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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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vor.
    Kira verstand ein wenig Gälisch, deshalb entging ihr nicht, dass Meggie die Worte vollkommen falsch aussprach und ziemlichen Müll daherredete.
    Pooka, der nach den Resten von Blut am Maul zu urteilen seine Jagd erfolgreich beendet hatte, kicherte neben ihr. »Dummes, dummes Menschlein.«
    »Was meinst du, wird es funktionieren?«, wisperte Kira ihm kaum hörbar zu.
    Manch einer würde es für verrückt halten, Rat bei einem Frettchen zu suchen, aber auch wenn Pooka die meiste Zeit nicht danach aussah, so war er doch eines der ältesten und mächtigsten magischen Wesen der Erde. Ohne seine ständige Hilfe wäre sie schon vor langer Zeit draufgegangen.
    »Pooka meint, ja Pooka weiß.« Er kicherte wieder so unheimlich, dass sich ihr die Nackenhaare aufstellten. Witze, die nur Pooka verstand, waren meist kein gutes Zeichen. »Oh, wird lustig, lustig.« Sein Blick huschte wie beiläufig zum Perser und der Kater legte die Ohren zurück und knurrte.
    Kira bemühte sich, den Deamhan zu ignorieren. Sie richtete ihren Blick stattdessen auf Meggie, die in langen Schritten um den Kreis herumging und immer nur kurz innehielt, um eine der Kerzen zu löschen. Dabei flüsterte sie jedes Mal ein anderes gälisches Wort.
    Magie begann sich um sie zu sammeln, ein leises Summen, das die Luft erfüllte.
    Kingsleys Leiche veränderte sich. Mit angehaltenem Atem beobachtete Kira, wie die totenblassen Wangen an Farbe gewannen und das kurze dunkle Haar zu glänzen anfing.
    Meggie beendete ihren Rundgang, blies die letzte Kerze aus und hauchte das Wort »Beatha«. Leben.
    Der Kater stieß ein entsetztes Fauchen aus und stürmte fluchtartig aus dem Kreis.
    Dann öffnete Kingsley die Augen, während sein Geist immer noch in Kiras Körper weilte.

»Cian, jetzt!«, schrie Kira.
    Sie konnte seine Verwirrung deutlich spüren, wusste jedoch ebenso wenig wie er, was da vor sich ging.
    Trotzdem wartete Cian nicht länger ab. Er stürzte sich aus ihrem Kopf. Früher hätte er für diesen Vorgang noch eine Zauberformel benötigt, aber seine Bekanntschaft mit Kira hatte ihn einiges gelehrt. So brauchte es nur einen Funken von Magie und die Kraft seiner Gedanken, um seine Seele von ihrem Körper zu trennen.
    Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, wie schwer es ihm fallen würde, nicht gleich wieder zu Kira zurückzukehren. Sollte es ihn nicht automatisch zu seinem Körper ziehen? Stattdessen kostete es ihn viel Anstrengung, überhaupt in seine Nähe zu kommen. Als würde er in einem reißenden Fluss gegen den Strom schwimmen.
    Um ihn herum leuchteten Auren in einem munteren Farbenspiel, dunkle Grüntöne und grelles Violett. Und da, direkt vor ihm, die verschwommene Kontur seines Körpers. Ein finsterer Nebel umhüllte ihn und stieß Cian gewaltsam zurück, sobald er versuchte, wieder hineinzuschlüpfen.
    Er verlor an Kraft. Die Lichter wurden schwächer. Zwei Funken rot glühenden Lichts, die an Augen erinnerten, schwebten dicht an ihm vorbei und betrachteten ihn hämisch. Dann schoss der schwarze Nebel direkt auf ihn zu.
    Cian wollte schreien, als seine Welt unter einem Schleier aus Kälte und Dunkelheit verschwand, fand aber keine Kehle, um seiner Panik Ausdruck zu verleihen.
    Er wurde in Kira zurückgeschleudert und auf einmal hatte er wieder einen Körper – und Stimmbänder. Sein Schrei war markerschütternd.
    Rote Augen blitzen ihm aus vertrauten Zügen entgegen, während sich kraftvolle Hände um seinen Hals schlossen. Cian trat verzweifelt um sich, doch Kiras Körper war dem seiner Leiche chancenlos unterlegen.
    Einer ihrer Fingernägel zog eine blutige Linie in Cians ehemalige Wange, doch wer auch immer seinen Körper jetzt bewohnte, schien es nicht einmal zu bemerken. Die Lippen seiner Leiche öffneten sich zu einem belustigten Grinsen. Der Druck auf seine Kehle verstärkte sich, seine Knie gaben nach und er ging zu Boden.
    In den letzten Tagen hatten schon so einige versucht, ihn umzubringen, aber Cian möge verdammt sein, wenn es seiner eigenen gottverfluchten Leiche gelingen würde. Diesen Gedanken wiederholte er wie ein Mantra, während er Magie in sich sammelte und mit einem verschwenderischen Energiestoß auf seinen Gegner abfeuerte.
    Die Leiche wurde von ihm geschleudert und krachte mit einem lauten Knacken in die gegenüberliegende Wand. Der Kopf kippte unnatürlich zur Seite. Mit einem Ruck bog der Zombie ihn gerade und setzte wieder sein boshaftes Grinsen auf.
    »Oh mein Gott! Oh mein Gott!«, sagte Meggie verstört,

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