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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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an dem wir uns währenddessen aufhalten, Master Wirt.«
    Zweifelnd musterte der Wirt die lädiert aussehende Gruppe, bis sein Blick an Eva hängen blieb. Sie lächelte. Er nickte und sagte: »Mein Rübenkeller liegt hier auf der Rückseite des Hauses.«

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    E s brauchte nur einen Augenblick, bis sie in das leicht moderig riechende Erdloch hinabgestiegen waren, das dem Wirt als Rübenkeller diente.
    Zweimal so breit und so lang wie ein Pflug beherbergte die Grube zu dieser Zeit des Jahres wenig Gemüse, lediglich eine große Menge Rüben. Wie sich krümmende braune Finger und empörte Ellbogen streckten sie sich aus der Erde. Das rostrote Licht der untergehenden Sonne ergoss sich über die Stufen, die in die Grube hinunterführten, ehe der Wirt die Tür mit einem plötzlichen, erschreckend lauten Knall über ihnen schloss.
    Eva starrte in das Dunkel um sie herum. Sie war im Bauch der Finsternis. Sie konnte nichts sehen. Die einzigen Geräusche waren das Atmen der anderen und das gedämpfte ferne Poltern von Schritten auf Kieselsteinen oben. Um sie alle herum herrschte die unnachgiebige Abwesenheit von frischer Luft, und wie Dämpfe erhob sich der torfige Geruch der Erde, die dafür sorgte, dass Dinge oberirdisch wachsen konnten, während es hier unten in der Dunkelheit … dunkel war.
    »Es ist dunkel«, verkündete sie ruhig.
    Ihre Worte konnten nicht von der sie umschließenden Erde abprallen, denn sie wurden in sie hineingesogen, verschwanden. Schweigen. Jemand bewegte sich, das Knarzen von Leder und ein leises Klirren von Metall gegen Metall. Evas Herz schlug schneller und noch schneller. Sie konnte es tief in ihren Ohren hören, konnte die Peitschenschläge von Kälte spüren, die durch sie hindurchgingen. Wenn irgendetwas ihr je geraten hatte: »Lauf!« – dieses finstere Grab tat es.
    »Eva?«, murmelte Roger.
    Sie konnte nicht antworten. Die Lächerlichkeit dieser Angst, vor Dunkelheit und vor Schmutz, wenn doch die wirklich gefährlichen Dinge überall oberirdisch lauerten. Doch der Verstand hatte keine Macht über diese Panik. Sie öffnete den Mund, um zu atmen.
    Plötzlich war da eine Bewegung, Schritte von Stiefeln auf festgestampfter Erde. Ein dumpfer Knall, dann Licht, herrliches rotgoldenes Licht, das hereinströmte, als Jamie eine der beiden Türblätter zurückstieß, die über diesem lebensrettenden Grab lagen.
    »Es ist nichts«, sagte er knapp, während er sich auf eine der Stufen setzte. »Es ist eine Falltür; hier sucht keiner, und wenn doch, findet er nichts.«
    Eva starrte hinauf zum Eingang, ins Licht, wo sich Jamies Silhouette dunkel gegen das Rotgold im Hintergrund abzeichnete. Sie atmete tief durch. Die Sonne, die frische Luft, Jamie, und dass er gewusst hatte, was sie brauchte; sie atmete all die Dinge ein, die sie spüren ließen, dass sie lebte.
    Er lehnte sich zurück, schaute hoch, dann stand er auf, beugte sich vor und spähte aus der Luke. Dann drehte er sich um.
    »Sie sind vorbeigezogen.«
    »Roger«, sagte Eva, während sie aufstand. »Zieh dir deine Kapuze tief in die Stirn, sieh aus wie einer, der Geschwüre hat.«

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    R oger sah sie fragend an, aber einen Herzschlag später hatte er getan, was sie gesagt hatte.
    »Ihr alle zieht eure Kapuzen tief ins Gesicht«, wies Eva die drei an, »dann zieht eure Handschuhe an und geht leicht nach vorn gebeugt. Ja, höchst natürlich, Ihr auch, Ry, seid Ihr doch ein einfacher Mann, wie Ihr sagtet.« Jamies lederne Panzerweste knarrte, als er sich zu Ry umwandte und ihn ansah. »Und Ihr«, sagte sie, wobei sie sich Jamie zuwandte, »werdet ausnahmsweise einmal Euren Mund geschlossen halten und Eure Wolfsaugen niedergeschlagen.«
    Jamie starrte sie verblüfft an. »Meine was?«
    Sie wandte sich ab. »Alles von Euch.«
    Ry grinste. Gog lachte leise, und diese Dinge halfen, die Momente der Anspannung verstreichen zu lassen, in denen sie ihre Kapuzen tiefer ins Gesicht zogen und sich auf den Weg zur Fähre machten.
    Sie warteten den nächsten Trupp Soldaten ab, mit all dem klirrenden Stahl und Eisen, der die Fähre verließ. Eva spürte den Boden unter ihren Füßen beben, als die Männer vorbeizogen. Aber noch stärker spürte sie Jamies harten Körper nur wenige Zoll hinter sich, spürte sie, wie genau er jeden Mann musterte, der vorbeiging, und sie wusste, dass auf jeden Fall der erste Mann sterben würde, bevor er zuschlagen könnte.
    Es waren die Hunderte, die folgten, die sie so sehr erschreckten.
    Sie eilten den gefurchten Pfad

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