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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Das waren seine Freundinnen und Freunde, das waren die Leute, mit denen er groß geworden war. Carlo hatte hier nichts verloren. Jack hasste Carlo für die Geschmeidigkeit, mit der er sich an die Situation angepasst hatte. Und dafür, dass er offensichtlich die Gabe hatte, sich bei allen beliebt zu machen. Dann wieder sagte Jack sich, dass er keinen Grund hatte, sich betrogen zu fühlen. Aber er tat es dennoch.
    Jetzt blieb Carlo bei Gina stehen, beugte sich zu ihr hinunter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Das Model warf den Kopf in den Nacken und lachte übermütig. Carlo legte ihr die Hand auf den Rücken, nur wenig über dem Po. Er rückte ihr noch etwas näher zuleibe und ließ seine Hand dann ganz langsam nach unten gleiten.
    Da sah Jack rot. Gina gehörte ihm, und nur über seine Leiche würde er es zulassen, dass dieser hergelaufene Sohn eines Schweinehunds seine dreckigen Finger auf etwas legte, das er, Jack, sich zu erobern gedachte. Wie von der Tarantel gestochen, raste er wutentbrannt die Treppe nach unten und stürmte durchs Studio, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass Giovanni oder seine Mutter auf ihn aufmerksam werden könnten.
    Einen Moment später trat er von hinten auf die beiden zu. „Lass die Finger von ihr“, herrschte er Carlo an und hob drohend die Fäuste, ohne dass sein Halbbruder es sehen konnte.
    Carlo wandte sich langsam um und schaute Jack an. „Entschuldigung, ich habe wohl nicht recht verstanden.“
    „Du hast genau gehört, was ich gesagt habe.“ Jack starrte Carlo hasserfüllt an. „Hände weg, und zwar sofort.“
    Carlo verzog die Lippen zu einem trägen, amüsierten Lächeln. „Verpiss dich! „Ich hab nicht gehört, dass sie sich beschwert hätte.“
    „Jack“, flüsterte Gina erschrocken.
    Carlo verengte die Augen. Während er nun seinen Blick über Jack wandern ließ, ging ihm ein Licht auf. „Ah – du bist also der Bastard, stimmt’s?“
    „Und du bist ein Arschloch.“
    Carlo hob nur eine Augenbraue und tat ansonsten so, als hätte er nichts gehört. „Hab mich schon die ganze Zeit gefragt, wann wir uns mal über den Weg laufen würden.“ Sein Englisch war perfekt, aber er hatte einen leichten Akzent, der sehr kultiviert wirkte und ihn reifer und älter erscheinen ließ, als er in Wirklichkeit war. Jack, nur ein Jahr jünger als Carlo, fühlte sich plötzlich wie ein kleiner Junge. Ein Gefühl, das er hasste.
    Während er krampfhaft nach einer passenden Erwiderung suchte, lachte Carlo leise. „Dad hat mir schon von dir erzählt. Er sagte, du wärst eine … Blamage.“
    Jack hätte sich am liebsten auf ihn gestürzt, doch er beherrschte sich. Allerdings trat er drohend einen Schritt näher an seinen Halbbruder heran. Carlo war einen halben Kopf kleiner als er. „Vielleicht hat er ja Recht, aber ich könnte dir dennoch einen Arschtritt verpassen, dass du in die andere Ecke des Studios fliegst.“
    Carlo schüttelte in milder Missbilligung den Kopf. „Ihr Amerikaner scheint immer noch zu glauben, dass ihr im Wilden Westen lebt. Ist mir ein völliges Rätsel.“
    „Und ihr Italiener seid alle Kleinstadtcasanovas. Hab ich auch nie verstanden.“ Mittlerweile zogen sie wachsende Aufmerksamkeit auf sich. Jack ignorierte die Umstehenden und zeigte Carlo die Fäuste. „Na los, ich zeig dir, wo’s langgeht.“
    „Dannazione!“ Fuchsteufelwild kam Giovanni auf sie zugestürmt. „Was zum Teufel geht hier vor?“ Durch die Versammelten ging ein nervöses Kichern, dann stoben sie auseinander, um ihn durchzulassen. Er blieb dicht vor Carlo stehen. „Was ist los, Carlo?“, fuhr er seinen Sohn an, „was soll das? Ich will eine Erklärung! Immediatamente!“
    Carlo wurde leicht blass um die Nase, und seine kühle Arroganz löste sich in Luft auf. „N… nichts“, stammelte er kleinlaut. Er räusperte sich. „Ich habe mich nur unterhalten, und da kam dieser … dieser Typ dazu und wollte Streit anfangen.“
    Giovanni drehte sich nach Jack um. Sein Gesichtsausdruck war finster. „Was machst du hier?“ herrschte er ihn an. „Du hast hier nichts verloren.“
    Giovannis Worte schmerzten Jack zutiefst, doch er ließ sich nichts anmerken. Er schob seine Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans und zuckte mit gespieltem Gleichmut die Schultern. „Ich häng nur ein bisschen rum.“
    Giovanni zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. „Erdreistet euch nicht noch einmal, das Shooting mit eurem Blödsinn zu stören.“
    „Ganz bestimmt nicht“, versicherte

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