Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
Vom Netzwerk:
schüttelte den Kopf. »Du bist bereits hereingelegt worden. Dem König wurde Misselthwaite genannt. Aber ich bin überzeugt, dass Mouldin an keinem dieser Orte auftauchen wird.«
    Ein sogar noch längerer Moment des Zögerns, des Argwohns, folgte. »Warum hast du so plötzlich deine Meinung geändert?«, fragte Chance.
    Jamie bedachte die Frau mit einem Blick, der auch Eva nicht gefallen hätte, hätte er sie so angesehen: harte Absicht. »Meine Meinung hat sich niemals geändert. Ich bin, was ich immer habe sein wollen: eigennützig und reich.«
    Eva fühlte sich auf eine unbewusste Weise wie erstarrt. Diese Neuigkeit sollte sie eigentlich nicht zu Eis erstarren lassen. Jamie war niemals ihr Verbündeter gewesen. Sie war ebenso wenig an ihn gebunden wie er an sie. Aber dies … dies fühlte sich an, als zerbräche etwas in ihrer Brust, es war, als würde man die Buntglasfenster einer Kirche eintreten.
    Chance atmete durch den Mund. Es klang keuchend, als wäre sie gerannt. »Was hast du?«
    Jamie schaute sich in der Schenke um. Sein Blick mied Eva nicht, sondern glitt über sie hinweg, als existierte sie nicht mehr für ihn. »Nicht hier.«
    Er versetzte seinem Stuhl einen Tritt, die Frau richtete sich auf, und Eva stand auf. Die Soldaten stießen sich von der Wand ab. Zwei weitere, die vor der Schenke Wache gehalten hatten, kamen jetzt herein. Die Frau legte die Hand auf Jamies Arm. Sie sah … glücklich aus.
    Jamie zeigte zur Hintertür. »Komm, hier entlang, und – was zum Teufel soll das?«
    Evas Hand glitt zitternd zu der spitzen Klinge, die immer verborgen in den Falten ihres Rockes steckte, ehe ihr einfiel, dass Jamie ihr vor langer Zeit alle Waffen abgenommen hatte.

33
    J amie unterdrückte seinen überraschten Ausruf, als Chance auch schon die Stirn krauste und zu ihren Männern hinüberschaute, aber letztendlich ging sie mit ihm zur Hintertür.
    Mit einer raschen Bewegung drückte Jamie Chance die Hand auf den Mund, während er ihr mit der anderen einen Faustschlag auf den Hinterkopf versetzte, sie bewusstlos schlug und gegen die Wand stieß.
    Ihre Wachen waren jetzt auch auf dem Weg zur Hintertür. Sie drängten laut rufend durch die Menge, aber niemanden schien das zu kümmern, außer dass jetzt alle auf die Bewaffneten starrten. Und den Soldaten weiter im Weg standen.
    Jamie zog Chance durch die Hintertür in einen kleinen, dunklen Hof, und seine Gedanken kreisten um zwei Fragen: Was zum Teufel macht Eva hier? Und wo zum Teufel ist Ry?
    Er hielt nicht inne, um über mögliche Antworten nachzudenken, sondern drückte sich mit dem Rücken an die Mauer, als die beiden Wachen, die ihm am nächsten gewesen waren, durch die Tür gestürmt kamen.
    Jamie drehte sich zur Seite und versetzte dem ersten Mann einen heftigen Tritt in die Kniekehle. Mit einem Schmerzensschrei und sein Bein umklammernd, ging der Mann zu Boden.
    Der zweite Soldat breitete daraufhin instinktiv die Arme aus. Jamie packte ihn an einem und zog so heftig daran, dass die Schulter laut knackte, als er den Arm aus dem Gelenk drehte. Der Mann heulte vor Schmerz, während er herumfuhr und dann mit dem Gesicht gegen die Mauer krachte. Er prallte zurück und fiel über den am Boden liegenden Kameraden, der sich in Schmerzen wand und immer wieder versuchte, trotz des gebrochenen Knies aufzustehen.
    Jamie hockte sich neben ihn. Er machte eine Faust, umschloss sie mit der anderen Hand und rammte seinen Ellbogen gegen den Hinterkopf des Mannes mit dem gebrochenen Knie. In dem Moment kam der Soldat mit dem ausgekugelten Arm auf die Füße, taumelte und führte sein Schwert in einem unkontrollierten Schwung gegen Jamie. Der duckte sich, als die Klinge über seinen Kopf hinwegsauste, dann sprang er auf und warf sich mit der Schulter voran gegen den Bauch des Mannes. Sie stürzten beide zu Boden und keuchten, als sie übereinander fielen.
    Jamie hatte sich wieder aufgerappelt, als er ein leises Rufen hörte. »Dick?« Es war einer der beiden Soldaten, die vor der Schenke Wache gestanden hatten. »Dickon? Bist du in Ordnung?«
    »Ich muss meinem Pferd einen anderen Namen geben«, murmelte Jamie, während er sein Schwert zog und seine Aufmerksamkeit auf sein neues Ziel richtete. Vielleicht gelang es ihm, sich einen neuen auszudenken, bevor die beiden sich auf ihn stürzten.
    Dann hörte er das leise Knirschen von Schritten auf Kieselsteinen. Er erstarrte und drehte langsam den Kopf.
    Ry und Roger standen dort, die Schwerter gezogen. Mit einem raschen

Weitere Kostenlose Bücher