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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Norton
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gegen den Staub an, der von ihren Wimpern fiel. Rieb sich die brennenden Augen. Das war kein Smaragd! Es war ein Wald! Sie erkannte Palmen. Hochgeschossen und elegant. Büsche. Sträucher.
    Wie von Sinnen mobilisierte sie ihre letzten Kräfte. Stolperte, ja stürzte beinahe den Berg hinunter. Blind und taub für die Schmerzen, die an jeder Faser ihres Körpers nagten. Taumelnd, mit blutigen, zerrissenen Beinen, erreichte sie die Oase. Kühle. Schattige Kühle umgab sie mit einem Mal. Freudentränen schossen in ihre Augen. Sie riss ein Blatt ab und steckte es in ihren Mund. Der bittere Pflanzensaft floss über ihre ausgetrocknete Zunge.
    Hier muss es Wasser geben
, war ihr letzter Gedanke, bevor sie im wogenden Grün das Bewusstsein verlor.
    Als Victoria wieder zu sich kam, spürte sie als Erstes Nässe. Sie war überall. Die Fetzen ihres Kleids klebten feucht an ihrer Haut. Sie lag auf dem Boden. Mit flachen Händen tastete sie den Untergrund ab. Blättchen. Sand. Kleine Stängel. Dann öffnete sie die Augen.
    Es musste geregnet haben. Aber Regen in der Wüste? Sie war doch in der Wüste … oder war sie in England? Hatte man sie nur aus einem schrecklichen Alptraum geweckt?
    Eine matte Sonne erhellte die über ihrem Kopf aufragenden Palmkronen. War es Abend oder früher Morgen? Victoria hatte jedes Zeitgefühl verloren.
    Sie atmete tief durch. Wie wohlig sie sich fühlte. Wie geborgen. Und was immer geschehen sein mochte oder was auch noch auf sie zukam: Sie lebte! Vorsichtig richtete sie sich auf. Ängstlich darauf bedacht, keinen neuerlichen Anfall von rasenden Kopfschmerzen zu riskieren. Aber alles blieb ruhig. Und jetzt sah sie es: Sie war tatsächlich nass. Von Kopf bis Fuß.
    Doch das konnten nicht die Folge eines Regenschauers sein, denn alles um sie herum war nach wie vor trocken.
    Der Schock traf sie unvermittelt, als sie plötzlich vor sich auf einem Felsen, mitten zwischen den üppig wuchernden Pflanzen, Whitby erkannte. Er saß nur da. Beinahe lässig ein Gewehr in seinem Arm haltend wie eine Garbe Weizen. Das leuchtend weiße Gewand wallte bis zum Boden, und sein Kopf war mit einem Tuch bedeckt, das von einer schwarzen Kordel gehalten wurde. War er auch eine Einbildung? Victorias Brust hob und senkte sich hektisch. Sie blinzelte, aber das Bild verschwand nicht.
    Jetzt raste ihr Herz. Das Blut pochte in ihren Schläfen und betäubte ihr Gehör so, dass sie zuerst nicht verstand, was er sagte. Dass er redete, erkannte sie nur an den sich bewegenden Lippen.
    „Denkst du etwa, im Dorf fällt auch nur ein Korn zu Boden, ohne dass ich davon weiß?“ Er klang eher amüsiert denn verärgert.
    Victoria wollte etwas sagen, doch ihre Zunge klebte trocken am Gaumen. Er merkte wohl, was los war, denn er nickte in ihre Richtung. Sie folgte seinen Blicken und erkannte einen Beutel mit Wasser. Gierig begann sie zu trinken. Das kühle Nass floss über ihr Gesicht und durchtränkte ihr Kleid. Hustend setzte sie den Beutel ab.
    „Ich habe dich die ganze Zeit beobachtet und mich gefragt, ob du ungeheuer mutig oder ungeheuer dumm bist.“
    Victoria sah ihn ausdruckslos an.
    „Du hast nicht mal Wasser mitgenommen. Denkst du, ein Bedu merkt nicht, wenn man ihm sein Pferd stiehlt?“ Mit breitem Grinsen schüttelte er den Kopf.
    „Warum hast du mich nicht einfach sterben lassen?“ Sie war noch immer sehr müde, und langsam meldete sich ihr Hunger.
    Jetzt schwand sein Lächeln, und er starrte sie mit eisigem Blick an. Plötzlich nahm er das Gewehr in Anschlag und richtete den Lauf genau auf Victorias Brust. „Das kann ich noch immer. Ich brauche nur den Finger zu krümmen, und es ist vorbei.“
    Sie bewegte sich nicht. Blinzelte nicht einmal. Wenn es kein böses Spiel war, hatte sie eben Pech. Aber es kümmerte sie merkwürdigerweise gar nicht. Ja, es schien fast, als habe jener Weg durch die bergige Hölle alle Angst, die ein normaler Mensch empfand, in ihr ausgelöscht. Allein der Hunger war sehr real, und der Schluck Wasser, den sie jetzt ruhig trank, förderte eher die Übelkeit, die in ihrer Kehle aufstieg, als den Hunger zu dämpfen. Es musste hier etwas Essbares geben. Früchte vielleicht …
    Geschwächter als erwartet, erhob Victoria sich auf zitternde Beine.
    „Was tust du?“, stieß er gepresst hervor.
    „Ich suche etwas zu essen“, erwiderte Victoria ungerührt.
    „Du bist verrückt!“ Whitby kam auf die Füße und folgte ihr.
    Victoria fand eine golden leuchtende Frucht, die sie ohne zu zögern von dem

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