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Gefangene der Sehnsucht

Gefangene der Sehnsucht

Titel: Gefangene der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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sie verdutzt an. »Ich war nicht ritterlich, Eva.«
    »Das weiß ich.«
    Jamie ignorierte sie und wandte sich erneut Roger zu: »Und du bist sicher, dass die sechs, die uns angegriffen haben, dieselben Männer waren, die Father Peter entführt haben?«
    »Ganz sicher. Ich weiß es, weil einer von ihnen sagte: ›Um Gottes willen, er ist nur ein Junge. Zwei von uns werden ihn doch wohl niederschlagen können, oder?‹« Roger grinste. »Das haben sie dann auch getan.«
    Eva schüttelte den Kopf. »Solche Dummheit hilft kein bisschen weiter.«
    »Mut.« Jamie sagte es leise, aber Roger schien aufrechter in seinem Sattel zu sitzen. Doch er ging nicht offen gegen Evas Worte an.
    »Ja, ja, das bedeutet euch Männern viel, ich weiß. Ihr alle müsst so wunderbar mutig bei all den dummen Dingen sein, die ihr macht.«
    »Besser, als nicht mutig zu sein«, sagte Gog, sein Lächeln wirkte ungebrochen. »Also wirklich, Eva, du bist verrückt, dich darüber zu beklagen. Was tun wir denn vorrangig in England?«
    Sie schob einige Haarsträhnen zurück, die ihr um das Gesicht wehten. »Father Peter retten, bevor so böse Männer wie Jamie es tun.«
    Jamie zeigte keine Reaktion auf diese unhöfliche Feststellung.
    »Genau das«, stimmte Roger zu. »Wir sind in England und jagen gefährlichen Männer nach, um den eure zu retten. Wir jagen ihm nach. Du jagst ihm nach, Eva. Wie nennst du das?«
    »Dumm?«, schlug sie vor, um ihn zufriedenzustellen.
    Er lächelte. »Und mutig. Wirklich, Eva, wenn ich das gelernt habe, dann habe ich es von dir gelernt.«
    Sie schnaubte. »Du bist dumm, das zu sagen.«
    »Und du bist mutig.«
    »Wir sind ein Haufen von Dummköpfen.«
    »Besser als ein Haufen von Feiglingen zu sein«, war alles, was Gog sagte, der noch immer grinste.
    Eva starrte auf sein vertrautes Profil. Er entfernte sich von ihr, unaufhaltsam, wie ein Schiff vom Kai. Es war in allem sichtbar, in seinem Tun, in der Art, wie er so unhöflich ihre vernünftigen Gedanken ablehnte, und … im hellen Sonnenschein … waren das … waren das … blonde Bartstoppeln in seinem Gesicht?
    Sie war geschockt. Er wurde zum Mann, und Jamie … Jamie war sein Vorbild.
    Zorn baute sich in nicht auszuhaltendem Maße in ihr auf. Mit einem überaus giftigen Blick wandte Eva sich an das Objekt ihrer Feindseligkeit. »Sicherlich weißt du eine ganze Menge über diese Dinge, und doch bist du sie nicht leid.« Ihre Stimme war so leise, dass es fast wie ein Zischen klang.
    Jamies Kopf fuhr um wenige Zoll herum. »Was bin ich nicht leid?«
    »Dummheit.«
    Abrupt zügelte er sein Pferd. »Ry, reite mit Roger voraus.«
    Die beiden schätzten den Blick ab, den Eva Jamie zuwarf, und den Blick, mit dem Jamie Eva so entschieden nicht anschaute, und trabten glücklich davon. Als sie einige Yards entfernt waren, drehte sich Jamie um.
    »Und jetzt, Eva – was habt Ihr gesagt?«
    Die ironische Höflichkeit seines Tons war fast noch ärgerlicher als die Tatsache, dass Gog ihn bewunderte. Als die Tatsache, dass sie sich ihm zugeneigt hatte. Dass seine Hand …
    Sie schaute noch finsterer. Ihr ganzes Gesicht rötete sich. »Würdet Ihr nicht sagen, dass Ihr gelegentlich in Dummheit schwelgt, Jamie?«
    »Lasst mich einen Moment nachdenken … Ja. Als ich Euch zum ersten Mal gesehen und Euch nicht sofort an Händen und Füßen gefesselt habe. Und Euch an einen Baum gebunden habe.«
    Sie nickte kalt. »Und ich hätte Euch mit meinem spitzen Dolch erstechen sollen, als ich zum ersten Mal die Chance dazu hatte.«
    Seine Augen wurden hart. »Ja, Eva, hättet Ihr es gekonnt, hättet Ihr das tun sollen.«
    »Ihr« , fauchte sie, »der einen Priester entführen wollte. Ihr , der Ihr im Bund mit dem Teufel steht, Ihr solltet achtgeben.« Sie war kurz davor zu knurren, so empört war sie. Es war ihre Ohnmacht, erkannte sie mit bangem Herzen. Sie konnte ihn nicht dazu bringen, auf die Art zu empfinden, wie sie empfand. »Denn sollte je weniger als ein Yard Abstand zwischen uns sein und ich eine Klinge in meiner Hand haben …«
    »Achtet sehr genau darauf, was Ihr als Nächstes sagt, Eva.« Seine Stimme klang tödlich ruhig. »Denn falls es mir nicht gefällt, wird es Euch leidtun.«
    »Ihr droht mir seit dem Moment, in dem ich Euch begegnet bin«, fauchte sie.
    »Und habe das gestern Abend wahrgemacht.«
    Da war es heraus, wie ein toter Vogel, der auf dem Pfad zwischen sie gefallen war. Eva zuckte zurück, sprachlos.
    Seine Augen waren gnadenlos. »Und ich werde sie wieder und wieder

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