinander getrennt gewesen und ein ängstlicher kleiner Teil von ihr hatte sogar gefürchtet, ihn nie wiederzusehen. Der Deamhan war ein beständiger Teil ihres Lebens gewesen, seitdem sie denken konnte. Ihn nicht an ihrer Seite zu haben, war ein zu entsetzlicher Gedanke, um ihn weiterzuverfolgen.
    Pooka sprang freudig an ihr hoch. Der wild hin und her wedelnde Schwanz peitschte gegen ihren Oberschenkel, während Kira übermütige Hundeküsse abwehren musste. Die Lefzen des Deamhan waren zu einem fröhlichen Grinsen verzogen und zeigten ihr eine Reihe nadelspitzer Zähne. Der Anblick hätte die meisten in Panik versetzt, aber Kira war zu glücklich, um sich daran zu stören. Herzlich lachend strich sie ihm über das Fell.
    »Wo warst du?«, erkundigte sich Pooka. Die bunten Flecken auf seinem Fell hüpften aufgeregt von einer Ecke in die andere. Der Anblick ließ Kira schwindeln und sie musste die Augen abwenden.
    »Hier und da. Aber zum Glück nicht im Magen des Drachen.«
    Die Augen des Deamhan blitzten auf. »Kira muss besser aufpassen. Töricht. Töricht«, schimpfte er. »Titania wäre nicht erfreut.«
    Die Worte ließen Kira zusammenfahren. Pooka sprach sonst nie von ihrer Mutter. Der Deamhan musste wirklich besorgt um sie gewesen sein.
    »Es tut mir leid«, fügte sie kleinlaut hinzu.
    Pooka schenkte ihr wieder ein schauerliches Grinsen. Kira lächelte zurück – und das war der Moment, in dem alles in ihr zusammenbrach. Die letzten Stunden waren ein einziger Kampf gewesen. Die Auktion. Die Geistermusik. Die Werwölfe. Die erneute Flucht und schließlich auch noch der schreckliche Streit mit Kingsley.
    Jetzt, wo sie wusste, dass es Pooka gut ging, legte sich in ihr ein Schalter um. Von einer Sekunde auf die nächste wollte ihr Körper einfach nicht mehr funktionieren. Mit einem müden Lächeln erinnerte sich Kira an ihren Vergleich mit der Wegwerfbatterie.
    Ihr war wohl die Energie ausgegangen.
    Kiras Blickfeld verschwamm. Sternchen tanzten vor ihren Augen. Ihr sackten die Knie weg und sie spürte, wie sich starke Arme um ihre Mitte schlangen. Ein besorgtes Knurren erklang an ihrem Ohr.
    »Na prima«, hörte Kira Grace noch sagen, dann verlor sie das Bewusstsein.
    Kira erwachte in einem Wohnzimmer, das mieser eingerichtet war als jeder andere Raum, den sie bisher gesehen hatte. Die Hässlichkeit versetzte ihr einen Schock. Was vielleicht auch daran lag, dass sie die letzten beiden Wochen in Ryans geschmackvollem Ambiente verbracht hatte – ließ man den Eisenkäfig mal außen vor.
    Knallige Farben und unstimmige Kunstwerke ergaben einen bunten Mix, der sich keiner bekannten Stilrichtung zuordnen ließ. Neben einem überladenen Bücherregal aus orangerot gefärbtem Holz stand eine Skulptur, die wie eine Kreuzung aus einem Einhorn und einem Elefanten aussah und Kira aus panisch aufgerissenen Augen anstarrte.
    Afrikanische Holzfiguren reihten sich neben unförmigen Vasen. Es wirkte, als hätte Grace sämtliche Länder bereist und von jedem Flohmarkt das hässlichste Andenken mitgenommen, das sie hatte finden können.
    Neben fragwürdigen Antiquitäten schien Grace aber auch Vögel mit ins Land geschmuggelt zu haben. Kira konnte fünfzehn Käfige zählen. Zwei waren leer und Kira hatte die leise Ahnung, dass Pooka etwas mit der Stille hinter den Gitterstäben zu tun haben könnte. Die restlichen Käfige aber waren voller bunter, exotischer Vögel.
    Cians Leiche saß grinsend vor einem dieser Käfige und machte mit den Fingern lockende Bewegungen in Richtung eines panisch kreischenden Kakadus.
    Kira wunderte sich, wie sie bei dem lauten Gezwitscher überhaupt hatte schlafen können. Und vor allem so lange, denn die Sonne stand bereits im Zenit.
    Kira lag auf einem Sofa, ihr Kopf auf etwas Warmem, Weichem gebettet. Grace und Meggie saßen ihr gegenüber auf bunt geblümten Sesseln und tranken Tee aus kleinen, reich verzierten Porzellantassen. Zwischen ihnen stand ein alter Holztisch mit kunstvoll gearbeiteten Drachenkrallen als Füßen, auf dem sich ein komplettes Teeservice samt Milch und Keksen befand.
    Kiras Kissen bewegte sich. Ein Blick nach oben in ein grün blitzendes Auge bestätigte

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