Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms
schauten sich einen schrecklichen Moment lang an, Ratlosigkeit malte sich auf ihren Gesichtern. Becky Lynn räusperte sich. „Nun, dann … gute Nacht.“
Damit drehte sie sich um und machte Anstalten, aus dem Zimmer zu gehen. Als sie ihren Namen hinter sich hörte, drehte sie sich um und warf Carlo über die Schulter einen Blick zu.
„Hast du nicht Lust, heute Nacht bei mir zu schlafen?“
Sie verstand sein Angebot und erkannte, dass es nichts mit Sex zu tun hatte. Tränen schossen ihr in die Augen. „Ja“, flüsterte sie. „Ich will heute Nacht nicht allein sein.“
„Ich auch nicht, bella. Komm.“ Er kam auf sie zu, nahm sie an der Hand und führte sie in sein Schlafzimmer, das von einem luxuriösen Doppelbett dominiert wurde.
Nachdem sie nebeneinander lagen, zog Carlo Becky Lynn behutsam an sich. Als sie die Wärme spürte, die von seinem Körper ausging, fühlte sie sich plötzlich so allein wie noch nie in ihrem Leben. So also sah die Nacht aus, von der sie immer geträumt hatte. Ihre Hochzeitsnacht. Alles war genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte – ihr Nachthemd, das Bett, die Wärme und die Zärtlichkeit. Nur die Liebe fehlte. Und die Leidenschaft.
Sie holte flach Atem und biss sich auf die Unterlippe, weil sie nicht wollte, dass er bemerkte, dass sie weinte. Es würde ihn verletzen. Sie hatte ihm so viel zu verdanken.
Carlo stützte sich auf seinen Ellbogen auf und schaute auf sie hinunter. Sie spürte seinen Blick, schaffte es jedoch nicht, ihm in die Augen zu sehen. „Sei nicht traurig, bella.“ Er streichelte ihren Arm, ihr Haar, ihren Rücken.
„Ich bin nicht traurig“, flüsterte sie. „Du hast mich heute sehr glücklich gemacht.“
Er drehte ihren Kopf zu sich herum und versuchte, ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen, doch sie blieb an ihrer nassen Wange kleben, so dass er sie mit den Fingerspitzen ablösen musste. Er sah sie eindringlich an. „Und warum weinst du dann?“
Ihre Augen begannen schon wieder überzulaufen, und sie verfluchte ihre Tränen. „Weil … weil ich dumm bin. Weil ich … Du hast mir so viel gegeben. Mehr als irgendein anderer Mensch auf der Welt.“
„Ich weiß, was dir fehlt, und ich verstehe dich sehr gut. Du brauchst dich nicht vor mir zu verstecken.“ Er fing mit seinem Daumen eine Träne auf. „Ich will, dass du glücklich bist.“
Er beugte sich über sie und küsste sie auf den Mund, lange und zärtlich, doch ohne Leidenschaft. Sie versteifte sich und versuchte, sich ihm zu entziehen.
Er aber hielt sie fest, indem er ihre Handgelenke einfing. „Lass mich dich glücklich machen, Becky Lynn. Bitte.“
„Das machst du doch, Carlo. Du …“
„Nein, bella. Er verstärkte seinen Griff. „Das meine ich nicht. Ich möchte dir heute Nacht Vergnügen bereiten. In deiner Hochzeitsnacht.“
Sie schaute ihn hilflos an. Und plötzlich sehnte sie sich danach, berührt zu werden. Auf einmal wollte sie in Armen gehalten, gestreichelt und geliebt werden. Sie brauchte es, sie brauchte es so sehr, dass es schon fast wehtat.
Sie verdrängte ihre Bedürfnisse und schüttelte den Kopf. „Das musst du nicht. Es ist nicht nötig, verstehst du?“
„Doch, es ist nötig.“ Er fuhr ihr mit den Fingerspitzen übers Gesicht, dann beugte er sich erneut über sie. „Schließ die Augen“, flüsterte er, und sie spürte seinen Atem an ihrer Wange. „Lass mich dich glücklich machen.“
Sie tat, was er sagte, und ließ ihren Kopf gegen seine Brust sinken. Zuerst fühlten sich seine Hände seltsam und fremd an auf ihrem Körper, und sie kam sich vor wie eine Verräterin. Doch als er sie weiter streichelte, sanft und geduldig – zu geduldig für einen Lieberhaber, zu selbstlos, als dass sie es mit Leidenschaft hätte verwechseln können, sondern einfach nur warm und zärtlich –, begann sie sich langsam zu entspannen.
Solange sie die Augen geschlossen hielt, gelang es ihr, ihre Unsicherheit und ihre Selbstzweifel außen vor zu lassen, sie selbst war fast nicht mehr vorhanden, sondern nur noch ihr Körper, der sich Carlos Zärtlichkeiten hingab. Und plötzlich entzündete sich in ihr eine Flamme, klein und doch hell, und ihr Begehren erwachte. Jetzt wollte sie mehr.
Er spürte ihr Verlangen und schob ihr Nachthemd hoch. Seine Hand glitt zwischen ihre Beine und wanderte langsam ihre Schenkel nach oben, bis sie das geheime Versteck ihres Begehrens gefunden hatte. Als er mit dem Finger in sie eindrang, wimmerte sie und wölbte sich ihm
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