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Gefangene Seele

Gefangene Seele

Titel: Gefangene Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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dieses Bild kosten?”
    Raphael drehte sich zu der Stimme um. Als er sah, auf welches Bild die Frau zeigte, rutsche ihm das Herz in die Hose. Es war das Porträt von Ivy.
    “Das weiß ich nicht genau”, antwortete er.
    “Diese Frau da auf dem Bild … ich kenne sie. Jedenfalls kannte ich sie einmal. Wissen Sie, wer das ist?”
    Raphael verfiel in Panik. In den ganzen Jahren, in denen sie vor den People of Joy auf der Flucht waren, hatten sie nie Anhänger von ihnen getroffen. Er erinnerte sich nicht an diese Frau, aber zwölf Jahre waren auch eine lange Zeit. Die Menschen veränderten sich. Vielleicht gehörte sie zu den People. Jedenfalls hatte sie genau das richtige Alter dafür. Bevor er der Frau antworten konnte, spürte er, dass Jade neben ihm stand. Bevor sie hinter ihm hervortrat, spürte er ihre Hand auf seinem Rücken.
    “Sie interessieren sich für dieses Bild?”, fragte Jade.
    Es war Shelly zuvor nicht eingefallen, aber in diesem Moment schien es ihr von äußerster Wichtigkeit zu sein, dass sie dieses Bild als Beweis hatte. Sie wusste nicht, was Sam damit anstellen würde, aber Shelly war sich sicher, dass es ihr Freund haben wollte.
    “Ja, ich möchte es kaufen”, sagte Shelly, während sie beobachtete, wie der Mann die Stirn in Falten zog und seinen Arm um die Schultern der Frau legte. “Haben Sie es gemalt?”
    Jade nickte.
    “Die Frau da auf dem Bild …”
    “Sie meinen Ivy? Sie ist gestorben. Sie ist vor vielen Jahren gestorben.”
    Tränen standen in Shellys Augen. “Oh, oh nein.” Dann streckte sie die Hand aus und berührte vorsichtig die Oberfläche des Porträts, auf dem eine junge blonde Frau gegen eine mit Efeu bewachsene Palisade lehnte. “Ich kannte sie unter einem anderen Namen.”
    Jetzt war es Jade, die zuckte. “Was meinen Sie damit?”
    “Ich habe sie vor vielen Jahren in St. Louis kennengelernt. Sie hieß … Margaret Cochrane. Sie …”
    Jade wandte sich abrupt ab, um nicht noch mehr anhören zu müssen. “Wenn sie das Bild haben will, dann verkaufe es ihr”, raunte sie Raphael zu und ging weg.
    “Was wollen Sie dafür haben?”, rief ihr Shelly hinterher.
    “Fünfhundert Dollar”, brüllte Jade zurück und verschwand dann hinter dem Verkaufsstand, weil sie sich sicher war, dass die Frau niemals so einen hohen Preis für das Porträt bezahlen würde.
    Aber sie hatte Shelly unterschätzt, denn sie wollte Sam unbedingt diesen Hinweis auf den Verbleib seiner Frau mitbringen.
    Shelly begann, in ihrer Handtasche zu wühlen. “Nehmen Sie auch einen Scheck?”
    Raphael schüttelte den Kopf. “Nein. Wir nehmen nur Bargeld”, entgegnete er ihr und zog wieder die Stirn in Falten, als er bemerkte, dass die andere Frau Fotos von ihnen machte. “Aufhören!”, warnte er sie und hielt die Hand in die Höhe.
    “Entschuldigung!”, sagte Deb und grinste. “Hat Ihnen schon einmal jemand gesagt, wie fotogen Sie sind?”
    Raphael musste sich zusammenreißen, um nicht zu fluchen. Es war sein Aussehen, das ihn in die Hölle von Solomon befördert hatte.
    “Fünfhundert Dollar. Entweder Sie kaufen das Bild oder Sie lassen es bleiben”, sagte er. Insgeheim hoffte er, dass die beiden Frauen schnell verschwinden würden, damit er sich um Jade kümmern konnte.
    “Ich habe im Moment nur dreihundertundzweiundvierzig Dollar in bar dabei”, erklärte Shelly, während sie die Banknoten auf den Tisch zählte.
    “Hier”, fügte Deb hinzu, “ich glaube, ich habe genug Geld dabei für den Rest. Du kannst es mir später zurückgeben.”
    Zu Raphaels Verzweiflung brachten die beiden Frauen die Summe auf. Er hatte keine andere Wahl, als ihnen die Leinwand auszuhändigen.
    “Die Frau auf dem Bild … kannten Sie sie?”, fragte Shelly.
    “Warum sollte ich sie kennen?”, entgegnete Raphael. “Sie haben doch gehört, was sie gesagt hat. Diese Frau ist schon seit Jahren tot.”
    “Ja, richtig”, gab Shelly zu. “Ich dachte nur … Die Frau auf dem Bild hatte ihre Familie verlassen und …”
    “Raphael!”
    Er drehte sich um. Die Panik in Jades Stimme war nicht zu überhören.
    “Ich muss nach hinten”, gab er kurz zu verstehen und ließ Shelly an Ort und Stelle stehen, ohne ihre Fragen zu beantworten.
    “Komm, Deb”, schlug Shelly vor, “lass uns das Bild ins Auto bringen, und dann rufen wir die Männer an. Paul wird staunen, was ich gefunden habe.”
    Sie gingen mit ihrer Beute fort, während Raphael Jade dabei zusah, wie sie die Sachen einpackte.
    “Ruf ein Taxi, wir müssen

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