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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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niemals entdeckt worden. Jamie, einst der designierte Mörder des Königs, war jetzt Johns Beschützer, der Einzige, der zwischen ihm und einer Legion von Edelleuten stand, die nichts lieber wollten, als ihren gesalbten König auszuweiden und vierzuteilen und seine Innereien unter einem Misthaufen zu begraben, um sich danach seine Krone auf das eigene Haupt zu setzen.
    Chance funkelte Jamie mit ihren Katzenaugen an.
    »Und doch hat Lord Robert kein Wort davon gesagt, nicht wahr? Er hat dich als Waisenjungen von der Straße geholt, hat dich großgezogen und dir eine Stellung bei Hofe beschafft, und du hattest nichts zu tun, als diesen einen Auftrag als Gegenleistung zu erfüllen. Stattdessen hast du deinen Förderer verraten. Er hat das Königreich verlassen, musste in Schande aus seiner Heimat fliehen. Du schuldest ihm etwas , Jamie.«
    Irgendetwas veränderte sich in Jamies Augenausdruck. Seine Augen blickten nicht härter, eher war es wie ein Zurückzucken, und als er sprach, klang seine Stimme wie von unbändiger Wut verzerrt. »Ich habe bezahlt, Chance.«
    »Nein, bis jetzt noch nicht. Sag mir, wissen deine erlauchten königlichen Freunde von deiner Rolle in dieser Verschwörung? Erzbischof Langton, William the Marshal – wissen Sie, dass du ein Attentäter bist?« Sie zischte das Wort. »Sollen wir es ihnen sagen? Ich glaube nicht, dass der König glücklich darüber wäre, von deiner Vergangenheit zu erfahren. Ich denke, es würde ihn nach Blut dürsten.«
    Sie beugte sich vor. »Dies ist eine brunnentiefe Schuld, Jamie. FitzWalter gibt dir eine Chance zur Wiedergutmachung, bevor man dich zwingen wird, dich daran zu erinnern, wer dich zu dem gemacht hat, was du bist. Hast du verstanden?«
    Jamie beugte sich unvermittelt vor, und sie zuckte zurück, stieß gegen die Wand.
    »Ich habe dich verstanden, Chance. Und jetzt versteh du mich: Sollte sich Fitz mit mir über solche Dinge wie Treue austauschen wollen, dann soll er kommen und selbst mit mir reden. Wenn er sich traut.«
    In ihrer Ecke fühlte Eva so etwas wie ein inneres Jubeln, was in dieser Situation sicherlich eine seltsame und höchst unangemessene Reaktion war.
    Chance legte den Kopf schief, und ein nachdenklicher Klang lag in ihren Worten, aber darunter brodelte Zorn. »Wer ist sie, Jamie? Sie ist hübsch. Auf eine ungewöhnliche Art. Und so zart und … windzerzaust. Und doch irgendwie robust. Ich bin überrascht. Du hast doch sonst die feinere Art vorgezogen.« Eva hörte das Schlangenlächeln in Chance’ Stimme. »Oh, nicht dass du von uns anderen nicht auch kosten würdest, aber ich habe dich beobachtet. Und dein Auge folgt immer den Adligen.«
    Eva fühlte ein winziges Zwicken an einer Ecke ihres Herzens, als ob etwas Schweres darauf gefallen wäre.
    Sie musste mit einer Bewegung darauf reagiert haben, denn Jamie riss den Blick von Chance los und richtete ihn schnell wie eine Peitsche auf Eva. Ihre Blicke verfingen sich ineinander.
    Es war eine körperliche Sache, dieser Blick. Er packte sie. Jamie sah sie an, erkannte sie, wandte sich ab, ließ sie auf die Weise los, wie ein Adler seine Beute fallen lässt, und richtete seinen Blick wieder auf die Frau, die so offensichtlich wollte, dass Jamie sie stattdessen jagte.
    »Du hattest viele Gelegenheiten, aus dem Unrat zu kriechen, Chance, aber eines Tages wirst du darin sterben«, sagte Jamie kalt. »Und du bist dumm, deine Männer so weit weg von dir postiert zu haben, wenn du mir Drohungen überbringst.«
    Sie zog die hellen Augenbrauen hoch. »Du wirst doch gewiss nicht Hand an mich legen, Jamie, oder?« An der Oberfläche war ihre Stimme von Geringschätzung und Drohung gefüllt, aber ganz deutlich lag darunter Hoffnung.
    Jamie schob den Stuhl zurück und stand auf. »Meine Lehnstreue ist ein wertloses Gut, Chance, wie du ganz richtig gesagt hast. Auf jeden Fall habe ich keine zu schwören. Lass sie uns beiseitelassen für das, um was es wirklich geht: Wie viel wird FitzWalter für den Priester bieten?«
    Ein Übelkeit erregendes Gefühl breitete sich in Evas Magen aus, ganz so, als würde sie in einem kleinen Boot den Kanal überqueren.
    Die Frau neigte den Kopf zur Seite und sah Jamie abschätzend an. »Sehr viel. Warum? Weißt du etwas?«
    »Ich weiß, dass Mouldin den Priester nicht an die Rebellen übergeben wird. Ich weiß, dass ich etwas Besseres habe, aber nur zum richtigen Preis. Wo sollt ihr euch mit Mouldin treffen?«
    Sie zögerte, dann sagte sie: »In Gracious Hill. Warum?«
    Jamie

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