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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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…«
    »Von einem weißen Vogel?«, rief Aeriel. »Ich komme aus Terrain. Dort wurde ich geboren … So muss es gewesen sein. Ich habe keine Erinnerung an irgendwelche Angehörigen. Ich habe keine Familie, und mein Name ist Aeriel.«

    Roschka wandte sich ab. »Wenn wir bei den Hohen Familien sind«, sagte er, »werden wir ihre Seherinnen entscheiden lassen.«
    Niedergeschlagen drehte Aeriel ihren Stab zwischen den Händen. »Seit ich zu dieser Reise aufbrach, vergingen viele Tagmonate«, erzählte sie ihm, »ich folgte einem Reim:
    Doch zuerst müssen sie sich vereinen, die Feinde der Engel der Nacht,
    Eine Braut, die im Tempel durch Feuer schreitet, hat teil an der Schlacht,
    Weit jenseits des Sandmeers kommen Streitrösser für die Zweitgeborenen,
    Und neu geschmiedete Waffen, ein geflügelter Stab –
    Dann kostet die königliche Prinzessin von dem Baum – sonst wär sie verloren.
    Also geschehen die Dinge, von der Stadt Esternesse weitab:
    Eine Zusammenkunft von Gargoyles, ein Fest auf dem Stein,
    Der Weißen Hexe Helferin wird nicht mehr sein.«
    Aeriel seufzte. »Beinahe hätte ich ihn vergessen.« Sie sah Roschka flüchtig an. »Sagt er dir etwas?«
    Er schüttelte den Kopf. Ihr Blick wanderte zu Erin. Das dunkelhäutige Mädchen war lauschend näher gekommen. Auch sie schüttelte den Kopf. Resigniert sah Aeriel zu Boden.
    »Dann muss ich die Sibylle von Orm fragen, was er bedeutet.« Sie sah wieder auf und begegnete ihren Blicken. »Geht zu den Hohen Familien und wartet dort auf mich.«

    Erin hob abwehrend die Hände. »Nein«, flüsterte sie. »Ich will nicht von dir getrennt werden.«
    »Schwester«, rief Roschka. »Pirs braucht seinen Fürsten.«
    »Du bist sein Fürst«, sagte Aeriel und fügte dann sanfter hinzu: »Ich bin nicht deine Schwester.«
    Erin packte ihren Ärmel. »Verlass mich nicht«, flehte sie.
    Aeriel wandte sich ihr zu. »Und du, Erin«, sagte sie. »Hältst auch du mich für die Prinzessin von Pirs?«
    »Das ist mir gleichgültig«, rief das dunkelhäutige Mädchen. »Du bist Aeriel. Nimm mich mit. Ich will bei dir sein, wohin du auch gehst.«
    Aeriel berührte ihre Wange. »Terrain ist ein Sklavenland«, sagte sie. »Dort werde ich nicht in Sicherheit sein und du auch nicht. Und die Weiße Hexe jagt mich. Das weiß ich jetzt. Geh mit Roschka.«
    Das dunkelhäutige Mädchen wich vor ihr zurück und ließ ihren Ärmel los, aber ihre Augen funkelten wütend. Mit ruhiger Stimme entgegnete sie: »Ich gehe nicht mit ihm«, sagte sie. »Ich bleibe bei dir.«
    »Nein«, antwortete Aeriel schroff. »Wie soll ich dich wiederfinden, wenn du nicht bei Roschka bist?«
    »Du hast versprochen, mich mitzunehmen«, sagte Erin, »zu jenen Inseln, wo die dunkelhäutigen Menschen leben.«
    »Ich halte mein Versprechen«, sagte Aeriel. »Ich komme zurück und hole dich.«
    »Verlass mich nicht«, schluchzte Erin. Ihre Wangen waren tränennass.
    Aeriel neigte den Kopf und küsste ihre Augen. »Ich komme
dich holen.« Das dunkelhäutige Mädchen klammerte sich an sie und wollte sie nicht gehen lassen. »Roschka«, stieß Aeriel hervor, bemüht, sich aus Erins Armen zu befreien, »lass nicht zu, dass sie mir folgt.«
    Der Prinz legte beide Arme um das dunkelhäutige Mädchen und hielt es fest. Erin wehrte sich dagegen. Roschka starrte Aeriel an.
    »Du bist meine Schwester«, sagte er. »Ich weiß es. Ich kann nicht auch dich noch festhalten, aber du musst mir versprechen zurückzukommen.«
    »Ich bleibe nicht lange fort«, sagte Aeriel und hoffte, dass es stimmte.
    »Nein, verlass mich nicht«, keuchte Erin atemlos. »Aeriel, geh nicht.«
    Das dunkelhäutige Mädchen wand sich in den Armen des Prinzen. Aeriel wich zurück. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Ihre Augen schwammen in Tränen.
    »Ich kann dich nicht mitnehmen«, flüsterte sie. »Ich wage es nicht.«
    Dann drehte sie sich um und riss sich von den beiden los. Auf ihren Pfiff sprangen die Gargoyles auf. Aeriel schulterte ihr Bündel und nahm den Stab auf. Zum Schutz gegen das grelle weiße Sonnenlicht zog sie die Kapuze über den Kopf.
    Hinter sich hörte sie Erin und Roschka gleichzeitig aufschreien. Sie wandte sich um und sah sie erschrocken und verblüfft dastehen. Sie starrten ihr nach, in die Sonne, aber sie sahen an ihr vorbei, durch sie hindurch, mit einem derart erstaunten Ausdruck auf den Gesichtern, dass Aeriel vollkommen verwirrt war.
Es war, als könnten sie sie nicht sehen, als hätten sie sie plötzlich aus den Augen verloren. Erin

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