Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)
sie sanft einhüllte.
Sie sprachen lange kein Wort. Existierten nur im Rausch des Erlebten.
Es gibt kein Gestern und kein Morgen
, dachte Victoria.
Es gibt nur das Jetzt
.
Diesen Moment, an den sie sich für den Rest ihrer Tage erinnern würde. Wie es sich anfühlte, die Wange gegen seine Brust zu legen. Der Duft seiner Haut. Die Innenseite seiner Hand.
Diese Erinnerung würde sie für immer in sich tragen, und niemand würde sie ihr mehr nehmen, was auch geschah. Würde sie in der nächsten Stunde sterben oder in fünfzig Jahren. Dieser Moment war für die Ewigkeit.
Ihre Hand glitt über seinen Bauch bis zu der Erhebung seiner Kehle. Und als sie mit der Fingerspitze jene Linie bis zu seinem Kinn entlangfuhr, drehte er sein Gesicht zu ihr und küsste sacht Victorias Schläfe. Er lächelte. Zart. Wie man eine Blüte anlächelte, die unversehens vor einem aufleuchtet. Doch hinter diesemLächeln war noch etwas anderes verborgen. Etwas, das sagte: Das ist ein Traum. Und er muss enden. Etwas, das Victoria wissen ließ, dass sie aus der Wirklichkeit gefallen waren. Die zärtliche Ruhe in seinen Armen war eine Sache. Das Dorf, die Garnison … DAS war die Wirklichkeit. Doch noch waren sie hier in dem smaragdenen Paradies.
Whitby griff nach dem Stück der Frucht, das sie nicht gegessen hatte. Er drückte es in seiner kräftigen Faust und träufelte den süßen Saft über ihren Bauch und ihre Brust. Es kitzelte so, dass Victoria kichern musste. Er aber beugte sich über sie und begann, den Saft langsam von ihrer Haut zu lecken.
„Es klebt!“, stieß sie hervor.
„Ich lecke es ab!“, erwiderte er und grinste breit.
„Trotzdem …“
„Na gut!“, sagte Whitby, sprang auf die Füße, packte Victorias Hand und zog sie mit sich.
Sie eilte hinter ihm her. Vorbei an den Stämmen mächtiger Palmen, glänzend-ledrigen Blättern und verwirrend duftenden Blüten. Victoria orientierte sich im schnellen Lauf nur noch an ihm, der nackt vor ihr herrannte. Und dann, mit einer raschen Drehung um die eigene Achse, packte er sie und stieß sie von sich. Doch sie schlug keineswegs hart auf, wie sie erwartet hätte, sondern platschte im Gegenteil mit einem schrillen Schrei in einen Teich! Sie ruderte mit den Armen, während Whitby am Rand des Teichs stand und sich vor Lachen bog.
„Du Idiot! Was soll das?“, fauchte Victoria wie ein Wildkatze und suchte strampelnd nach festem Grund, auf dem sie stehen konnte. Als sie den gefunden hatte und sich ihre Zehen in den matschiglehmigen Untergrund krallten, sah sie sich neugierig um.
Der Teich hatte die Form eines Auges. Das schwarzgrüne Auge eines Reptils, und sie stand an dessen Rand, einem Dorn gleich, der sich in das unendliche Grün bohrte. Das Wasser war warm und angenehm erfrischend. Sie schob ihre Hände durch die unbewegten Fluten und erzeugte so kleine Wellen. Dann drehte Victoria sich beinahe wie eine Pirouetten drehende Tänzerin. Was der noch immer lachende Whitby aber nicht ahnte: Sie holte bereits Schwung. Schaufelte unter Wasser und mit schräg gestellten Händen und ließ dann das Wasser mit aller Kraft in seine Richtung spritzen.
Whitby schrie überrascht auf. Verdutzt starrte er sie an, gerade um noch zu sehen, wie sie abermals ausholte und ihm eine neuerliche Dusche verpasste.
„Na warte!“, grölte er und warf sich mit einem eleganten Kopfsprung in den Teich. Plötzlich war er verschwunden.
Victoria drehte sich und sah doch nur den ruhigen, unbewegten, grünen Spiegel. Als Whitby aber urplötzlich ihre Taille umschlang und sie durch den unerwarteten Angriff zu Fall brachte, verschluckte sie mit ihrem Schrei eine größere Menge des Wassers. Prustend und keuchend schlug sie um sich. Strampelte mit den Beinen und hatte doch keine Chance gegen den wesentlich größeren und stärkeren Mann. Rettung kam erst, als er die wild Hustende über Wasser hob. Das nasse Haar am Hals klebend, rang Victoria um Luft, während Whitby sie langsam an sich herabgleiten ließ. So lange, bis sie Auge in Auge standen. Aber nun war da kein Lachen mehr. Nur noch ernstes Schweigen. Seine Pupillen funkelten wie schwarze Kristalle. Grenzenlose Leidenschaft sprach aus ihnen, und als er ruckartig seinen Kopf senkte und sich förmlich in die Seite ihres Halses verbiss, schrie sie erschrocken auf.
Whitbys Hände wanderten über ihren Körper. Tasteten sich vor, als berühre sie ein Blinder. Als suche er sich jeden Fingerbreit ihrer Haut einzuprägen. Sie spürte seine hoch aufgerichtete
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