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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Schulsachen mit. Ich werde meiner Mutter erzählen, dass du mir in Französisch hilfst.“
    „Ich hab keinen Schimmer von Französisch.“
    Sie lächelte, langsam und sexy, und sein Puls begann verrückt zu spielen. „Keine Sorge, Jack, ich bring’s dir schon bei.“
    Dann drehte sie sich um und ging zur Tür. Dort angelangt, warf sie ihm noch einen Blick über die Schulter zu. „Halb neun, abgemacht?“ Bevor er noch etwas sagen konnte, war sie im Studio verschwunden.
     
9. KAPITEL
    Als Jack nach Hause kam, ließ er sich aufs Bett fallen und starrte zur Decke. Was für ein Vormittag! Noch immer bebte er vor Wut, wenn er an Giovanni und Carlo dachte. Auch das erschrockene Gesicht seiner Mutter ging ihm nicht aus dem Kopf. Anscheinend hatte ihr Giovanni tatsächlich schon früher untersagt, ihn, Jack, mit auf den Set zu bringen.
    Verdammt! Seine Blicke wanderten über einen haarfeinen Riss an der Decke. Er hatte sie wirklich in Schwierigkeiten gebracht damit, dass er nur an sich selbst gedacht und sich nicht überlegt hatte, was für Konsequenzen sein Tun für sie haben könnte. Das war ihm überhaupt nicht in den Sinn gekommen. Dafür sah er es jetzt umso klarer.
    Gina. Bei dem Gedanken an sie überfiel ihn schlagartig heftiges Verlangen. Er machte die Augen fest zu. Sie wollte ihm Französisch beibringen.
    Französisch. Dachte sie dabei an dasselbe wie er?
    Heute Nacht könnte es passieren, heute Nacht könnte er zum Mann werden.
    Er setzte sich auf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, während er sich Gina vorstellte: Gina, lachend in dem hautengen Satinkleid, das mehr von ihrem Körper verriet als verhüllte; Gina, die Lippen verführerisch geöffnet und feucht. Als er nun tief Luft holte, schien es ihm, als hätte er sein ganzes Leben auf diese Gelegenheit gewartet. Er würde sie sich nicht entgehen lassen.
    Vier Stunden später warf Jack einen Blick auf den Herd, wo die Spaghettisoße vor sich hinköchelte. Er hatte einen gemischten Salat zubereitet und das frische italienische Brot mit Knoblauchbutter bestrichen, so dass er es nur noch in den Backofen zu schieben brauchte, wenn seine Mutter nach Hause kam. Sicherlich hatte sie den ganzen Tag keine Zeit gefunden zum Essen.
    Wo blieb sie nur? Stirn runzelnd schaute er auf die Uhr. Fast halb sieben. Das Shooting hätte bereits um fünf zu Ende sein müssen.
    Wo also steckte sie?
    Erst nachdem er diese Frage bestimmt schon zum zehnten Mal in seinem Kopf herumgewälzt hatte, hörte er, wie ein Schlüssel im Schloss herumgedreht wurde. Es konnte losgehen. Während Jack versuchte, sich gegen die Vorwürfe seiner Mutter zu wappnen, fühlte er sich plötzlich, als sei er sechs und nicht sechzehn. „Hi, Mom“, rief er, „ich bin hier.“
    Sie kam in die Küche. Ohne ihm einen Blick zu gönnen, legte sie ihre Handtasche auf den Tresen und griff nach der Post.
    Er räusperte sich. „Hi, Mom.“
    Sie schlitzte mit einem Küchenmesser einen Brief auf und hob dann den Blick, um Jack anzusehen. Sie lächelte nicht. „Hallo, Sohn.“
    Er schluckte schwer. Er hatte es geahnt: Sie war noch immer verärgert. Und verletzt. Plötzlich kam er sich wie ein Elefant im Porzellanladen vor. „Ich habe Essen gemacht.“
    „Schon gesehen“, gab sie einsilbig zu rück und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Post zu. „Riecht lecker.“
    Mehr sagte sie nicht, er verlagerte unbehaglich sein Gewicht vom rechten auf den linken Fuß und verfluchte ihr Schweigen. Unfähig, die Stille auch nur noch einen einzigen Augenblick länger ertragen zu können, räusperte er sich wieder. „Es tut mir Leid, Mom. Ehrlich.“
    Sie schaute auf und sah ihm in die Augen. Der Ärger stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. „Ehrlich?“
    Er senkte den Kopf und stieß mit der Schuhspitze ein paar Mal auf den gekachelten Fußboden.
    „Ich kann dir gar nicht sagen, wie mich diese Sache aus der Fassung gebracht hat.“ Sie schnaubte aufgebracht. „Was hast du dir denn dabei bloß gedacht? Wie konntest du dich nur so danebenbenehmen? Außerdem hatte ich dir ausdrücklich verboten zu kommen.“
    „Es tut mir Leid“, wiederholte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe einfach nicht nachgedacht. Ich habe nur … reagiert.“
    „Ist dir jetzt klar, warum ich dich nicht dabeihaben wollte? Hast du’s jetzt endlich kapiert?“ Sie warf den Brief auf den Tresen, ging hinüber zum Herd und starrte in den Topf, in dem die Soße kleine Bläschen warf. Einen Moment später drehte sie

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