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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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zittern.
    “Glaubst du, du kennst ihn?”, fragte Luke.
    “Ich weiß es nicht, ich müsste sein Gesicht sehen.”
    “Hast du das Gesicht von dem Mann gezeichnet, der damals versucht hat, dich abzustechen?”
    Jade nickte. “Ja, ich habe es dem Detective gegeben. Auf der Rückseite steht Onkel Frank.”
    “Ich bitte Earl, es in mein Appartement zu faxen”, sagte Luke. “Ich nehme es mit, wenn ich nach Nashville fahre. Ich werde dir ein Foto von dem Mann mitbringen, den sie festgenommen haben.”
    “Soll ich dich begleiten?”
    “Um Himmels willen, nein! Sonst hätten wir die Medien ununterbrochen auf unseren Fersen.” Dann seufzte er. Er musste ihr die ganze Wahrheit erzählen, damit sie wenigstens darauf vorbereitet war. “Ich muss dir noch etwas sagen”, begann er. “Earl Walters hat angedeutet, dass jemand vielleicht hat durchsickern lassen, dass es diese Zeichnungen gibt. Möglicherweise sind sie bei der Presse gelandet. Falls das so sein sollte, darfst du dich nicht wundern, wenn man plötzlich eines dieser Gesichter in den Boulevardblättern sieht.”
    “Das ist mir gleichgültig”, antwortete Jade. “Sie haben mich so lange Zeit verfolgt. Dann müssen eben die anderen eine Weile mit diesen Gesichtern leben.”
    Luke grinste. “Genau!”, sagte er.
    “Was?”
    Er legte seine Hände um ihr Gesicht und gab ihr einen Kuss. “Weil nach dem Leid eine wichtige Stufe, um das Geschehene zu verarbeiten, Wut ist. Und du hast bei Gott das Recht, wütend zu sein.”
    “Ja, nicht wahr?”
    In dem Moment kam Sam zurück in das Wohnzimmer. Velma folgte ihm dicht auf den Fersen und trug einige feuchte Waschlappen und ein weiches Handtuch hinter ihm her. Als Sam bemerkte, dass Jade aufrecht auf dem Sofa saß, ließ er sich neben ihr auf ein Kissen fallen.
    “Liebling, geht es dir wieder besser?”
    Ihr Kinn zitterte. “Ja. Es tut mir leid, dass ich dir Sorgen bereitet habe. Ich war nur so überrascht.”
    “Dann muss ich dich ja anscheinend nicht wiederbeleben”, sagte er.
    “Überhaupt nicht. Was ich brauche ist, dass dieser Fall aufgeklärt wird, und dass die Täter eine gerechte Strafe bekommen. Und ich möchte, dass Luke und du alles tut, was in eurer Macht steht, damit dies geschieht.”
    “Okay”, sagte Sam und nahm einen nassen Waschlappen von Velmas Stapel und legte ihn sich auf die Stirn. “Dann brauchst du den hier wohl nicht mehr, aber ich umso mehr.”
    Sie sahen ihn an und brachen in Gelächter aus. Er grinste erschöpft, lehnte sich in die Polster zurück und fuhr sich mit dem Waschlappen über das Gesicht.
    Luke fuhr binnen einer Stunde los. Jade sah aus dem Fenster und winkte ihm nach, als er wegfuhr. Sie winkte so lange, bis sie seinen Wagen nicht mehr sehen konnte, dann fiel ihr Blick auf das Haus gegenüber. Sie erschauderte, als sie an die arme kleine alte Frau dachte. Was hatte sie doch für ein schreckliches Ende gefunden, nachdem ihr Leben lang und glücklich gewesen war.
    Irgendwo im Haus klingelte ein Telefon. Sie drehte sich um und starrte den Luxus an, der sie hier in der Eingangshalle umgab. Es fiel ihr immer noch schwer zu akzeptieren, dass dies alles einmal eines Tages ihr gehören würde.
    “Jade … Liebes … hast du einen Moment Zeit?”
    Sam stand auf dem Treppenabsatz.
    Sie zuckte mit den Schultern. “Nichts habe ich so viel wie Zeit.” Dann zwang sie sich, zu lächeln. “Und du kannst ganz frei darüber verfügen.”
    Sam streckte ihr seine Hand entgegen. “Komm mal mit. Ich möchte dir etwas zeigen.”
    Jade ließ sich die Treppe hinaufführen. “Wo gehen wir hin?”, fragte sie.
    “Das wirst du gleich sehen”, sagte er und ging mit ihr zusammen an ihrem Zimmer vorbei zu einem weiteren Treppenhaus. Sie stiegen bis ins nächste Stockwerk.
    Jade war überrascht und holte tief Luft. “Oh! Ich dachte, das hier sei nur der Dachboden.”
    Sam lächelte, als er erneut ihre Hand ergriff. “Als mein Großvater noch ein kleiner Junge war, wohnten hier die Angestellten. Früher dachten deine Mutter und ich, dass hier die Kinderzimmer gut untergebracht wären.” Sein Lächeln wich einem traurigen Gesichtsausdruck. “Aber so weit ist es ja nie gekommen. Vor vielen Jahren haben hier ab und zu große Feste stattgefunden, dann haben die Gäste hier gewohnt. Aber das ist lange her. Ich habe einfach nicht mehr die Energie, so etwas Aufwendiges zu organisieren. Deswegen sind die Räume hier seit Langem nicht mehr benutzt worden.”
    “Also, warum sind wir dann hier?”,

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