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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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um. „Sind das nicht deine Freunde? Die aus der Footballmannschaft?“
    Randys Augen flackerten. Er begegnete dem Blick seines Vaters kurz, dann schaute er weg. Er sah aus, als müsse er sich gleich übergeben. „Ja.“
    „Waren sie heute Abend nicht beim Training?“
    „Doch.“
    Becky Lynn schnappte nach Luft. „Es war vorher! Sie haben sich darüber unterhalten, was sie dem Trainer …“
    „Verlogenes Flittchen“, brüllte ihr Vater sie an. „Geh mir sofort aus den Augen, sonst vergesse ich mich!“
    Becky Lynn stolperte zwei Schritte zurück. Ihre Mutter stand auf der Schwelle zur Küche, das Gesicht weiß wie ein Bettlaken, ihre Hände zitterten unübersehbar. Becky Lynn begegnete ihrem Blick und schaute sie flehend an. Hilf mir, Mama, halt zu mir, ich brauche dich.
    Doch Becky Lynn flehte vergebens. Ihre Mutter stand einfach nur da, sah ihre Tochter an und sagte kein einziges Wort.
    Das Zimmer begann vor Becky Lynns Augen zu verschwimmen. Sie hatte niemandem hier in diesem Haus. Niemanden. Sie war allein.
    Um wieder einen klaren Blick zu bekommen, zwinkerte sie ein paar Mal rasch hintereinander. Als sie gleich darauf ihre Mutter ansah, überfiel sie ein seltsames Gefühl der Erleichterung, das Glenna Lees Verhalten in ihr freigesetzt zu haben schien. Plötzlich verspürte sie eine eigenartige innere Ruhe. Jetzt gab es nichts, aber auch gar nichts mehr, was sie hier in Bend hielt. Sie war frei.
    Wortlos wandte sich Becky Lynn um und rannte aus dem Zimmer.
    „Komm mir bloß nicht noch mal mit so einem Scheiß daher!“ brüllte ihr Randall Lee hinterher. „Hast du mich verstanden? Und ein Flittchen dulde ich nicht in meinem Haus, nur dass das klar ist.“
    Becky Lynn schleppte sich ins Bad und schloss die Tür hinter sich ab. So wurde das wütende Gebrüll ihres Vater zumindest ein bisschen gedämpft. Sie ging zu der alten Emaillebadewanne mit den Löwenklauenfüßen hinüber, stöpselte den Abfluss zu und drehte beide Wasserhähne voll auf. Dann begann sie sich auszuziehen, wobei sie es vermied, einen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken zu werfen.
    Sie haben dir eine Tüte über den Kopf gestülpt, damit sie sie nicht gezwungen waren, dein Gesicht zu sehen, während sie dich vergewaltigten.
    Eine schlimmere Demütigung war nicht vorstellbar. Sie stieg in die Badewanne und ließ sich in das warme Wasser sinken. Es war wie eine Taufe. Das Wasser würde alles abwaschen, Rickys brutale Berührungen, seinen Geruch. Seinen Hass.
    Sie legte ihren Kopf an das kühle Emaille und schloss die Augen.
    So, als stände sie neben sich selbst, sah sie sich plötzlich ausgestreckt in der Badewanne liegen, die weiße Haut bedeckt mit Dreck, Beulen, Kratzern und Schürfwunden, deren Blut das Wasser rot färbte.
    Sie würden es ein zweites Mal versuchen.
    Sie wollte schreien, laut aufheulen vor Wut und Schmerz, doch sie hatte keine Tränen mehr. Sie verspürte nur noch Leere.
    Als das Wasser langsam kalt zu werden begann, öffnete sie die Augen, setzte sich auf und begann sich gründlich einzuseifen. Ihre Schultern, ihre Brust, ihren Bauch, ihre Schenkel und ihren geschändeten Schoß. Sie wusch den Schmutz und das Blut weg. Die Schürfwunden taten besonders weh, doch auch sie würden wieder heilen. Nur wie sie mit der Demütigung und der Schmach weiterleben sollte, wusste sie nicht.
    Unter ihren Fingernägeln war Blut. Tommys Blut. Sie nahm eine Handwaschbürste und bürstete sich ihre Nägel so lange, bis sie sauber waren. Dann schäumte sie ihr Haar ein, spülte es aus, schäumte es ein zweites Mal ein.
    Das Wasser hatte mittlerweile eine schmutzigbraune Färbung angenommen. Ihr Magen hob sich, doch sie drängte die aufkommende Übelkeit entschlossen zurück. Sie zog den Stöpsel heraus. Nackt, die Arme eng um sich geschlungen, saß sie zähneklappernd in der leeren Badewanne und starrte vor sich hin.
    Wort- und Bilderfetzen wirbelten wild durch ihren Kopf.
    Ich werde es niemandem erzählen, Becky Lynn, aber du musst mir versprechen, dass du es mir sagst, wenn sich diese Kerle dich dir noch mal nähern sollten …
    Was hast du dir davon versprochen, uns bei Miss Opal zu verpfeifen … Unsere Eltern haben sich halb tot gelacht …
    Verlogenes Flittchen … Geh mir sofort aus den Augen …
    Hör auf damit, Mama … ich brauche dich … Mama, bitte hilf mir …
    Ich werd schon dafür sorgen, dass Tommy und Buddy auch noch zu ihrem Vergnügen kommen, verlass dich drauf.
    Jetzt kamen die Tränen. Heiß stiegen sie

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