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Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne

Titel: Gefangener der Sinne - Singh, N: Gefangener der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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gefährliche Mediale frei herumläuft? Lass mich mal überlegen.“
    „Ironie steht dir nicht.“ Sie küsste ihn noch einmal, ihre Augen lachten. „Ich konnte nichts entdecken, was auf geistige Störungen schließen lässt.“
    „Sehr gut. Geh nach Hause und ruh dich aus.“ Sie hatten beide nicht viel geschlafen, aber er wusste, dass es für sie härter war – sie war körperlich schwächer als er. Das war einfach eine Tatsache. Und zu seinen Aufgaben als ihr Gefährte gehörte auch, dass er das berücksichtigte. „Wenn es wirklich Amara ist, brauchen wir wahrscheinlich deine Hilfe.“
    Sascha sah ihn ernst an. „Ein gebrochener Zwilling … Es muss ein starkes Band sein – selbst im Medialnet sind Zwillinge nicht völlig voneinander getrennt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein gutes Ende nimmt.“ Sie fasste nach seiner Hand. „Dorian ist gefühlsmäßig engagiert?“
    „Und wie.“
    „Wenn er noch eine Frau verliert, die ihm nahesteht …“ Sascha schüttelte den Kopf. „Er wird sich nicht mehr gegen die Dunkelheit wehren wollen. Keiner kann ihn dann noch aufhalten.“
    Lucas widersprach nicht. Er wusste ganz genau, wenn Ashaya starb, würde Dorian sein Gewehr nehmen und auf die Jagd gehen. Nur der Tod würde dann noch seinen Rachefeldzug aufhalten können.
    Ashaya sah Dorian in die Augen. „Ich will mit dir Wache halten.“
    Er verzog missbilligend das Gesicht. „Du musst morgen – nein, heute – wieder vor die Kamera. Du brauchst eine Mütze voll Schlaf.“
    Sie saß auf dem Bett und flocht ihre Haare. „Ja“, sagte sie. „Ich muss den Leuten begreiflich machen, dass der Rat Ekaterina und die anderen ermordet hat.“
    Er hörte die Wut aus ihren Worten heraus, und der Leopard verstand sofort. Für manche Verbrechen gab es keine Vergebung. „Es gibt noch etwas, um das du dich kümmern musst – wir haben Hinweise, dass eine Gruppe von Menschen Omega für einen Angriff auf die Medialen nutzen will.“
    Sie seufzte laut. „Ich kann meine Aussage nicht zurücknehmen. Das würde alles bisher Erreichte gefährden.“ Sie zögerte. „Ich werde klarstellen, dass das Virus nicht auf eine Gattung begrenzt ist.“
    „So müsste es funktionieren.“
    „Das habe ich damals nicht bedacht“, murmelte sie. „Ich habe Omega deshalb öffentlich gemacht, weil es für mich das größte Geheimnis des Rates war – ich wollte so viel Aufregung hervorrufen, dass ein kleiner Junge darüber in Vergessenheit geraten würde.“
    „Um ihn zu retten, hast du etwas verwendet, das zu seinem Tod hätte führen können.“
    „Ein Hohn, nicht wahr?“
    „Ziemlich clever“, sagte er und sah sie kurz an. Mit ihren beiden streng geflochtenen Zöpfen sah sie so ernst und gesammelt aus, dass er nicht übel Lust hatte, sie wieder durcheinanderzubringen.
    Sie sah zu ihm hoch. „In deinen Augen sitzt die Raubkatze.“
    In Wahrheit saß der Leopard überall in ihm, angespannt und beunruhigt. Aber er war auch … glücklich. Denn sie war hier. Leopard und Mann würden alles tun, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. „Ganz egal, was passiert, du gehst heute auf Sendung. Wir müssen dich so populär machen, dass dein Tod mehr Probleme verursachen würde, als welche zu lösen.“ Zum Beispiel wäre ihnen dann ein Scharfschütze auf den Fersen, dachte er mit eisiger Kälte.
    „Früher hätte es den Rat nicht gekümmert“, sagte Ashaya. „Sie hätten mich und jeden anderen Kritiker zum Schweigen gebracht. Ich glaube, die Dinge ändern sich, aber es dauert viel zu lange.“
    „Silentium hatte mehr als ein Jahrhundert Zeit, Fuß zu fassen“, rief er ihr in Erinnerung. „Es kann nicht von heute auf morgen aufhören zu existieren.“
    „Silentium ist gar nicht so wichtig.“
    Er warf ihr einen ungläubigen Blick zu. „Was?“
    „Die meisten Medialen würden Silentium brechen, wenn man ihnen die Möglichkeit böte. Manche würden vielleicht auch dabeibleiben. Das sollte auch eine Option sein.“
    Er sah wieder aus dem Fenster. „Wenn du meinst.“
    „Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.“ Er spürte, wie sie ihn anstarrte. „Die Grautöne überwiegen.“
    „Soso.“
    Etwas traf ihn im Rücken. „He!“ Als er sich umwandte, sah ihn Ashaya empört an. „Du hast gar nicht zugehört.“
    „Ich hab’s nur nicht verstanden – warum sollte jemand sich dafür entscheiden, eine gefühllose Maschine zu sein?“ Er warf ihr das Kissen wieder zu.
    Sie fing es auf und presste es an ihren Bauch. „Weil es einige

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