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Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms

Titel: Gefangene des Ruhms - Spindler, E: Gefangene des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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grauenhafte Demütigung, die sie hatte über sich ergehen lassen müssen. Glücklicherweise gelang es ihr, diesen Gedanken weitgehend beiseite zu schieben.
    Sie beschloss, sich noch einen weiteren Tag Ruhe zu gönnen. Dann würde sie sich zurechtmachen, so gut es ging, und sich nach einem Job umsehen. Wenn es sein musste, würde sie jedes einzelne Geschäft in Hollywood abklappern. Irgendjemand würde schon bereit sein, sie einzustellen.
    Doch ihre Versuche am Tag darauf waren nicht von Erfolg gekrönt, und an den beiden folgenden Tagen erging es ihr nicht besser. Niemand zeigte auch nur das geringste Interesse an ihr. Kaum hatte sie ihr Anliegen vorgebracht, kam auch schon eine abschlägige Antwort. Meistens ließ man sie nicht einmal ihren Satz zu Ende bringen.
    Jeden Abend kam sie erschöpft und entmutigt zurück, sperrte sich in ihrem Motelzimmer ein, kroch hundemüde ins Bett und verfiel in einen unruhigen Schlaf, aus dem sie immer wieder hochschreckte und die ihr noch verbleibenden Tage zählte, ehe sie ihr Zimmer räumen musste. Was würde werden, wenn sie bis dahin keinen Job gefunden hatte?
    Becky Lynn schloss die Augen und sah die Mädchen vor sich, die ihren Körper auf Hollywoods Straßen zum Kauf anboten. Viele von ihnen waren unzweifelhaft noch jünger als sie, mit schwarz umrandeten Augen, superkurzen, knallengen Miniröcken, das Haar zu abenteuerlich wilden Mähnen auftoupiert. Sie wirkten verzweifelt und verloren.
    Der Gedanke war zwar lachhaft, aber sie wünschte sich dennoch, ihnen irgendwie helfen zu können. Immer wieder ertappte sie sich bei dieser Vorstellung. Ausgerechnet sie, die in keiner Weise besser dran war. Sie, der dasselbe Schicksal beschieden sein würde, wenn es ihr nicht gelang, einen Job zu finden.
    Becky Lynn ballte die Hände zu Fäusten. Nein, so wollte sie nicht enden. Niemals. Lieber würde sie sich ihr Essen aus den Mülltonnen klauben und auf der Straße nächtigen. Ihren Körper würde sie nie im Leben verkaufen. Eher würde sie es vorziehen zu sterben, als dass sie sich auch nur noch ein einziges Mal so anfassen lassen würde, wie Tommy und Ricky sie angefasst hatten.
    Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Gelben Seiten zu, die aufgeschlagen vor ihr auf der Bettdecke lagen. In den vergangenen Ta gen hatte sie es bei jedem Geschäftver sucht, an dem sie vorbeigekommen war, egal, ob es sich dabei um ein Café, eine Bank, eine Boutique oder um einen Souvenirladen handelte. Sie hatte bisher nur bei Cut ’n Curl gearbeitet. Vielleicht machte es ja mehr Sinn, wenn sie sich auf Friseur- und Kosmetiksalons konzentrierte. Dort konnte sie wenigstens schon ein paar Erfahrungen vorweisen.
    Einen Schreibblock auf den Knien und einen Kugelschreiber in der Hand, ging sie die Spalte mit den Kosmetiksalons durch. Bei einigen hatte sie es in den vergangenen Tagen bereits versucht, nun schrieb sie sich die Adressen der noch verbliebenen heraus und suchte sie anschließend auf ihrem Stadtplan. Sie nahm sich vor, sie morgen der Reihe nach abzuklappern.
    Am nächsten Morgen begann sie frühzeitig mit dem ersten Laden, der auf ihrer Liste stand. Als sie bei der angegebenen Adresse angelangt war, erkannte sie das Haus wieder. Sie war schon verschiedene Male daran vorbeigekommen, ohne sich darüber klar zu sein, worum es sich bei dem Geschäft handelte.
    Die Außenfassade war mit pinkfarbenem und grünem Marmor eingefasst. Neben der verglasten Eingangstür, die mit einer grünweiß gestreiften, fast bis zum Boden reichenden Markise überdacht war, war ein blinkendes Messingschild angebracht, auf dem Hausnummer und Firmenname eingraviert waren.
    Becky Lynn überlegte einen Moment. Sie hatte schnell gelernt, dass es in Hollywood zwei Arten von Etablissements gab – die einen für die Reichen und die anderen für diejenigen, die nicht über das nötige Kleingeld verfügten, um die erstgenannten aufzusuchen. Sie hatte auch gelernt, dass die Etablissements der Reichen sich dagegen absicherten, dass jemals ein unerwünschter Gast die Schwelle ihres Hauses übertrat. Die meisten hatten Pförtner oder Türsteher, die draußen Wache standen und dafür sorgten, dass jemand wie sie, Becky Lynn – jemand, der entweder die Spielregeln nicht kannte oder sie nicht beachtete – keinen Einlass fand.
    Und dieser Schönheitssalon hier bildete keine Ausnahme. Nur war es so, dass heute, beziehungsweise in diesem Moment, der Wächter über den guten Geschmack nicht an seinem Platz war.
    Becky Lynn warf einen

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