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Gefangene der Magie

Gefangene der Magie

Titel: Gefangene der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Wild
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Rauchwölkchen stoben aus seinen Nüstern. Sein Atem brannte auf Cians Wangen.
    Der Drache sog die Luft durch seine spitzen Zähne ein. Cian fühlte die Hitze, die sich dort im Maul des Ungeheuers sammelte, bereit, sie alle in einem Meer aus Flammen untergehen zu lassen.
    Sirenen heulten irgendwo im Hintergrund. Ein frei in der Luft schwebender Feuerlöscher flog vor dem gewaltigen Drachen auf und ab, als könnte er etwas ausrichten, und es war wohl dieser abstruse Anblick, der Cian endlich aus seiner Starre löste.
    Meggie schrie immer noch wie am Spieß und versuchte verzweifelt, einen Schutzschild hochzuziehen. Ohne Erfolg. Das Ritual hatte sie zu sehr geschwächt.
    Aller anderen Optionen beraubt, taten sie das einzig Logische: Sie rannten, als wäre eine riesige, Feuer speiende Bestie hinter ihnen her.
    Hitze fraß an ihren Fersen und der Geruch versengten Haars kribbelte Cian in der Nase. Mit einer Hand zog er Meggie an sich und mit der anderen stieß er die Tür nach draußen auf.
    Der gackernde Zombie fegte an ihnen vorbei und gemeinsam machten sie alle einen weiten Satz nach vorne in die willkommene Kühle der Nacht.
    Hinter ihnen ging die Welt im tosenden Feuer unter.
    Cians Füße hatten kaum den Asphalt berührt, da wirbelte er auch schon herum und schleuderte dem Ungeheuer einen gewaltigen Energiestoß entgegen. Er setzte all seine Kraft in diesen einen Schlag, fütterte ihn mit so viel Magie, wie er nur in sich sammeln konnte. Noch nie hatte er so viel Magie in so kurzer Zeit aufgesogen und für einen Moment ließ ihn das Gefühl taumeln. Aber das war es wert. Mit einem derartigen Energiestoß könnte er zehn Mammuts auf einmal lahmlegen und mit Sicherheit hätte da dieses dämliche Reptil …
    Sein Magieball verpuffte am dicken Schuppenpanzer des Drachen wie ein kleines Rauchwölkchen.
    Lass mich ran! , flehte Kira. Du machst ihn mit deinen blöden Attacken doch nur wütend. Ganz zu schweigen von dieser unglaublichen Magieverschwendung.
    Gemächlich kletterte das Ungeheuer von den Resten des Daches, den Blick voller Unheil und Schalk.
    Der Feuerlöscher alias Pooka gab seinen Kampf gegen das Feuer auf und schlug nun mit seinem blechernen Körper auf den Kopf des Drachen ein.
    Und was willst du tun? , fragte Cian Kira in Gedanken. Ihn in den Schlaf singen? Ich glaube nämlich nicht, dass er dir die Zeit lässt, dein Flötchen rauszuholen.
    Das Feuerwehrauto, dessen Sirenen sie vernommen hatten, bog endlich um die Ecke. Nach einem kurzen Blick auf den Drachen kehrte es jedoch prompt wieder um.
    Feiglinge, dachte Cian und seufzte. Als Zielscheibe eines gefräßigen Drachen wäre er ja auch am liebsten weggerannt, aber ein bisschen Beistand wäre schon nett gewesen.
    Die Erde bebte, wo die Pranken des Drachen über den Boden stapften. Für ein so riesiges Wesen war er unglaublich schnell.
    Und er kam direkt auf sie zu.
    Mach irgendwas! , schrie Kira.
    Und was? Mir sind die Zaubertricks ausgegangen.
    Typisch Magier! Große Klappe, aber wenn dann mal wirklich ein Feuer speiender Drache versucht, dein Gesicht zu fressen … Cian, pass auf!
    Eine Feuersäule raste über seinen Kopf hinweg. Cian spürte, wie die Hitze seine Haut streifte, und warf sich gerade noch rechtzeitig auf den Asphalt. Flammen leckten über ihm und setzten Kiras Haarspitzen in Brand.
    Fluchend wälzte sich Cian hin und her, bis das Feuer gelöscht war, dann richtete er sich auf, bereit, dem Ungeheuer erneut gegenüberzutreten.
    Sein Mut sank ins Bodenlose, als er den Drachen keine drei Meter von sich entfernt thronen sah. Auf der anderen Straßenseite winkte der Zombie Cian zum Abschied.
    Einen Schutzschild über sich ziehend, rannte Cian los. Er flutschte zwischen den baumstammdicken Beinen des Drachen hindurch und hatte das Ende der Schwanzspitze fast erreicht, als der Drache herumwirbelte und eine Flammensäule auf ihn niederspie.
    Cian sprang noch im selben Moment ab und warf sich über eine niedrige Gartenmauer. Die Hitze war unerträglich und brannte sich durch Cians Konzentration und Nerven. Trotzdem musste er all seine Sinne beieinanderhalten.
    Aus zusammengekniffenen Augen erspähte er den Feuerlöscher vor der Gartenmauer, der jetzt wieder gegen die Flammen ankämpfte.
    »Pooka!«, rief er. »Bring meine Leiche in Sicherheit, während ich mich um den Drachen kümmere. Wir treffen uns später wieder hier!«
    Der Feuerlöscher fuhr zischend zu ihm herum und Cian begriff, dass der Deamhan nicht auf ihn hören würde. Er würde

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